Samstag, 29. August 2015

Skandal in Traiskirchen III

Gastbeitrag von John Sobek

Bilder vom SIAK-Gelände / Traiskirchen von innen:

Laut meiner Hilfe von innen sollen es ca. 500 Flüchtlinge sein, die unter freiem Himmel schlafen müssen.

(danke A. fürs Fotografieren!)























Freitag, 28. August 2015

Was geht in Traiskirchen vor?

Wie schon berichtet, wurden am 26. August 2015 alle Zelte, die den Flüchtlingen in Traiskirchen von privaten SpenderInnen zur Verfügung gestellt wurden, geräumt. Die Kooperation ORS+BMI kümmert das Privateigentum der von ihnen “Betreuten” offenbar wenig.

Von einer Solidaritätsaktion wurde außerdem folgende Information bekannt, die zeigt, dass es selbst an elementaren Dingen des täglichen Lebens mangelt:

Auf Toiletteartikel, Rasierer, Shampoo, Kleidung, Tee dürfen untergebrachte Flüchtlinge offenbar nur durch Einsatz von privaten Helfern hoffen.



Und das, obwohl die Betreiberfirma vertraglich dazu verpflichtet ist, genau diese Bedarfsgegenstände zur Verfügung zu stellen (wörtlich aus dem Vertrag)



Siehe unser FB-Posting vom 23.8..

Und während die in Österreich betreuten Flüchtlinge von offizieller Seite vernachlässigt werden, wettert der Außenminister gegen Griechenland, und hätte gerne wieder eine Festung Europa. Redet ihr eigentlich nichts bei euren EU-Außenministertreffen?

Während nämlich in Deutschland das Dublin-Verfahren für syrische Flüchtlinge ausgesetzt wurde, pflegt man bei uns nicht einmal daran zu denken.


Und der vorgestellte “5-Punkte-Plan” der Außenministeriums
  • Ursachenbekämpfung
  • Sicherheit vor Ort
  • Schutz der EU-Außengrenze
  • Kooperation und Überwachung auf der Westbalkan-Transitroute
  • Umgang mit Flüchtlingen innerhalb der EU
klingt für geübte Leser ziemlich österreichisch: Die anderen sollen bitte tun, und Österreich wartet, bis sich die Flüchtlingsproblematik in Luft auflöst.

Mittlerweile sind im Schweizer Tagesanzeiger unter dem vielsagenden Titel “Kleiderchaos, Schwarzmarkt und kein Toilettenpapier” und auch in den Puls 4-Nachrichten wieder Videos an die Öffentlichkeit gelangt, die die katastrophalen Zustände in Traiskirchen dokumentieren.

Wie schrieb EU-Kommissionspräsident Juncker erst kürzlich in einem Zeitungsartikel?

Das ist nicht das Europa, in dem ich leben will.

Dem werden sich wohl viele anschließen.


Skandal in Traiskirchen II

Gastbeitrag von John Sobek

Hunderte Flüchtlinge schlafen am Gelände der SIAK im Freien.
Pure Kosmetik - tags zuvor wurden sämtliche Zelte entfernt und die Bewohner zur SIAK ins Freie verlegt.
Ob sich der neue Koordinator Christian Konrad beim heutigen Besuch über den Golfrasen beim EAZ gefreut hat?

Laut einem Remu, ging am 26.8. der Räumungstrupp in die später entsorgten Zelte, wenn sie niemanden darin vorfanden, wurde der Inhalt, die Habseligkeiten, etwas präziser ausgedrückt DAS EIGENTUM der Zeltbewohner als "rubbish" bezeichnet und in blauen Müllsäcken entsorgt.
Möglicherweise wurde manches in einem Lagerraum in einem Gebäude gelagert - den rechtmäßigen Besitzern jedenfalls nicht ausgehändigt.









Donnerstag, 27. August 2015

Skandal in Traiskirchen

Gastbeitrag von John Sobek

Gestern wurden alle Zelte auf dem Gelände des EAZ Traiskirchen entfernt. Die den Flüchtlingen gespendeten Zelte wurden von der Security abgerissen und auf ein Auto geworfen, die zur Reinigung eingeteilten Flüchtlinge stopften die Habseligkeiten ihrer Leidensgenossen in blaue Müllsäcke. Was damit geschah, ist unbekannt - die Zelte, die nunmal Eigentum der Flüchtlinge sind, dürften ihnen nicht mehr ausgehändigt worden sein.
Einer von vielen Rechtsbrüchen.

Auf den Fotos sind die Zelte auf dem Gelände der SIAK zu sehen - wieder sieht man Schlafstellen im Freien. Es gibt zwei neue Türen in der Mauer und die Helfer verteilen jetzt bei den Weingärten an der Mauer ihre Hilfsgüter. Entweder schlafen die Menschen, die jetzt offiziell in den Gebäuden sein sollen, auf den Gängen am Boden, da ich mir nicht vorstellen kann, dass dort jetzt plötzlich so viel mehr Platz sein soll, oder sie übersiedeln vom EAZ-Gelände in die von aussen nicht einsehbaren Zelte am SIAK-Areal.

Wie auf dem Luftbild zu sehen ist, sind 63 kleine und 34 doppelt so große Zelte zu erkennen - vermutlich sind hinter dem SIAK-Gebäude noch mehr kleine Zelte aufgestellt worden.
Die Liegen stehen in den scheinbar vollbelegten Zelten extrem dicht beieinander, was eine geschätze Belegung pro kleinem Zelt von 12 Personen ausmacht. 
In Summe wären somit ca. 1572 Flüchtlinge am SIAK-Gelände in Zelten untergebracht.















Update: Der Standard erhielt mittlerweile eine Stellungnahme des Innenministeriums:
"Die abgebauten Zelte, die über das gesamte Gelände des Erstaufnahmezentrums verstreut waren, würden sicher verwahrt, betonte das Innenministerium. Sollten am Abend noch immer Menschen obdachlos sein, würde man die Notunterkünfte wieder aufbauen. Im Internet verbreitete Gerüchte, wonach die privat gespendeten Zelte "entsorgt" wurden, dementierte das Ministerium."
Dienstag, 25. August 2015

Was denn nun, liebe Schlechtmenschen?

Alle, die sich in sozialen Netzwerken für Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen einsetzen, mussten mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits die Erfahrung machen, dass sehr schnell mit hartem Widerstand zu kämpfen ist.

Die Reaktionen reichen von "Wer hilft uns?", über "Wir sind schon fremd im eigenen Land.", "Das sind alles kriminelle Wirtschaftsflüchtlinge", bis hin zu "Österreicher zuerst".

Früher, aber meist eher später im Verlauf einer Diskussion, wird man als "Gutmensch" bezeichnet, der gefälligst einen oder besser gleich mehrere dieser Flüchtlinge bei sich aufnehmen soll.

Quelle: Screenshot der FB-Seite von oe24 / © Facebook.Inc.

Glücklicherweise lassen sich viele Menschen, darunter auch Prominente bzw. Menschen des öffentlichen Lebens, davon nicht abschrecken und versuchen mit gutem Beispiel voranzugehen.

So nimmt zum Beispiel die Radiomoderatorin Elke Lichtenegger einen syrischen Flüchtling bei sich auf.

Was aber sind die Reaktionen aus der rechten Ecke darauf, dass jemand tatsächlich der Aufforderungen, "Vertriebene bei sich zu Hause unterzubringen”, folgt?

Lassen wir die Bilder sprechen…

Quelle: Screenshot der FB-Seite von oe24 / © Facebook.Inc.

Der Beitrag wurde natürlich auch auf anderen Seiten geteilt. Unter anderem in der geschlossenen Facebook-Gruppe “ISLAM GEHÖRT NICHT ZU ÖSTERREICH ( EUROPA )”, der auch zahlreiche FPÖ-FunktionärInnen angehören, bzw. angehörten, wie wir an anderer Stelle bereits berichteten .

Obwohl wir es eigentlich hätten wissen müssen, schockieren uns die dortigen Reaktionen auf solche Beiträge trotzdem immer wieder: Bis hin zu einem Mordaufruf wird keine Grausamkeit ausgelassen.

Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc.

Btw: Nachfolgende Postings, verfasst von ein und derselben Person, stammen aus dem selben Thread bei oe24.at.

Quelle: Screenshot der FB-Seite von oe24 / © Facebook.Inc.
Quelle: Screenshot der FB-Seite von oe24 / © Facebook.Inc.

Na, was denn nun, liebe Schlechtmenschen (denn das muss das Gegenteil dessen sein, wie ihr uns gerne tituliert): Zuerst “argumentieren”, man solle die Menschen doch selber aufnehmen und wenn das dann tatsächlich jemand macht (und glaubt uns, es werden immer mehr), dann ist der Katzenjammer groß. Entscheidet euch mal oder tut uns alle einen Gefallen und verschont öffentliche Seiten und Foren mit euren erbärmlichen Kommentaren!