Samstag, 10. Mai 2014

Schmierereien an der KZ Gedenkstätte




Wir haben heute den Hinweis erhalten, dass am KZ Mauthausen in der Nacht vom 09.05 auf 10.05.2014 diverse Schmierereien hinterlassen wurden. Darunter "Türkenrass, ab ins Gas. Sieg Heil" und zusätzlich Hakenkreuz und SS-Runen.

Die Info haben wir umgehend an den ORF weitergeleitet, der soeben folgende Kurzmitteilung brachte:



Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2646529/


Weshalb die Medien nicht früher eingeschaltet wurden, ist uns allerdings ein Rätsel - besonders im Hinblick darauf, dass morgen die internationale Befreiungsfeier  (Link zum Facebook-Event bzw. Link zur offiziellen Homepage) stattfindet.
Dienstag, 6. Mai 2014

Ich will der FPÖ nicht schaden

Am Sonntag konnten wir einen interessanten Dialog zu einem Link in der mittlerweile geheimen Gruppe “Partei FPÖ” mit 642 Mitgliedern beobachten. Gepostet wurde ein Artikel von orf.at, in dem es darum ging, dass eine Moschee in Graz wegen einer großzügigen Spende früher fertig werden könnte. (Link zum ORF.at Artikel).


Screenshot / © Facebook Inc


Dass es regelmäßig zu Gewaltaufrufen in diversen FPÖ-Fangruppen kommt, ist unseren LeserInnen aufgrund unserer Aufdeckungen hinreichend bekannt. Dass aber nach mehreren Stunden, selbst nachdem eine Bezirksrätin (Silvia Lorek, Bezirksrätin Wien Favoriten) den Inhalt zurecht kritisiert, der Kommentar weiter stehen gelassen wird, ist mehr als bezeichnend. Besonders im Hinblick darauf, dass der Beweggrund den Kommentar zurückzunehmen, nur darin besteht, “der FPÖ auf keinen Fall schaden zu wollen”. 

Screenshot / © Facebook Inc



Fazit:

Selbstverständlich wird HoH in diesem Zusammenhang eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwalt einbringen.
Montag, 5. Mai 2014

Man braucht ja nur fragen

Nach mehr als einem Jahr bei HoH glaubt man alles schon einmal erlebt zu haben, aber nein, man sieht immer wieder Kurioses.

Wir haben vor Kurzem über das Fake-Profil “Coco Jill” berichtet. Nun hat dieses Profil reagiert und uns quasi die Bestätigung unserer Recherche frei Haus geliefert. Frau S., die Staatsanwaltschaft wird es Ihnen danken, denn das geht selbstverständlich als Nachtrag an ebendiese:

Screenshot / © Facebook Inc


Natürlich braucht man ja beim rechten Rand nur nach den realen Personen fragen, diese liefern ja immer gerne die richtige Identität. Das ist ja sicher auch der Sinn, weshalb diese Fake-Accounts verwenden. ;-)

Screenshot / © Facebook Inc


Screenshot / © Facebook Inc


Fazit:

Frau S., ist angekommen, vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit!

@Update 05.05.2014 13:15

Auch der Gemeinderat Friedrich Formanek gibt nun seinen Senf dazu. 
Infos zu diesem Herren gibt es hier:

Screenshot / © Facebook Inc

Die liebe Doppelmoral

Screenshot / (C) Facebook Inc


Das Beschädigen von Wahlplakaten ist nichts anderes als plumpe Sachbeschädigung, auch wenn es von manchen nicht als solche angesehen wird. Leider hat sich das in Österreich zu einer Art Kavaliersdelikt entwickelt und hat bei jedem Wahlkampf immense Kosten für die betroffenen Parteien verursacht.

Deshalb konnten wir die bisherige Aufregung diverser FPÖ-Mitglieder und Funktionäre in der mittlerweile geheimen Gruppe “Partei FPÖ” gut verstehen:



Auch beim nachfolgenden Bild verstehen wir voll und ganz die Aufregung:

Screenshot / (C) Facebook Inc


Umso erstaunter waren wir, als wir heute in ebendieser Gruppe ein weiteres Bild entdeckt haben:

Screenshot / (C) Facebook Inc


Einmal darüber gestolpert haben wir uns die Reise des Bildes angesehen und mal nachgesehen, wer denn alles so das Bild mit einem “Gefällt mir” markiert hat:
  • Manuel Mößmer (FPÖ Landtagskanditat Tirol/Wattens)
  • Günter H. (ehem. Bundesparteiobmann Stv. der freiheitlichen Unternehmer)
  • Peter Frigo (FPÖ Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat [Wien])
  • Robert Podany (Bez Rat; Stv. Obmann Kulturring Wien Donaustadt)
  • Walter Hoffmann (Bezirksobmann Stellvertreter Gmünd, NR Kanditat 2013)
  • Peter Triep (FPÖ Gmunden)
Auch diverse Seiten haben das Bild weitergeteilt und dafür auch noch ein paar “Gefällt mir” bekommen. Darunter zum Beispiel “FPÖ Freiheit ist wählbar” und “Der Blaue Stammtisch”.


Fazit:


Bei den eigenen Plakaten wird sofort nach der Justiz geschrien, betrifft das gleiche Delikt einen politischen Mitbewerber, bekommt es sogar noch ein “Gefällt mir” von hochrangigen Funktionären. Die Doppelmoral lässt grüßen.
Sonntag, 4. Mai 2014

Warum europäische Rechte und Herr Putin so gut mit einander können

Gastkommentar von Susanne Scholl

Die einfache Antwort lautet wohl – wer grundsätzlich undemokratisch denkt versteht sich gut mit anderen gleichermaßen undemokratisch Denkenden. Aber einige Kuriosa gibt es da schon. Herr Putin sagte einst, der Zusammenbruch der Sowjetunion sei die größte geopolitische Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts gewesen. Dem kann wohl weder Frau LePen, noch ein Herr Gudenus – und irgendwelche Menschen von Jobik bis Lega Nord zustimmen. Schließlich war doch die Sowjetunion immer „das Reich des Bösen“. Und doch. 

Neuerdings findet die Einteilung in Gut und Böse offenbar auf andere Art statt. Früher, als noch so tolle Männer wie der Schauspieler Ronald Reagan oder der kleine Herr Bush junior die USA lenkten konnte man ja zur Not „die Amerikaner“ als kleineres Übel betrachten, wenn man ein aufrechter europäischer „rechter Recke“ war. Aber dann wählten diese Amies doch tatsächlich einen Afro-Amerikaner zum Präsidenten. Das ging dann endgültig zu weit. Und in Moskau trat da gleichzeitig dieser kleine stämmige Herr Putin auf – und redete so vertraut. Von Nationalstolz und sich von den Knien erheben und dem dekadenten Westen zeigen, wer hier in Europa das Sagen zu haben hat. Das gefällt den „rechten Recken“ Europas ungemein und bestärkt sie noch dazu in ihrer Meinung, dass eigentlich nur autoritäre Regime wirklich gut sind. Herr Putin wiederum ist zwar mit allen Wassern sowjetischer Spielarten gewaschen, aber auch völlig ideologiefrei und hat daher auch keinerlei Berührungsängste was die extreme europäische Rechte betrifft. Ganz im Gegenteil. 

Und so gibt es neuerdings diese unheilige Allianz, die auch deshalb ungebremst agieren kann, weil so viele in Europa einfach nicht verstehen wollen, was da gerade geschieht.

Susanne Scholl wurde 1949 in Wien geboren und promovierte 1972 in Rom zum Doktor der Slawistik. Der langjährigen ORF-Korrespondentin wurde im November 2002 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen