Samstag, 15. März 2014

BPO Strache beruft sich auf unseriösen "Kopp-Verlag"

Auf der Facebook-Seite von HC Strache wurde am 13.3. ein Artikel des “Kopp-Verlages” zitiert, der es in sich hat:

Screenshot / (C) Facebook Inc


Wir möchten den zitierten Artikel etwas genauer beleuchten:
Geschrieben wurde er von Gerhard Wisnewski, dessen Name auf Google 110.000 Ergebnisse liefert. Unter anderem einen Blog, der die Tätigkeiten des Herr Wisnewski wie folgt beschreibt:

Gerhard Wisnewski ist nicht gerade das, was man unter einem seriös arbeitenden Autor versteht. Sein publizistisches Wirken beschränkt sich in erster Linie auf das Propagieren absurdester Verschwörungstheorien. Für jedes größere Ereignis der Geschichte hat der Mann seine ganz eigenen Erklärungen. Die halten kritischen Betrachtungen und gesicherten Erkenntnissen zwar nie stand, aber trotzdem verfügt Wisnewski über eine durchaus beachtliche Fangemeinde. So ist das eben mit den Konspirationsfetischisten: Je hanebüchener die Story, desto eher wird sie von ihnen geglaubt. Das ist das einträgliche Geschäftsmodell des Gerhard Wisnewski: Erzähle möglichst viel Unsinn und kassiere dafür kräftig ab. Jeden Tag stehen unzählige Deppen auf, die wirklich jeden Mist für wahr halten, den ich verzapfe.

Quelle: http://www.pb.dietmarnaeher.de/das-eintragliche-geschaftsmodell-des-gerhard-wisnewski/

Auch Psiram listet die prominentesten Verschwörungstheorien des Herrn Wisnewski gut auf:

  • Der Anschlag auf das World Trade Center (9/11) wurde von den USA inszeniert.
  • Die Rote Armee Fraktion (RAF) ist eine Erfindung der Geheimdienste.
  • Die Mondlandung war eine Fälschung.
  • Wisnewski befürwortet die Chemtrail-Verschwörungstheorie und schreibt dazu auf der Internetseite des Chemtrail-Aktivisten Werner Altnickel.
  • Der Klimawandel findet gar nicht statt.
  • Der Untergang der Titanic im April 1912 sei möglicherweise ein Attentat gewesen und anders verlaufen, als in den bekannten Darstellungen der Katastrophe.
  • Zum Unfalltod des Politikers Jörg Haider im Oktober 2008 verfasste Wisnewski das bei Kopp erschienene Buch Jörg Haider – Unfalltod, Mord oder Attentat?. Darin stellt er den rechten Politiker als Attentatsopfer von Geheimdiensten dar. Dem Leser kommt daher der Gedanke, es könne der Mossad gewesen sein. Der Realität des zu schnell gefahrenen, betrunkenen und während der Fahrt SMS-sendenden Haider versucht der Autor entgegen zu arbeiten, indem er ihn zu einer Art Märtyrer stilisiert. Ferner stellt er Spekulationen an, dass der Unfall aus technischen Gründen nicht in der von der Polizei ermittelten Weise stattgefunden haben könne.[4]
  • Das Erdbeben von L'Aquila (Italien 2009) sei dadurch entstanden, dass von der entfernten Forschungsanlage CERN wahrscheinlich "Neutrinostrahlen" gen L'Aquila geschossen worden seien. Wisnewski liefert keinerlei Beweise dafür, dass die gemeinten Neutrinos als Ursache für die Auslösung des Erdbebens in Frage kommen. Gerade Neutrinos interagieren nur äußerst selten mit Materie.
  • Der Absturz des Flugzeugs der polnischen Regierung im April 2010, bei dem alle Insassen starben, darunter Staatspräsident Lech Kaczynski, sei das Ergebnis dubioser Machenschaften gewesen. Die in den Medien gezeigte Unglücksstelle mit den Wrackteilen sei gar nicht der wahre Unglücksort, Überlebende seien ermordet worden, usw. (siehe ausführliche Darstellung unten).
  • Der Hurrikan Sandy Ende Oktober 2012 sei durch Wettermanipulation erzeugt worden, damit der amtierende US-Präsident Barack Obama sich als "Katastrophenmanager" positiv in Szene setzen und sich so bei den Präsidentschaftswahlen im November Vorteile verschaffen konnte.
  • Nach dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon im April 2013 meinte Wisnewski, einen entlarvenden Versprecher des Polizeichefs von Boston, Ed Davis, entdeckt zu haben, der die Täter als "Darsteller" bezeichnet habe. Wisnewski griff damit eine Verschwörungstheorie auf, die ursprünglich auf amerikanischen Internetseiten kursierte. Davis hatte das Wort "actors" benutzt, das zwar die Bedeutung "Schauspieler" oder "Darsteller" haben kann, aber eben auch das englische Wort für "Akteur" oder "Täter" ist. Der Online-Übersetzungsdienst Leo zeigt die verschiedenen Bedeutungen des Wortes actor auf (Bild rechts). Bei der englischsprachigen Wikipedia wird der Besucher bei der Eingabe des Begriffs "actor (law)" automatisch auf die Seite "suspect" (Verdächtiger) umgeleitet. Bereits Ende April 2013 hatte Wisnewski bei Kopp die absonderliche Theorie aufgestellt, dass die zwei Bostoner Bombenattentate eine "Inszenierung" und die tatsächlich Verletzten Schauspieler seien. Verletzungen seien mit Kunstblut vorgetäuscht worden. 

Quelle: http://www.psiram.com/ge/index.php/Gerhard_Wisnewski


Gut, könnte man sagen, vielleicht hat er ja diesmal tatsächlich eine echte Verschwörung ausgegraben. Aus diesem Grund möchten wir jetzt auf die Absurditäten des “Kopp-Verlag”-Artikels hinweisen:

  1. Die Echtheit der E-Mails kann trotz detaillierter Analyse weder bestätigt noch dementiert werden. Und zu bedenken ist außerdem, dass die E-Mails als sogenannte EMLs bereit gestellt wurden. Diese lassen sich auf folgende Art und Weise relativ einfach selbst anfertigen bzw. manipulieren: Man sendet eine E-Mail an sich selbst. Danach zieht man die Datei aus Outlook heraus und öffnet sie mit einem Text-Editor - dort kann man nach Belieben den Inhalt manipulieren. Nur wenige IT-Kenntnisse sind von Nöten - jeder interessierte Schüler und jede interessierte Schülerin schafft dies ohne großen Aufwand.


  2. Wenn man sich die Position, die im Artikel mit “Militärfahrzeug GAZ-66” bezeichnet wird, ansieht, erkennt man, dass sich dort ausschließlich die Landebahn befindet. Landebahnen werden aber auf Nachfrage von Piloten grundsätzlich geräumt. Und das weltweit. Dass das Satellitenmaterial, welches zitiert wird, laut Google aus dem Jahr 2012 stammt, erscheint dabei noch nebensächlich.
  3. Warum verwenden die angeblichen Akteure zum Austausch von militärischen Geheimnissen nicht einmal die rudimentärsten Verschlüsselungen wie PGP? Und weshalb werden keine ordentlichen Satellitenfotos oder Luftbilder verwendet, wie sie jedem Militär (zumindest vom eigenen Land) zur Verfügung steht?
  4. Und was noch dazu beiträgt die Informationen als nicht gesichert zu sehen: Warum schreiben sich die Herrschaften über ein Gmail-Konto, obwohl es Mitarbeiter des ukrainischen Militärs sein sollen?
Die jedoch interessanteste Frage ,die wir uns stellen ist: Warum zitiert die offizielle FB-Seite von HC Strache einen derart fragwürdigen Artikel? Uns fällt dazu nur folgendes ein::

  • Soll gezielt die Angst vor einem Konflikt geschürt und die Menschen verunsichert werden? Um evtl. damit WählerInnen zu gewinnen, die den “starken Mann” suchen?
  • Soll die eigene Wählerschaft auf steigende Gas- und Ölpreise vorbereitet werden? Außerdem könnte man im Falle eines Konflikts den eigenen WählerInnen die Weitsicht der FPÖ präsentieren “Wir haben schon immer davor gewarnt”.
  • Soll der “Kopp-Verlag” selbst beworben werden?

Punkt eins und zwei könnten die Situation der FPÖ stärken. Letzterer würde zumindest in ein Gesamtbild passen, wenn man sich die erste Zeile des zu dem “Kopp-Verlag” gehörenden Wikipedia-Eintrags durchliest:

Verlegt werden unter anderem Bücher zu den Themen Prä-Astronautik, Ufologie, Erfundenes Mittelalter, Kreationismus, Astrologie, Geomantie sowie Germanische Mythologie, Islamismus, Freiwirtschaftslehre und „Enthüllungen“ sowie zu sogenannten „linken Lebenslügen“.



Aber natürlich lassen wir uns nun nicht nachsagen, wir würden uns auf Wikipedia verlassen und zitieren daher zusätzlich einige Buchtitel, die der “Kopp-Verlag” verlegt hat:

  • Deutsche Opfer - Alliierte Täter 1945
  • Als Deutschland Großmacht war
  • Die Evolutions-Lüge
  • Das erfundene Mittelalter
  • Jakobs Himmelsreiter war ein Weltraumlift
  • Das chinesische Roswell
  • Thilo Sarrazins “Der neue Tugendterror”
  • Heilen mit Gold
Leider bewahrheitet sich angesichts dieser Häufung von gleichermaßen absurden wie bauernfängerischen Geschichten und angesichts der bereits erschreckend hohen Anzahl von Personen, die sie zu glauben gewillt sind (offenbar einschließlich der hohen Politik), wieder einmal der Leitspruch der “Science Busters”: Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Dienstag, 11. März 2014

Ehrung für eine FPÖlerin...

Dass eine FPÖlerin eine Ehrung erhält, das kommt schon mal vor. Interessant wird es aber, wenn man sich genauer ansieht, WER denn da die Ehrung erhalten hat:



Screenshot / (C) Facebook Inc
Quelle: pers. Profil von Marion Senger van Ren

Bei der Ehrung wurde übrigens ein persönlich signiertes Exemplar von Martin Grafs Buch übergeben:



Screenshot / (C) Facebook Inc
Quelle: pers. Profil von Marion Senger van Rens

Marion Senger van Rens war nämlich eine der Schlüsselfiguren in der Skandal-Facebook-Gruppe “Wir stehen zur FPÖ!” und postete dort so einiges:

Screenshot / (C) Facebook Inc
Screenshot / (C) Facebook Inc


Screenshot / (C) Facebook Inc


Screenshot / (C) Facebook Inc

Screenshot / (C) Facebook Inc

 
































Screenshot / (C) Facebook Inc


Screenshot / (C) Facebook Inc

































Wenn ein FPÖ-Nationalratsabgeordneter den Weg frei macht….

Irgendwie scheinen wir unsere Arbeit gut zu machen. Derart gut, dass es dem Nationalratsabgeordneten Christian Höbart zu viel wurde und er seine Administratorenrechte in der Gruppe “AKTIV GEGEN ROT-GRÜN - Wien wehrt sich mit der FPÖ” einer anderen Person übertragen hat. Nun, man könnte sagen, es wäre ein guter und wichtiger Schritt, denn natürlich erwähnen wir ihn jedes Mal, wenn wir aus seiner Gruppe etwas veröffentlichen.

Man sollte sich nun aber auch ansehen, wem er die Verfügungsgewalt über seine Gruppe überlassen hat. Und dabei kommt kein Geringerer zum Vorschein, als just die Administratorin, die im letzten Jahr die Hauptverantwortliche (da einzige FPÖ-Funktionärin unter den Admins) der Skandal-Facebook-Gruppe “Wir stehen zur FPÖ!” war. 

Vielleicht mag aus der Sicht von manchen Politikern kein strafrechlicher Tatbestand entstehen, wenn Hass- und Hetz-Postings nicht gelöscht werden. Vielleicht sollte aber ein/e PolitikerIn das österreichische Volk so vertreten, indem sie eine (zumindest gewisse) Vorbildfunktion haben. Denn schließlich sind sie die gewählten Vertreter des Volkes.

Und wenn eine Politikerin es im Sommer nicht einmal der Mühe wert fand, die schlimmsten strafrechlich relevanten Postings zu löschen, sich stattdessen aber intensiv auf Maulwurfsjagd begab und ausgerechnet diese Person von Höbart (der abgesehen von seinem Nationalratsmandat auch Co-Landesparteiobmann der FPÖ in Niederösterreich ist) in direkter Nachfolge als Administratorin der FPÖ-FB-Gruppe “AKTIV GEGEN ROT-GRÜN – Wien wehrt sich mit der FPÖ” eingesetzt wird, dann sollte das eigentlich zu denken geben.


Screenshot / (C) Facebook Inc.


Interessant sind übrigens aus unserer Sicht auch die Kommentare unterhalb, im Speziellen von Odo Döschl, der im “Profil” bestätigte, einer der Co-Admins der Seite “SOS Österreich” zu sein sowie Admin der auf geheim gestellten FB-Gruppe “FPÖ”, in der immer wieder auffällig bzw. einschlägig kommentiert wird:


Screenshot / (C) Facebook Inc.



Nun, Herr Döschl - wenn Sie Ihre Gruppen besser unter Kontrolle hätten, dann gäbe es auch nicht so viel negative PR. Und kommen Sie uns nicht mit der Ausrede, Sie hätten nicht die Zeit dafür. Dann sind Sie entweder zu stolz um Co-Admins einzusetzen oder schlicht mit dem einverstanden, was in Ihren Gruppen vor sich geht.

Vielleicht brauchen Sie auch nur einfach einmal Nachhilfe, wie man Gruppen ordentlich administriert. So als kleiner Tipp: HoH wird von ca. 20 Personen administriert, um eine deckende Betreuung der Seite neben Familie/Privatleben und Beruf sicherzustellen. Deshalb verschwinden Kommentare, welche gegen die Seitenregeln verstoßen, auf HoH immer innerhalb von Minuten, so wie es überall sein sollte, denn dafür sind die Betreiber einer Seite bzw. Gruppe verantwortlich.
Montag, 10. März 2014

JA!! zu: Österreich ohne Minarette!!!

Diese Seite wird von Robert Faller, einem wegen NS-Wiederbetätigung Verurteilten, betrieben. Faller, Führungskader der im Jahr 2007 als Partei anerkannten rechtsextremen Gruppierung “Nationale Volkspartei” (NVP), wurde zuletzt im März 2012 wegen NS-Wiederbetätigung zu einer (damals nicht rechtskräftigen) bedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Faller kann zwar keine direkte Funktion in der FPÖ nachgewiesen werden, er dürfte aber dennoch in gutem Kontakt zu einigen FPÖ-Funktionären stehen. Darunter folgende Facebook-Freundschaften:
  • Günther H., ehem. Bundesparteiobmann Stv. der freiheitlichen Unternehmer
  • Peter Samt, FPÖ Landtagsabgeordneter Steiermark
  • Account “Unser Hoamatgfühl”, welcher wiederum Daniel Weber (Administrator von SOS Österreich/SOS Heimat) zugeordnet werden konnte.
  • Johann Gudenus, FPÖ Bundesparteiobmann Stv., Abgeordneter Landtag Wien (Mai 2013)
  • Dieter Egger, FPÖ Klubobmann Vorarlberg (Mai 2013)
Weshalb ist diese Seite so besonders, auch wenn sie nicht direkt von FPÖ-Funktionären betrieben wird? Sie wird von zahlreichen FPÖ-FunktionärInnen beworben. Unter anderem von Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache (seit der Veröffentlichung von NEWS sollte er es eigentlich seit fünf Tagen wissen):

Screenshot / (C) Facebook Inc

Auf dieser Seite, die eng mit der rechtsextremen Szene verstrickt sein dürfte, finden sich zwar keine strafrechtlich relevanten Postings des Seitenbetreibers (dieser dürfte nach seiner Verurteilung deutlich vorsichtiger geworden sein), jedoch eine große Anzahl strafrechtlich relevanter Kommentare.

Interessant ist es jedenfalls insofern, als Heinz Christian Strache die Facebook-Seite eines verurteilten Neonazis likt.

Screenshot / (C) Facebook Inc.

Screenshot / (C) Facebook Inc.

Die Facebook-Seite von Faller kokettiert offen mit der rechtsextremen und der Neonazi-Szene. So befragt Faller die Mitglieder der Seite im Mai 2013, was sie über die (Facebook-)Gruppen “Austrian Defence League” und “Identitäre Bewegung Österreich” (beides rechtsextreme Gruppierungen) denken würden:

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Eine weitere Frage Fallers lautet, ob eine “Fusionierung” mit einer der beiden Gruppen erwünscht sei:


Screenshot / (C) Facebook Inc.

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Dem Seitenbetreiber von “Ja!! zu: Österreich ohne Minarette!!!” (Faller) ist der Betreiber der Seite “Austria[sic!] Defence League” offenbar bekannt - er spricht diesen mit seinem Vornamen “Markus” an: Es handelt sich um den Linzer Markus W., der wenige Wochen nachdem Faller die Zusammenarbeit vorgeschlagen hatte, auf seiner Seite muslimischen Menschen mit den Worten “Dieses verlogene Dreckspack gehört ausgerottet!” drohte. Ein weiteres Posting lautete: “Wir zünden auch eine Bombe inmitten der Moslems”. Eine polizeiliche Hausdurchsuchung bei W. war die Folge.

Screenshot / (C) Facebook Inc.

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Für Faller ist die Forderung, eine “nationale Kultur zu erhalten und keine Mischkultur zu werden”, “richtig” und “wichtig”. Hingegen werden “Gutmenschen” und “linke Medien” in klar rechtsextremer Diktion als “Minuswelt” bezeichnet.

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Jahrelang - bis heute - blieben strafrechtlich relevante Inhalte auf Fallers Seite stehen, etwa ein Mordaufruf gegen die muslimische ÖVP-Politikerin Gülsüm Namaldi:

Screenshot / (C) Facebook Inc.




Auch Werbung für Aktivitäten der neonazistischen NVP von Faller ist nach wie vor abrufbar:


Screenshot / (C) Facebook Inc.


Ein Mordaufruf gegen Muslime, der als Reaktion auf ein verlinktes, angeblich islamkritisches Video veröffentlicht wurde, blieb ebenfalls online, obwohl davon ausgegangen werden kann, dass Faller den Kommentar gelesen hat:

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Screenshot / (C) Facebook Inc.


Fallers Seite gibt im Widerspruch dazu vor tolerant zu sein und sich um Niveau zu bemühen, Kommentare wie “Scheiss Ausländer” seien etwa nicht erwünscht:

Screenshot / (C) Facebook Inc.

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Ein Aufruf zu einer Straftat des FPÖ-nahen rechten Facebook-Aktivisten Martin W. kann hingegen online bleiben (gemeint ist die in der Vergangenheit häufiger von Neonazis praktizierte Verteilung von Schweineköpfen auf Grundstücken, auf denen die Errichtung von Moscheen geplant ist):

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Zu einem ersten Treffen der rechten Initiative im Frühjahr 2010 erschien keine einzige Person. Norbert Geroldinger, ehemaliger FPÖ-Funktionär in Brunnenthal (Innviertel), versucht, Faller Trost zu spenden:

Screenshot / (C) Facebook Inc.
Screenshot / (C) Facebook Inc.


Eine andere Posterin aus Oberösterreich hat weniger Konstruktives zu bieten:

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Faller ist jeder “Nationale Sozialist” lieber als ein “gutmenschlicher Hetzer”:

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Möglicherweise aus diesem Grund ist nach wie vor ein Pamphlet von Faller, in dem er für diverse Neonazis (darunter auch Parteifreunde Fallers) Partei ergreift und “Meinungsfreiheit” sowie die Abschaffung des NS-Verbotsgesetzes fordert, auf der beschriebenen Facebook-Seite abrufbar:

Screenshot / (C) Facebook Inc.

Screenshot / (C) Facebook Inc.


Folgende FPÖ Funktionäre und Funktionärinnen liken diese Seite:

  • Heinz Christian Strache, FPÖ Bundesparteiobmann
  • Christian Höbart, FPÖ Nationalratsabgeordneter
  • Johann Gudenus, FPÖ Bundesparteiobmann Stv.
  • Günter H., ehem. Bundesparteiobmann Stv. der freiheitlichen Unternehmer
  • Ewald Mödritscher (Landesobmann RFJ Kärnten)
  • Andreas Eder, FPÖ GR Maishofen
  • Andreas Benedikt, FPÖ GR Graz-Umgebung
  • Andreas Kohlberger, RFJ Bundesvorstand
  • Anton Pertl, FPÖ Obmann Millstatt
  • Bernd Babitsch, FPÖ Pinkafeld Stadtparteiobmann
  • Dietmar Luschin, FPÖ Traismauer
  • Ewald Mödritscher, FPÖ GR Weitensfeld, 2. Vizebürgermeister
  • Gerhard Böhm, Freiheitliche Arbeitnehmer Wien
  • Hanne Schuster, Vertreterin “Moschee ade”
  • Hannes Stiehl, FPÖ-Gemeinderat Breitenfurt
  • Johann Ertl, FPÖ Schwechat, Bundesrat
  • Josef A. Riemer, FPÖ Abgeordneter zum Nationalrat
  • Jürgen Markus Schriebl, Schriftführer FPÖ Voitsberg
  • Mario Fall, FPÖ Voitsberg Vorstandsmitglied
  • Martin Wagner, FPÖ Gemeinderat Dürnstein
  • Michael Kristan, RFJ Bezirksobmann Jennersdorf
  • Peter Immervoll, FPÖ-Obmann Heidenreichstein
  • Thomas Börner, FPÖ Bezirkschef Jennersdorf
  • Tino Christopher Seidl, FPÖ Ortsparteiobmann Trumau
  • Michael Desch (RFJ Riedau)
  • Freiheitliche Jugend Tulln
  • Odo Döschl, FPÖ Schwechat
  • Markus Glas, FPÖ Gemeinderat Stockerau
  • Peter Immervoll, FPÖ GR Heidenreichstein
  • Werner Kandler (http://www.meinparlament.at/p/1643/werner-kandler/)
  • Werner Rogner, FPÖ Obmann Weissenbach
  • Wolfgang Dittrich, FPÖ Niederösterreich - Stockerau
  • Michael Schuller, FPÖ Stadtrat Traismauer
  • Hildegard Schwaiger, FPÖ GR Wattens
  • Hannes Stiehl, FPÖ-Gemeinderat Breitenfurt
  • Peter Schmiedlechner, FPÖ Bauernbund Bundesobmann Stv.
  • Patrick Schaabl, im Jahr 2009 Obmann-Stellvertreter der RFJ Perchtoldsdorf
  • Andreas Kohlberger, stellv. Obmann RFJ Steiermark und RFJ Bezirksobmann Leibnitz
  • Gerold Babuschik, FPÖ Mödling, u.a. parl. Mitarbeiter von Christian Höbart
  • Markus Hammerschmied, Stadtrat FPÖ Saalfelden
  • Sabine Wassicek, Bezirksobfrau FPÖ Mattersburg
  • Gerhard Tuschek, FPÖ Vorchdorf
  • Wolfgang Reinold, Klubobmann FPÖ Meidling
  • Stefan Pfeiler, RFJ Bezirksobmann Stadt Salzburg

 

Folgende offizielle FPÖ Seiten bewerben diese Seite:

  • FPÖ Atzenbrugg
  • FPÖ Bezirk Jennersdorf
  • FPÖ Brigittenau
  • FPÖ Obernberg am Inn
  • FPÖ Sitzenberg-Reiding
  • FPÖ Wr. Neustadt-Land
  • FPÖ Geboltskirchen
    Sonntag, 9. März 2014

    Zu Daniel Weber und Seiten "Österreich hat schon genug Ausländer" und "SOS Österreich" sowie dem Co-Admin

    Die zeitliche Nähe der Postings

    Wenn man beide Seiten über einen längeren Zeitraum beobachtet, ist auffallend, dass sich die Postings oftmals gleichen und zeitgleich auf den Seiten gebracht werden, was nur wahrscheinlich ist, wenn man auf beiden Seiten Admin ist.

    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    Bild Links: 14:20, Bild Rechts: 14:18


    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    Bild Links: 23:28, Bild Rechts: 23:29 (nur 32 Sekunden zeitlicher Abstand!)


    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    Bild Links: 12:23, Bild Rechts: 12:21


    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    Bild Links: 18:05, Bild Rechts: 18:04


    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    Bild Links: 21:07, Bild Rechts: 21:05

    Zur Klarstellung:

    Auch wenn ältere Postings auf Facebook grundsätzlich nur das Datum, an dem das Posting veröffentlicht wurde, anzeigen, nicht aber die Uhrzeit, ist das exakte Datum der Veröffentlichung ganz einfach öffentlich im HTML-Quelltext in Form von Unix-Timestamps auf die Sekunde genau einsehbar. 
    Die Person, die auf beiden gleichzeitig als Admin ausgemacht werden konnte, ist Daniel Weber. 

    Wer ist Daniel Weber?

    Auf Daniel Weber stießen wir durch Erkenntnisse, die schon vor längerer Zeit von diversen Medien gewonnen wurden. Auf Facebook ist er unter dem Namen “Dan Weber” unterwegs. Eine Verbindung zur realen Person “Daniel Weber” herzustellen, war jedoch nicht so ohne Weiteres möglich. Des Öfteren wurde der Verdacht geäußert, dass es sich um diese Person handeln könnte. Eine endgültige Bestätigung, dass Daniel Weber wirklich der Facebook-”Dan Weber” ist, brachte uns jedoch ein vermeintlicher Parteifreund. Auf die Spur sind wir diesem Herrn dadurch gekommen, dass er Ende September 2011 in einem Facebook-Posting schrieb, er könne nicht zum 50-Jahr-Jubiläum des RFJ Salzburg kommen, weil in seiner Heimatgemeinde ein Oktoberfest sei. Wir haben daraufhin recherchiert, in welchen Gemeinden ein solches stattgefunden hat und wurden in Gänserndorf fündig. Dort tauchte auch der Klarname Daniel Weber - in der Liste der Vorstandsmitglieder - auf. Da es auf Facebook prinzipiell nicht schwer ist, einfach einen Namen eines Unbeteiligten anzunehmen, haben wir in seinem persönlichen Umfeld in diversen Chats nachgefragt. Bingo!

    Daniel Weber ist Vorstandsmitglied der FPÖ Gänserndorf!

    Seine Pseudonyme waren: Dan Heimat, Dan Weber und diverse andere Accounts, die jedoch nicht so häufig in Erscheinung traten.

    Die Aufdeckung wirft auch ein neues Licht auf folgenden Tweet:
    Screenshot / (C) Twitter

    Daraus entstand dann in den NÖ Nachrichten ein Artikel, in dem die FPÖ Gänserndorf angab, dass der Account “gehackt” wurde. Möglich ist es allerdings, dass Daniel Weber den offiziellen Account der FPÖ Gänserndorf verwendet hat.

    http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/gaenserndorf/aktuell/Twitter-FPOe-Gaenserndorf-Wurde-die-FPOe-gehackt;art2633,506808

    Screenshot
    Quelle: http://www.gaenserndorf.fpoe-noe.at/unsere-mannschaft/bezirksparteivorstand/

    Wer ist Christian S.


    Bei Christian S. handelt es sich um einen Neonazi aus Wien-Umgebung, der auch im Zusammenhang mit diversen Demos gegen Moscheen in Erscheinung trat.

    Wir konnten verschiedene Gruppenfotos recherchieren, auf denen er mit Lokal-PolitikerInnen der FPÖ posiert.


    Screenshot / (C) Facebook Inc.

    Ganz links im Bild zu sehen ist Walter Gall, einer der Administratoren der Facebook-Seite SOS-Österreich. Rechts von ihm im Bild ist Renate J., eine der AdministratorInnen der Skandal-Facebook-Gruppe “Wir stehen zur FPÖ!”. Die Person ganz rechts mit dem Becher in der Hand und dem hellblauen T-Shirt ist Christian S.


    Screenshot / (C) Facebook Inc.
    V.l.n.r: Christian S., Walter Gall, unbekannt, Renate J. (Admin der Facebook-Gruppe “Wir stehen zur FPÖ!”), Renate K. (Admin der geheimen Facebook-Gruppe “FPÖ”, gemeinsam mit Odo Döschl), unbekannt, unbekannt.

    Screenshot / (C) Youtube Inc.
    Christian S. auf einer Demo gegen den Bau einer Moschee in Wien:

    Auch in diversen Screenshots findet sich die menschenverachtende Ideologie des Christian S. wieder:


    Screenshot / (C) Facebook Inc.

    Sowie:
    Screenshot / (C) Facebook Inc.


    Was nun daraus gefolgert werden kann:

    Ein Funktionär betreibt zwei der reichweitenstärksten Facebook-Seiten - die Vorgehensweise ist immer dieselbe: Kritisches wird gelöscht, alles andere bleibt stehen. 

    Wir haben verschiedene Gerüchte aufgeschnappt (wobei man hinzufügen sollte, dass es sich ausschließlich um Gerüchte innerhalb der FPÖ handelt), nach denen der Neonazi Christian S. aus Wien sich für die Administration der Facebook-Seite “Österreich hat schon genug Ausländer!!” in Arbeitsgruppen mit der FPÖ-Funktionärin Andrea Kellner trifft und mutmaßlich für die Betreuung der Facebook-Seite Geld von der FPÖ selbst erhält.

    Nachdem wir im Vorfeld den User “Dan Weber” beiden Facebook-Seiten zurechnen konnten, ergab das nun eine total neue Dimension. Die in Österreich anerkannte und drittstärkste Partei betreibt Seiten im Internet, die nur so vor rechtsextremer Propaganda strotzen.