Freitag, 31. Januar 2014

Gastkommentar: Bewusst gelogen oder schlicht zu faul zum Nachsehen?

Anlass dieses Artikels ist die menschenverachtende Presseaussendung der FPÖ Wien, verfasst von Maximilian Krauss, Bezirksobmann Wien/Josefstadt. HoH hat bereits einen Beitrag von Alexander Pollak, Sprecher der Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch auf der Facebook-Seite gepostet, der sich mit besagter Presseaussendung befasst, jedoch möchte ich diese nochmal im Detail analysieren.

Darin kommen nämlich Textpassagen vor, die in keiner Weise belegt bzw. nachvollziehbar sind, mehr noch, sie enthält einzelne Absätze, die bereits mehrfach widerlegt wurden und trotzdem erneut in Umlauf gebracht werden, offenbar nur mit dem Ziel, Menschen gegeneinander aufzubringen. Wenn man durchschaut hat, wie Rechtsradikale in Österreich mit Informationen umgehen, ist ein derartiges Vorgehen umso erschreckender. Diese haben nämlich die Tendenz “Informationen”, die ihre Vorurteile bestätigen völlig unreflektiert zu übernehmen, vollkommen gleichgültig, ob es sich um seriöse (objektive) Quellen, rechte Internetseiten mit Verschwörungstheorien oder um Presseaussendung einer Partei handelt: Wird die eigene Meinung bestätigt, so gilt es, dies weiter zu verbreiten, Falschmeldung hin oder her.

Kommentiert wird von mir die Aussendung “FP-Krauss: Migranten-Gangs terrorisieren heimische Jugendliche!” OTS Aussendung der FPÖ Wien vom 30. Jänner 2014:

Es geschieht täglich, aber die Medien haben sich schon daran gewöhnt und berichten nur noch über besonders spektakuläre Fälle. Gewalt und Terror von in der Regel muslimischen Migranten-Gangs gehören in Wien mittlerweile zum Alltag vieler einheimischer Kinder und Jugendlicher.

Eine ungeheuerliche Behauptung, die in keiner Weise belegt wird. Das Bild, das gezeichnet wird vermittelt klar: fürchtet euch vor Jugendgruppen, die ausländischer Herkunft sind. Vernachlässigt wird dabei, dass Jugendliche grundsätzlich gerne in Gruppen in Erscheinung treten, sich laut verhalten und durch ihr Auftreten provozieren wollen, das gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens. Inwiefern dabei die Religion eine Rolle spielen soll, ist mir sowieso völlig schleierhaft.

"An uns wenden sich viele junge Menschen, die sich selbst bei hellichtem (sic!) Tag nicht mehr in gewisse Parks oder sogar schon manche Gegenden trauen", berichtet der geschäftsführende Obmann des Rings Freiheitlicher Jugend Wien Maximilian Krauss, "wenn weiterhin nicht unternommen wird, werden wir in unserer Stadt auch bald Stadtteile haben, die inländerfrei sind, in welche die Polizei gar nicht mehr hineinfährt und in denen statt unseren Gesetzen die Scharia gilt.

Hier wird auf die Nazidiktion der “Umvolkung” angespielt und bewusst die Angst der Menschen geschürt. Mit der Aussage “viele junge Menschen” wird der Eindruck vermittelt, dass die Verdrängung inländischer Jugendlicher bereits begonnen hat.

Dafür gibt es international etliche traurige Beispiele - etwa in London, Paris, Amsterdam, Hamburg oder Stockholm." Grund für diese schockierende Entwicklung in Wien sei die falsch verstandene Toleranz von Sozialisten und Grünen: "Sie haben es etwa zustande gebracht, dass die offensichtliche Abstammung von Tätern nicht mehr gemeldet wird, was natürlich die Fahndung extrem erschwert.

“Abstammung von Tätern”: Bei Personen, welche nicht die österreichische Staatsbürgerschaft haben, wird dies sehr wohl erfasst. Jedoch ist jede/r mit österreichischer Staatsbürgerschaft gleich zu behandeln. Herkunft, Religion, Hautfarbe, Migrationshintergrund dürfen dabei keine Rolle spielen! Dafür, dass für Fahndungen keine Typenbeschreibung herangezogen bzw. nicht zu Protokoll gegeben wird, ist - gelinde ausgedrückt - dumm und unwahr.

40 Prozent der ausgeforschten Täter haben keinen österreichischen Pass. Die Anzahl der Kriminellen mit Migrationshintergrund darf gar nicht erhoben werden, weil sich dann herausstellen würde, dass die Rathaus-Roten wohl drei Viertel der Verbrechen importiert haben. Sogar von Gerichten werden Ausländer auf Druck der Linken besser behandelt."

Dass ein guter Teil dieser 40 Prozent Deutsche sind, gefolgt von den, von der FPÖ massiv umworbenen Serben, wird bewusst verschwiegen. (Quelle) Der letzte Satz ist wieder vollkommen aus der Luft gegriffen, durch keine wie immer gearteten Fakten belegt und versucht nur die Stimmung anzuheizen.

Krauss erinnert an den Fall eines Türken, der in Bruck (NÖ) seinen Sohn missbraucht hatte und trotzdem freigesprochen wurde, weil es sich bei diesem schrecklichen Verbrechen um "jahrelange Familientradition" handeln würde. "Auch Jugendliche muslimische Straftäter werden, sofern sie keinen Mord begangen haben, in der Regel nicht ernsthaft bestraft", so Krauss. 

Dieser Absatz ist falsch und wurde widerlegt. Mehrfach! Entweder ist Herr Krauss dumm genug, rechtsradikaler Propaganda Glauben zu schenken oder schlicht und einfach zu faul, um nur minimal zu recherchieren. Die dritte Variante versuche ich hier, im Glauben und aus Achtung an und vor unseren/m Rechtsstaat, gekonnt auszuklammern.

Die österreichische Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch ist über den angesprochenen Fall informiert und stellt die Ausführungen von Herrn Krauss folgendermaßen richtig:

“Der laut "Standard" in der deutschnationalen schlagenden Burschenschaft "Aldania" verankerte Krauss behauptet in seiner Hassaussendung, dass der Missbrauchsfall und das darauf folgende Strafverfahren Beleg dafür seien, dass „Ausländer von Gerichten auf Druck der Linken besser behandelt werden“. Krauss behauptet weiters, dass der Beschuldigte nur deshalb freigesprochen wurde, weil es sich „bei diesem schrecklichen Verbrechen um „jahrelange Familientradition“ handeln würde“. Keine der von Krauss als Unterfütterung seiner Hetze aufgestellten Behauptungen hält einer Überprüfung stand. Laut Auskunft des Landesgerichts Korneuburg war der Beschuldigte nicht, wie von Krauss behauptet, türkischer, sondern österreichischer Staatsbürger. Und der Grund für den von einem Schöffensenat rechtskräftig gefällten Freispruch war nicht, dass es sich bei Kindesmissbrauch „um eine jahrelange Familientradition“ handeln würde, sondern dass vom Gericht festgestellt wurde, dass der Beschuldigte gar keine Handlungen im Sinne eines sexuellen Missbrauchs gesetzt hatte.”

Hier nachzulesen: http://www.sosmitmensch.at/site/home/article/741.html
Weitere Infos dazu finden Sie hier: die-facebook-seite-sos-osterreich.html


"Die gutmenschliche Art, Verbrechen von Ausländern oder Wienern mit Migrationshintergrund zu verharmlosen, zu leugnen oder zu entschuldigen, ist unverantwortlich und den Opfern gegenüber schändlich", erklärt Krauss, "dass die Täter in ihrer Heimat selbst Gewalt erlebt hätten, was SPÖ und Grüne häufig als Entschuldigung für die Kriminellen vorbringen, ist lächerlich. In Österreich muss sich jeder an die Gesetze halten - auch die Zuwanderer!"

Niemand leugnet Verbrechen. Es kommt nur keine andere Partei auf die Idee, mit diesen Punkten ungerechtfertigt Stimmung gegen Menschen zu machen.

Herr Krauss, meiner Meinung nach sollte man Menschen, die dermaßen vom Hass gegen ihre Mitmenschen zerfressen sind - und derartige Aussendungen hinausrotzen - von der politischen Bühne ausschließen. Aussagen wie die Ihrigen, erinnern stark an jene, die man in den einschlägigen Publikationen vor 70-75 Jahren “pflichtlesen” durfte!

Herr Krauss, treten Sie zurück. Sofort!

Ex-FPÖ-Nationalratsabgeordner Königshofer

Bevor bekannt wurde, dass das Vergewaltigungsopfer, das in Dubai beinahe vor Gericht gelandet wäre, eine Muslima war, fanden sich auch in den Reihen der FPÖ unzählige Personen, die die Petition teilten und darüber entrüstet waren, was mit dieser Frau passierte.

Jetzt, wo es bekannt wurde, dass sie Muslima ist, wird das Vergewaltigungsopfer in der Facebook-Gruppe “FPÖ” massiv diffamiert. So schreibt der ehemalige FPÖ-Nationalratsabgeordnete Werner Königshofer (der eine Rückkehr in die FPÖ anstrebt) folgendes Posting:


Screenshot / © Facebook Inc



Nicht genug, dass die Frau in einer Tiefgarage vergewaltigt wurde und auf diese Weise versucht wird, wieder gegen Muslime Stimmung zu machen, es wird bewusst auf Unwahrheiten gesetzt.

Herr Königshofer, derartige Aussagen sind eines (Ex-)Nationalratsabgeordneten nicht nur unwürdig, sie sollten eigentlich zu einem Aufschrei in der Bevölkerung führen!
Donnerstag, 30. Januar 2014

Die verdrehte Welt der FPÖ Fan-Seiten

Es gibt so manche Facebook-Seiten, betrieben von FPÖ Fans - jedoch mit tiefer Integration in das Netzwerk der FPÖ. Eine dieser Seiten ist “FPÖ Freiheit ist wählbar” die besonders durch skurrile Anschüttungen auffällt. 

Normalerweise screenen wir diese Seiten nur ohne darüber zu berichten, da sie und ihre BetreiberInnen nicht wichtig genug sind. Auch fallen diese Seiten nicht durch ihren Ideenreichtum oder strafbare Inhalte auf und bleiben daher an der Peripherie unserer Aufmerksamkeit.

Eine Sache ist uns nun jedoch ins Auge gestochen, bei der eine Facebook-Seite, die eng mit “Heimat ohne Hass” kooperiert, massiv angepatzt wird.

Screenshot / © Facebook Inc





Sehen wir uns doch einmal an, wie weit sie dabei recht haben:

Herr Herwig W., Admin der Seite “FPÖ Freiheit ist wählbar” hat nämlich jemand ziemlich interessanten in seiner Freundesliste. Jemanden, der in einem viel zitierten Artikel von uns beschrieben ist, und dessen Kommentare bis zum heutigen Tag immer noch online sind auf der Facebook-Seite von HC Strache.

Screenshot / © Facebook Inc





Unseren Artikel kann man hier finden:
http://www.HeimatOhneHass.com/2013/10/ein-glassplitter-in-der-trockenen.html

Es handelt sich dabei um folgende Kommentare:

Screenshot / © Facebook Inc

Screenshot / © Facebook Inc

Screenshot / © Facebook Inc

Screenshot / © Facebook Inc


Herr Herwig W. - wie wäre es, wenn Sie diese Frau fragen, ob sie ein Fake-Account der Betreiber der Seite “Blutgruppe HC Negativ” ist.

Wer übrigens die Existenz der Kommentare überprüfen möchte, einfach das Bild von HC Strache öffnen, alle Kommentare aufklappen und dort nach den Texten der Kommentare suchen. Diese sind immer noch online.

Der Seite “FPÖ Freiheit ist wählbar” scheinen auch wir einiges an Kopfzerbrechen zu bereiten. Nicht umsonst fühlt sich der Admin dieser Seite bemüßigt, so richtig knuffige Bilder über “Heimat ohne Hass” zu gestalten:


Screenshot / © Facebook Inc



Screenshot / © Facebook Inc



Screenshot / © Facebook Inc

Quelle: Facebook

Wir erkennen die Bemühungen an, würden uns aber über eine bessere Gestaltung sehr freuen.
Mittwoch, 29. Januar 2014

Wer im Glashaus sitzt ...


Gastkommentar von Manfred Walter, Gruppensprecher von HoH

Und es erhob sich großes Wehklagen am Friedrich-Schmidt-Platz, und es war ein Jammern und Greinen, dass es einem die Tränen in die Augen trieb! Aber warum nur?

Die "Jungen Grünen" haben ein Domain auf ihren Namen registrieren lassen und dann leider den Inhalt der Homepage nicht überprüft. Hätten sie tun sollen, wäre eigentlich ihre Verpflichtung gewesen. Haben sie aber nicht. Aber das ist schon das einzige, das man ihnen vorwerfen kann. Weil, ich hab selbst ab und an auf nowkr.at reingeschaut und absolut NICHTS absolut GARNICHTS strafrechtlich relevantes gefunden. NULLSTENS wie das seit Montag heisst. Warum ich das so betone? Weil für diejenigen, die jetzt in das große Wehklagen und Jammern und Greinen einstimmen, anscheinend die einzig moralisch, politische Instanz die strafrechtliche Relevanz ist - und nicht mal die, wenn man an die gerichtlich anerkannte Islamkritikerin denkt, die immer noch im Parlament sitzen darf. Für die Wehklagenden, für die Jammernden und für die Greinenden. Wie gesagt, auf nowkr.at war NULLSTENS etwas strafrechtlich Relevantes zu finden.

Und das Wehklagen und Jammern und Greinen kommt aus einer Ecke, in der die eigenen Administrationspflichten für die eigenen elektronischen Medien und Netzwerke so ganz und garnicht ernst genommen werden. NULLSTENS!!!! Da stehen oft Tage, Wochen, Monate, Kommentare und Postings die zu Mord, Totschlag, Genozid aufrufen. da stehen ewig lange Kommentare und Postings in denen das Dritte Reich verherrlicht., verharmlost und bejubelt werden. Nur so am Rande angemerkt, inhaltlich kritische Postings (sogar des eigenen Klientels) werden umgehend gelöscht und die KommentatorInnen sofort mit einer Sperre belegt.

Screenshot / © Twitter

Und dann beschweren sich die Wehklagenden, Jammernden und Greinenden noch, und das ist eigentlich jetzt nur ein I-Tüpfelchen, dass ein Tweet, der sich rasend verbreitet hat eine Ente sei, ein Fake. Und diejenigen die diesen Tweet verbreitet haben, sich zu entschuldigen hätten, Abbite zu leisten hätten und in Zukunft sowieso gründlicher recherchieren sollten. Selbstauspeitschung inklusive.

Ich empfehle diese Selbstgeisselung eher dem Herrn Joschi Gudenus
http://www.HeimatOhneHass.com/2013/12/ein-lauffeuer-wurde-entfacht.html

Der Elefant im Porzellanladen

Tagtäglich pochen prominente und weniger prominente Funktionäre der FPÖ auf den Rechtstaat. Tagtäglich beschwören sie ihn, tagtäglich huldigen sie ihm und tagtäglich beten sie ihr Hohelied auf ihn. Und jeden Tag aufs Neue, trampeln sie auf ihm herum wie eine wildgewordene Herde Elefanten.

So auch wieder gestern, als der Großmeister der Bläulichkeit auf seiner privaten, inzwischen von NSA, BND, Bilderbergern und Illuminaten wieder entsperrten, Facebookseite folgendes postete:

Screenshot / © Facebook Inc


Dies ist ja jetzt, juristisch betrachtet, kein Vergehen. Jeder und Jede kann eine Belohnung, für was auch immer ausloben – und nicht sicherstellen, wie der Großmeister der Bläulichkeit schreibt, aber heute wollen wir uns mal nicht mit den sprachlichen Feinheiten beschäftigen, für diese Spitzfindigkeiten ist heute keine Zeit. Aber ich schweife ab! (Hierzu siehe: die Mythenmetzsche Abschweifung als literarisches Spannungselement).

Okay, nochmal – Jede und Jeder kann, für fast alles, eine Belohnung ausloben, einschränkend sind Sitten- und Gesetzwidrigkeit. Wenn nun der Großmeister der Bläulichkeit eine Belohnung für die Ergreifung von Straftätern auslobt, dann ist das nicht gesetzwidrig. Aber, nach meiner Ansicht, grob sittenwidrig.

Er unterläuft damit das Gewaltmonopol des Staates. Und er tut dies mit vollster Absicht und aus vermutlich fragwürdigen Motiven. Dieses Gewaltmonopol des Staates ist eine immens wichtige Grundlage eines zivilisierten Gemeinwesens. Die einzelnen rechtsunterworfenen Subjekte verzichten auf die Anwendung von Gewalt, und treten dieses ursprüngliche Recht an den Staat ab.

Vor gar nicht allzu langer Zeit waren Blutfehden und Duelle, Lynch- und Selbstjustiz ganz normale Vorgänge um zu „seinem Recht“ zu kommen. Selbst das weitentwickelte römische Recht legitimierte das gewaltsame Vorgehen einzelner Rechtssubjekte.

In einem entwickelten Staatswesen allerdings, ist es unabdingbar, dass Rechtsprechung und Vollzug desselben unter genauer normativer Regelung steht. Der einzelne Rechtsunterworfene vertraut darauf, dass der Staat ihm zu seinem Recht verhilft, dafür verzichtet er auf die Anwendung von Gewalt.

Was passiert aber nun wenn der Großmeister der Bläulichkeit eine Belohnung für die Ergreifung von Straftätern auslobt? Erstens stellt er der Polizei, die er ja sonst immer als Opfer der Sparpolitik/der Linken/der Weroderwasauchimmer in Schutz nimmt ein denkbar schlechtes Zeugnis aus, dass sie selbst nicht in der Lage wäre den oder die Täter zu ergreifen. Zweitens ruft er zu Denunziantentum und Selbstjustiz auf, und diese Strategie ist bei oben stehendem Posting wieder einmal blendend aufgegangen. Wie man schön an den Kommentaren in diesem Thread sehen kann.

Screenshot / © Facebook Inc


(Bild in Originalgröße findet man auf Facebook bei der Blutgruppe HC Negativ)

Der Großmeister der Bläulichkeit hat seine Knöpfe gedrückt und sein Klientel springt auf, und nachdem dies ja nicht zum ersten Mal passiert, kann man nur von einer Vorsatzhandlung sprechen. Wie gesagt, rechtswidrig ist sie nicht, die Auslobung einer Belohnung, aber wider alle guten Sitten allemal!

Seltsam, oder? Einerseits immer und immer wieder den Rechtstaat beschwören, und ihn anderseits fast im gleichen Atemzug in Frage zu stellen und ihn zu unterlaufen.

Und erneut ließ ein FPÖ-Funktionär eine Seite sperren

Erneut wurde die Facebook-Seite “ANTI FPÖ ... GEGEN FPÖ!!!” gesperrt. Wir haben vor einigen Tagen bereits berichtet.

Screenshot / © Facebook Inc
Im Sommer 2013 hatten wir ein ähnliches Problem, weil wir Screenshots von Funktionären gepostet hatten, welche zwar gegen die Facebook-AGB verstoßen haben, aber nicht gegen österreichisches Recht.
Screenshot / © Facebook Inc
Screenshot / © Facebook Inc


Diese Seite hatte nämlich eine Fehlinformation der FPÖ Linz kommentiert.
Und damit scheint Herr Deutinger von der FPÖ Linz ein Problem zu haben. Folge: Er löst eine (nicht gerechtfertigte) Sperrung bei Facebook aus. Ob es rechtens ist, dass das ein Mitarbeiter des Magistrats Linz über seine offizielle Emailadresse macht, das wäre einmal zu überprüfen. 
Dienstag, 28. Januar 2014

Und wieder Mordaufrufe in der geheimen Facebook-Gruppe “FPÖ”

Die “Ausrutscher” in der Facebook-Gruppe von Odo Döschl reißen nicht ab. Auch die Personen, die nach unserem letzten Artikel hinausgeworfen werden hätten sollen, sind immer noch Mitglieder in der Gruppe, und teils sehr aktiv.

Zum alten Artikel: http://www.HeimatOhneHass.com/2014/01/und-wieder-mal-die-gruppe-fpo.html

Im Header der Gruppe schreibt Odo Döschl:


Screenshot / © Facebook Inc.



Nicht unweit darunter findet sich ein Posting, dessen Inhalt in der Vergangenheit schon mehrfach widerlegt wurde. Und darunter erneut ein Gewaltaufruf:

Screenshot / © Facebook Inc.





Nach der ersten Datensicherung ging die Diskussion munter weiter:

Screenshot / © Facebook Inc.


Die letzte Person postete einen Link zu einer Polizei-Seite, auf der ein ähnliches Delikt beschrieben wird. Dass die Falschmeldung bereits zwei Jahre länger im Umlauf ist, tut dabei nichts zur Sache.

Wir halten also fest: Manche Menschen sind deutlich lernresistenter als andere. Auch ein Hinweis von unserer Seite führt nicht zur Entfernung aller strafrechtlich relevanten Hinweise und der tätigenden Personen. Nun gut, schauen wir mal, ob de nächste “Hinweis”, der dann wohl vom Staatsanwalt kommt, mehr Erfolg zeigt.

@Update 29.01.2014 00:44:
Mittlerweile hat der Admin Odo Döschl zumindest einen Teil der Postings gelöscht. Anscheinend fruchtet unsere Arbeit ;-) Aber: die Person welche den Kommentar hinterlassen hat ist immer noch Teil der Facebook-Gruppe.


Screenshot / © Facebook Inc.

Montag, 27. Januar 2014

ZUM HOLOCAUSTGEDENKTAG

Heute jährt sich der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz Birkenau zum 69sten Mal. Dieses Symbol der industriellen Vernichtung menschlichen Lebens soll uns immer mahnen wachsam zu bleiben. Nie mehr wieder sollen Menschen aufgrund ihrer Religion, aufgrund ihrer Hautfarbe, aufgrund ihrer Ethnie, aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung, aufgrund ihrer politischen Einstellung als lebensunwert stigmatisiert und in letzter Konsequenz ermordet werden. 

Leider erleben wir in letzter Zeit, fast tagtäglich wieder ähnliches. Nur sind es diesmal die Muslime, denen das Lebensrecht abgesprochen werden soll. Die Systematik ist diesselbe wie vor 80 Jahren. Stigmatisierung, Entrechtung, Entfernung aus der Gesellschaft und schliesslich und endlich Vernichtung (frei nach Raul Hilberg http://www.fischerverlage.de/buch/die_vernichtung_der_europaeischen_juden/9783596244171 ). So wie die Muslime heute (als erste Zielgruppe neben Homosexuellen, Linken, Roma und Sinti und sogenannten Sozialschmarotzern usw usf) als Sündenbock für alles Ungemach herhalten müssen, so waren es im Dritten Reich die Juden. Erst wurden sie als Universalschuldige stigmatisiert, dann wurden ihnen Schritt für Schritt alle Rechte aberkannt, weiterer Schritt war die Entfernung aus der Gesellschaft durch die Errichtung eigener “Wohnviertel” und dann die Vernichtung. Wie gesagt, die Anfänge müssen wir heute wieder erleben, die politischen Vorstellungen mancher bereiten schon den zweiten Schritt vor, die Entrechtung. Oder wie sollte man sich sonst die Idee einer zweigeteilten Sozialversicherung erklären? Oder, was auch dem einen oder anderen als Wortspende rausgefallen ist, getrenntes Unterrichten nach Muttersprache? (Was genau genommen schon den Weg zu Schritt drei bedeutet).

Denken wir an diesem heutigen Tage an die vielen Toten, an die vielen traumatisierten Überlebenden, aber auch daran, dass dieses Verbrechen nie wieder stattfinden darf.

Andreas Mölzer hat gestern in der Sendung “im Zentrum” behauptet, dass der Termin des Akademiker(WKR)balles im Vorjahr, ein unglücklicher Zufall war. Ich kann es ihm nicht glauben, auch beim besten Willen nicht glauben. Warum sollten Menschen die den Holocaust entweder verharmlosen - wie Gudenus senior - , leugnen oder aber auch bejubeln - wie etwa Frank Rennicke, der Gast auf der Bude der Olympia war (Lied: Mit 6 Millionen Juden, da fängt der Spass erst an) - Rücksicht auf die Opfer und die Überlebenden dieses Jahrhundertverbrechens nehmen? Und es sind Menschen wie Mölzer, Kickl und Gudenus junior, die heute die selben Muster wie einst anwenden. Ob aus Überzeugung oder aus politischem Opportunismus ist schlussendlich egal, denn das Ergebnis sehen wir von Heimat ohne Hass tagtäglich wenn wir uns die berüchtigten Seiten ansehen.

Seien wir wachsam! “Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch!” (Bertold Brecht)

http://www.youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 

Veranstaltungstipp:
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20140126_OTS0027/terminaviso-internationaler-holocaust-gedenktag-am-27-jaenner-2014

Der Polizeipräsident der Stadt Wien, ein Mitglied in einer schlagenden Burschenschaft?

@Update 27.01.2014 14:15:
Wir haben nun bei etlichen Personen nachgefragt. Pürstl war und ist laut unseren Quellen kein Burschenschaftler. Die Frage bleibt jedoch, warum Gerhard Deimek dieses Gerücht verbreitet hat und dies dann nicht dementiert.

Wir haben gerade folgenden Screenshot zugespielt bekommen:

Und zwar twitterte der FPÖ Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek:


Quelle: https://twitter.com/GerhardDeimek/status/425743904127074304 

Später schreibt er:


Quelle: https://twitter.com/GerhardDeimek/status/425747274439073792


Der Link läuft zu folgender Seite:





Wir werden in diesem Zusammenhang weiter recherchieren. Wenn sich das bestätigt kann man von einem riesigen Skandal ausgehen. Denn das würde nicht nur erklären, weshalb die AUF im Sperrgebiet Stellung beziehen durfte, JournalistInnen jedoch weitestgehend ausgesperrt wurden, sondern auch, weshalb die Sperrzone so großflächig ausgedehnt wurde sowie die massive Polizeipräsenz.

@Update 27.01.2014 12:49
Armin Wolf dementierte das Gerücht.


@Update 27.01.2014 14:15:
Wir haben nun bei etlichen Personen nachgefragt. Pürstl war und ist laut unseren Quellen kein Burschenschaftler. Die Frage bleibt jedoch, warum Gerhard Deimek dieses Gerücht verbreitet hat und dies dann nicht dementiert.
Sonntag, 26. Januar 2014

Der WKR-Ball, eine Nacherzählung (Gastkommentar von Andreas Scharf)

Leider musste auch ich die Berichte in den Medien lesen, in denen es um „gewaltbereite DemonstrantInnen“ geht. Hier schreibe ich über meine persönlichen Erlebnisse in dieser Nacht.

Um 17:00 war ich bei der U-Bahn Station Landstraße/Wien-Mitte. Dort waren schon einige Leute und haben gewartet. Ein Polizeiauto war auch da. Um etwa 17:45 hat sich der Demonstrationszug dann in Richtung Stephansplatz bewegt. Flankiert wurden wir in jeder Seitengasse von behelmter Polizei, teilweise auch mit Schildern. Alles war abgesperrt. Die Demonstration an irgendeiner Stelle zu verlassen, war unmöglich. Die Stimmung war sehr friedlich. Es standen Autos in der Demonstrationsroute und die Masse ist ihnen einfach ausgewichen. Ich habe ein paar bengalische Feuer gesehen, die in die Luft gerichtet waren und an den Farbspritzern am Boden konnte ich erkennen, dass wohl jemand weiter vorne Farbbeutel auf bzw. eher vor die PolizistInnen geworfen haben muss.

Etwa um 19:00 sind wir am Stephansplatz angekommen. Dort haben sich auch andere Demonstrationszüge dazu gemischt. Die Stimmung war absolut friedlich, Polizei habe ich dort zu diesem Zeitpunkt noch keine gesehen. Bin dann, mit einem Freund, zum nahegelegenen „Fastfood-Restaurant ihres Vertrauens“, auf eine Pinkelpause gegangen. Als wir wieder zurück zum Platz kamen, waren die meisten DemonstrantInnen schon weg. Komisch, dachte ich, hatte ich mir doch eine Kundgebung erwartet. Jetzt nach dem Ansehen der Medienberichte ist mir klar, warum die dort so schnell weg waren. Eine andere Demonstrantin meinte, sie wisse auch nicht, wo jetzt alle sind. „Viele gehen wohl durch die Innenstadt und versuchen in die Sperrzone zu gelangen.“ Ein Blick auf den Liveticker verriet, dass wohl schon ein paar Blockaden eingerichtet wurden und wo sich die Polizei positionierte.
So verließen wir zu zweit den Stephansplatz und machten uns auf den Weg Richtung Burgtor. Alle Straßen waren gesperrt und je nachdem von 5-30 PolizistInnen bewacht. Kein Durchkommen also. Wir sind dann immer weiter außen herum gegangen und in jeder Straße sagte die Exekutive, in der nächsten wäre ein Durchkommen möglich. Nach ein paar Versuchen, schafften wir es schließlich die BeamtInnen zu überreden uns in der Akademiestraße den Ring überqueren zu lassen. Der Ring wurde dort noch zusätzlich von einer durchgehenden Polizeikette gesperrt.

Auf der anderen Seite des Rings waren die Sperren nicht mehr so groß. In jeder Seitengasse lagen Absperrgitter, jedoch schon beiseite geräumt. Wir sind dann also rundherum gegangen und bei der Eschenbachgasse, ohne weitere Absperrung, wieder auf den Ring und bis zum Burgtor gekommen.
Gegen 20:20 kamen wir am Burgtor an, wo ein ziemlich großes Polizeiaufgebot von anfangs sicher 100 PolizistInnen versuchte, die Durchfahrt für die BallbesucherInnen frei zu halten. Wahrscheinlich so um die 100 DemonstrantInnen versuchten die Durchfahrt zu blockieren. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich keine Ausschreitungen beobachten können. Nachdem die DemonstrantInnen absolut friedlich waren, habe ich mich unter sie gemischt und schnell festgestellt, dass auf Seiten der Polizei ein paar weniger friedliche dabei waren. Die erste Reihe der DemonstrantInnen wurde durch die anderen nach vorne gedrückt, um den Platz nicht freizugeben. Die Polizei drückte dagegen. Immer wieder haben einzelne (!) PolizistInnen mit dem Schlagstock versucht, die erste Reihe in die Magengegend zu boxen.

Mit der Zeit wurden die DemonstrantInnen weniger, oder sie haben sich vielleicht auch nur mehr verteilt, so wurde ich bei dem Versuch, ein Einsatzfahrzeug zu blockieren, an meinem Rucksack herausgezogen. Weil mein Rucksack dabei kaputt gegangen ist, hatte ich eine Auseinandersetzung mit einem Polizisten, der mich wüst beschimpfte und mir Gewalt androhte. Er meinte, ich hätte gegen ein Gesetz verstoßen, welches konnte oder wollte er mir nicht sagen. Als ich, trotz seiner netten Worte, nicht davon Abstand nahm, das nächste Einsatzfahrzeug zu blockieren, wurden sie etwas grob und haben mich hinter die Polizeikette geschleppt. Dabei hat besonders der schon erwähnte Beamte versucht, mich zu boxen. Bei der Aufnahme meiner Personalien wurde ich mehrfach und von mehreren Beamten als „Volltrottel“, „Idiot“ und „Orschloch“ beschimpft, obwohl ich keinerlei Widerstand leistete. Die Dienstnummer von dem „netten“ Beamten habe ich trotz mehrfacher Nachfrage nicht bekommen. Stattdessen wurde ich mit groben Stößen und den Worten „na sicher“, „verpiss Dich“ und „schleich Dich“ wieder zu den DemonstrantInnen gedrängt.

Um halb 10 hat sich die Polizei hinter das Burgtor zurückgezogen und das Tor geschlossen. Danach haben sich die DemonstrantInnen in verschiedene Richtungen aufgelöst. Ich wollte nach Hause gehen und bin am Ring bis zum Volksgarten gekommen, wo etwa 50 DemonstrantInnen von ca. 200 PolizistInnen eingekesselt waren. Neugierig wie ich bin, habe ich geschaut, wen sie da eingekesselt haben. Als ich an die Polizeikette herantrat, hat ein Beamter gleich seinen Schlagstock gegriffen. Ich hab ihn dann gefragt was er damit vor hat und wurde von ihm zurückgestoßen. Ich bin wahrscheinlich genau deswegen vor ihm stehen geblieben, als mich ein anderer Demonstrant, mit den Worten „mit denen willst du keinen Ärger haben, glaub mir!“, zurückzog. Ein paar Sekunden später hat mich der Polizist auf einmal geschnappt und mit den Worten „lossts eam durch“ durch die doppelte Polizeikette gestoßen. Nach mehrfachem Nachfragen bekam ich von einem ganz anderen Beamten die Antwort „Sie wurden eindeutig als dieser Veranstaltung zugehörig eingestuft.“ - „Warum?“ - „Auf Grund Ihrer Kleidung und Ihres Aussehens.“ Die Dienstnummer des netten Beamten, dem ich das zu verdanken hatte, habe ich weder von ihm noch von einem Gruppenleiter bekommen. Wo ich dort auf die Toilette gehen sollte, konnte/wollte mir keiner der 200 BeamtInnen sagen. Überhaupt bekam ich keine Auskunft über den weiteren Ablauf. Schlussendlich bin ich dann an einen sehr netten Gruppenleiter geraten, der mich dann gleich als Nächsten zu dem Polizeiauto brachte, wo meine Personalien aufgenommen wurden. Die BeamtInnen dort waren sehr nett und zuvorkommend. Auch als ich dann meinen weiteren Heimweg bestritt und eine weitere Polizeikette am Ring vor dem Parlament passiert habe, haben die BeamtInnen mir auf mein „Servus, schönen Abend noch“, auch einen „schönen Abend“ erwidert.

Fazit:
Durch das extrem hohe Polizeiaufkommen ist das eigentliche Ziel der Demonstration stark in den Hintergrund geraten. Von wirklichen Ausschreitungen habe ich nichts mitbekommen. Die am Stephansplatz können nicht länger als 15 Minuten gedauert haben. Die angerichteten Schäden sind wirklich traurig. Von den Leuten, die das getan haben, möchte ich mich klar distanzieren, so wie das auch alle VeranstalterInnen tun. IdiotInnen gibt es leider immer.
Alles in allem habe ich eine absolut friedliche Demonstration erlebt. Und muss sagen, dass abgesehen von aggressiver Provokation, auch die PolizistInnen ihre Arbeit halbwegs anständig gemacht haben. Manche mehr, manche weniger.

Wie ich den 24.01. erlebte... Kommentar von HoH-Gruppensprecher Manfred Walter

Ja, auch ich war in Wien! Ja, auch ich habe demonstriert! Ja, auch ich habe mich mit tausenden Menschen dagegen gewehrt, dass sich die Träger (ich verzichte hier bewusst auf die geschlechtsneutrale Form) rechtsextremen Gedankenguts in dem wohl repräsentativsten Gebäude Österreichs zum Tanze treffen dürfen, können und wollen. Interessantes zu Korporierten findet ihr hier, besonders der Aufsatz „korporierte Legenden“ von Heribert Schiedel ist sehr aufschlussreich (Link )



Während man heute wieder einmal nur von Gewalt, Zerstörung und Verletzten liest und hört, übersieht man, auch wie immer, dass der Großteil der Proteste friedlich, bunt und laut war. Soweit man im Winter eben von bunt reden kann (wieso eigentlich sind fast alle warmen Kleidungsstücke immer so dunkel???). Ich war im OGR Demo-Zug, der sich von der Unirampe zum Stephansdom bewegte, und habe das, trotz der ernsten Thematik, eher als einen gemütlichen Abendspaziergang durch Wien empfunden.




Nachdem der „offizielle“ Teil beendet war, ging ich mit der Bezugsgruppe „Vegane Currywurst/Frösche“ Richtung Ring, glaub ich zumindest. Die WienerInnen unter den LeserInnen mögen mir verzeihen, wenn ich die Örtlichkeiten nicht richtig benenne, ich bin ja kein Eingeborener. Und ja, wir haben die Zufahrt eines Taxis zur Hofburg durch eine Sitzblockade verhindert! Ja, wir haben uns köstlich amüsiert als sich die Polizei quasi selbst gekesselt hat! Ja, wir haben uns fast in die Hose gemacht vor Lachen, als ein etwas unbeweglicherer Beamter an der Spitze eines Gusseisenzaunes an einer etwas unangenehmen Stelle hängengeblieben ist, leider hab ich meine Kamera nicht schnell genug aus der Jacke bekommen. Anzumerken wäre noch, dass einige aus unserer Gruppe aufgrund ihrer nicht mehr ganz gegebenen Jugend- und Beweglichkeit die Sitzblockade in ein Wartehüttchen der Wiener Linien verlegte.

Warum einige Übermotivierte der Meinung sind, Schaufenster einschlagen gehöre zum guten Ton, oder Blumenstöcke umschmeißen, entzieht sich meiner Kenntnis. Warum einige Übermotivierte der Meinung sind, auf ein bereits blockiertes Taxi auch noch Steine schmeißen zu müssen, entzieht sich ebenfalls meiner Kenntnis. Glücklicherweise hat einer aus unserer Bezugsgruppe den jungen Herrn dann von der Intelligenzbefreitheit seines Ansinnens überzeugen können.



Ganz erschlossen hat sich mir auch die Taktik der Polizei noch nicht, eine Sperrzone in der Größe Eisenstadts zu errichten, die von den paar Einsatzkräften unmöglich zu halten war, verschärftes Vermummungsverbot zu verordnen und tatenlos zuzusehen, wenn der Black Block „arbeitet“, aber dann eine offensichtlich harmlose Gruppe kesselt, deren Personalien aufnimmt und ein Beamter einem Aktivisten schulterzuckend erklärt: „ich weiß eh, ihr seid die Falschen!“

Sinn des Protestes ist es, diesen unsäglichen Ball an diesem Ort unmöglich zu machen. Sinn des Protestes ist es, diesen unsäglichen Ball vielleicht sogar eines Tages gänzlich unmöglich zu machen. Und die Demonstrationen der letzten Jahre zeigen bereits Wirkung, der Ball war so schlecht besucht wie noch nie.

Was aber in der ganzen Berichterstattung immer vergessen wird, ist der schlampige Umgang des offiziellen Österreichs mit dem Rechtsextremismus. Da wird ein Alter Herr der Olympia schon mal dritter Nationalratspräsident, da werden Hakenkreuzschmierereien schon mal als Lausbubenstreiche abgetan und ein organisierter Angriff von Rechtsextremen auf das Ernst Kirchweger Haus als Hooliganattacke ohne politischen Hintergrund verharmlost. Deswegen gehe ich auf die Straße! Und ich werde auch am achten Februar in Linz auf die Straße gehen, um gegen den Burschenbundball meine Stimme zu erheben!