Richard Bernaschek war derjenige, der sich massiv für das arbeitende Volk eingesetzt hatte, das in der Zwischenkriegszeit viel arbeiten musste und verdammt wenig verdiente. Sie hatten nicht einmal ein eigenes Bett (Bettgeher), Arbeiterkinder mussten Brezel verkaufen gehen, wurden von der Schule ferngehalten, die war nur für das Bildungsbürgertum vorgesehen. In der höchsten Not stiegen die Arbeiter auf die Barrikaden. Sie forderten 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Schlaf und 8 Stunden Freizeit und gerechten Lohn. Arbeiter wurden militant. Daher kämpfte Richard Bernaschek auch für Bildung. Nicht Hitler war der erste Bücherverbrenner, es war Graf Starhemberg von der Heimwehr, der die Bildungstätten der Sozialdemokraten, die Volkshäuser, stürmen und deren mühsam erworbene Bibliotheken vernichten ließ.
Ein persönliches Urteil sollte sich jeder bilden können:
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Bernaschek
Zu seinen letzten Tagen:
Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde Bernaschek verhaftet und zuerst in das Polizeigefängnis in Linz, dann ins KZ Mauthausen, dann in die Polizeidirektion Wien (Oktober 1944), von dort in das Gestapogefängnis im vormaligen Hotel Metropol am Morzinplatz und Anfang März 1945 wieder nach Mauthausen gebracht. In Mauthausen wurde Bernaschek misshandelt und gefoltert. Kurz vor Kriegsende wurde Bernaschek, wie aus Zeugenberichten hervorgeht, am 18. April 1945 im Konzentrationslager Mauthausen vom SS-Oberscharführer Niedermeier durch einen Genickschuss ermordet. Seine Familie erhielt eine zynische Beileidsmitteilung der Lagerleitung mit der Sterbeurkunde, auf der als Todesursache Lungenentzündung verzeichnet war.
Auch sollten wir auf das Wort “QuiQui” näher eingehen: www.ostarrichi.org, eine Internetplattform, die versucht, altes Sprachgut zu erhalten, hat dazu folgenden Eintrag:
Quelle: http://www.ostarrichi.org/wort-12098-at-Quiqui.html
Und das ist nun der menschenverachtende Artikel in der “Zur Zeit” - deren Herausgeber Andreas Mölzer, FPÖ Spitzenkandidat für den EU Wahlkampf, ist:
Quelle: Zur Zeit, Ausgabe 8/2014, S.46
Von Bernaschek kann man halten, was man will. Aber den Tod eines Menschen mit einer “humorigen Bezeichnung” zu umschreiben, ist menschenverachtend. Auch nach so vielen Jahren!
Fragen sollte man sich, wie es denn ausgesehen hätte, wenn es sich nicht um ein ideologisches Feindbild handelte. Als Beispiel kann ein Bericht aus der “Zur Zeit” genannt werden, in dem es um den Kriegsverbrecher Erich Priebke geht. Dort sieht die Wortwahl und der Text nämlich gleich ganz anders aus:
http://www.HeimatOhneHass.com/2014/02/rechtfertigungsversuch-in-molzers-zur.html