Samstag, 21. Februar 2015

Wenn Frau Rosenkranz liest

Die FPÖ und die “Abgrenzung” von rechts-außen

Neues zu berichten gibt es über die niederösterreichische Nationalratsabgeordnete Barbara Rosenkranz. Auch wenn es um sie in der politischen Öffentlichkeit stiller geworden ist, geht sie ihren Ambitionen im Hintergrund weiterhin äußerst zielgerichtet nach. So zum Beispiel Anfang März als Gastrednerin bei einem "Lesertreffen" der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) als rechtsextrem eingestuften Zeitschrift "Zuerst!". (Auch Blick nach Rechts berichtete).

Als weitere Gastredner sind unter anderem angekündigt:

Menno Aden: Ein deutscher rechter Politiker, der laut Publikative.org Adolf Hitler als „Verkünder des Evangeliums vom Recht aller Nationen“ bezeichnet, oder die Zahl von 6 Millionen ermordeten Holocaustopfern anzweifelt, indem er meint, „Seriöse Historiker nennen heute ganz andere Zahlen, man traut sich nur nicht, sie entgegenzuhalten … denn sie sind geradezu strafbar gering“.

Jan von Flocken: Deutscher Historiker und Journalist, der unter anderem für die Zeitschrift “Junge Freiheit” schreibt, die laut deutschem Verfassungsgerichtshof “rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Texte veröffentlicht” hat (Spiegel).

Akif Pirinçci: Rechter deutscher Autor, der gerne gegen Homosexuelle, emanzipierte Frauen, FlüchtlingshelferInnen, Gleichstellungsbeauftragte und andere, Zitat “Gutmenschen” pöbelt (TAZ).

Walter Post: Deutscher revisionistischer Historiker, der bereits beim “neonazistischen Deutschen Kulturwerk” und bei der rechtsextremen “Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik” (DÖW) referierte.

James Bacque: Kanadischer Historiker und Geschichtsrevisionist (DÖW).

Alexander Dugin: Mehrmaliger Gesprächspartner von Personen aus der FPÖ, Nazi-Fan (Standard), der gerne Österreich zugunsten eines großrussischen Reiches auflösen möchte (Welt).

Dieser Versammlung aus rechten bis rechtsextremen Personen glaubt die FPÖ nun also durch Anwesenheit von Barbara Rosenkranz - einer Nationalratsabgeordneten - einen Anstrich der Legitimität zu verleihen.

Unter diesen Umständen fällt es neuerlich schwer, das Bekenntnis dieser Partei gegen Rechtsextremismus und für Rechtsstaatlichkeit ernst zu nehmen!
Freitag, 20. Februar 2015

Stillgestanden!

Manchmal macht es uns wirklich traurig, wenn wir Statusmeldungen der “Nächstenliebepartei” und deren BPO Strache als “suboptimal recherchiert” widerlegen müssen. Noch schlimmer, wenn die Richtigstellungen von oberster Stelle kommen.

Um es kurz zu erläutern - wir berichteten über ein  Posting von BPO Strache, das er vom Magazin “EINSATZ” übernommen hat (den Artikel finden Sie  hier).
Screenshot / (C) Facebook Inc

Und nun der Punkt, der uns so traurig macht - man könnte meinen, dass eine Oppositionspartei die Möglichkeit hat, in solch brisanten Angelegenheiten parlamentarische Anfragen zu stellen - wie es laut dieser Aufstellung der FPÖ regelmäßig passiert (Schweinefleisch scheint ja wirklich ein Thema zu sein, was Separatorenfleisch ist, überlassen wir den Fachleuten, und SOKO ALM klingt nach einem neuen ORF-Format).

Nun scheint man aber in Sachen Landesverteidigung auf solche Mittel zu verzichten - Grund genug für uns, eine Anfrage an das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport zu stellen - nicht parlamentarisch, paramilitärisch oder paranormal - einfach mittels E-Mail.
Die Antwort, die gestern angekommen ist, wollen wir unseren LeserInnen natürlich nicht vorenthalten.


Das Schreiben des Ministeriums deckt sich mit Berichten von Wehrdienstleistenden, die auf unserer FB-Seite unterhalb des Artikels kommentiert haben.
Seit 15. Februar 2015 ist unser Artikel online - und nun etwas Erfreuliches: BPO Strache hat tatsächlich den Link zum Posting seines Parteikollegen Haimbuchner entfernt!
Haimbuchner selbst hat die Falschmeldung leider noch immer auf seiner Timeline, aber auch ein kleiner Erfolg soll gefeiert werden.
Mittwoch, 18. Februar 2015

Leider schon wieder dieser Hoax

Wir müssen uns bei unserer geschätzten Leserschaft entschuldigen - auch wir sind nur Menschen und machen Fehler. So haben wir im Artikel über den Hoax aus Kanada folgenden Text gepostet:



Tja, und hier ist uns leider eine erhebliche Fehleinschätzung passiert - es dauerte nicht mal 10 Tage, bis die FPÖ Steiermark auf den “skandalösen Zustand” hinzuweisen vermag:



Gut, zumindest findet der Skandal nun in Österreich statt - die “Nächstenliebe” ist wieder konzentriert in der Heimat zu finden.

Da das Posting inhaltlich dem ursprünglichen Text von BPO Strache (bis auf den “Tatort”) gleicht, hier erneut der Link zu unserem Artikel mit den Richtigstellungen zu Herrn Straches Posting.

33 Gefällt mir-Angaben, 2 mal den Artikel geteilt, eine Handvoll Kommentare - aber niemand sagt dem armen Herrn Zanger, dass er der gleichen Falschmeldung aufgesessen ist wie sein Bundesparteiobmann - vorausgesetzt, er hat andere Quellen herangezogen als das Posting von Herrn Strache selbst - dagegen spricht natürlich, dass er “schockierende Nachrichten” (sic!) aus Wien erhalten habe, eben der Sitz des BPO.

Und genau wie bei Herrn Straches Posting finden sich treue Anhänger, die eine klare Sprache sprechen - neben den muslimischen Traditionsverweigerern sind auch Gutmenschen und Politiker schnell als Schuldige gefunden - und sollen “nach Hause zu Esel und Lämmer”.



Liebe FPÖ Steiermark, Journalismus hat eine einfache Formel - zweimal falsch macht’s auch nicht richtig.