Wer meint, dass es im “heiligen Land Tirol” weniger übel zugeht, was Fremdenhetze und Rassismus angeht, hat sich getäuscht. Hildegard Schwaiger, Tiroler Landtagsabgeordnete und seit vielen Jahren Getreuin des geschassten ex-FP-Mannes DDr. Werner Königshofer, liefert auf ihrer Facebook-Seite und in Kommentaren Aussagen, die allem widersprechen, was ein Mensch des öffentlichen politischen Lebens von sich geben sollte oder dürfte. Doch bei der FPÖ sieht man das nicht so eng - wohl auch nicht, dass Schwaiger in der Gruppe “Islam gehört nicht zu Europa” weiterhin Mitglied ist (Heimat ohne Hass berichtete:
http://www.HeimatOhneHass.com/2015/06/die-aktiven-unwissenden.html), in der Gruppe “Pegida Tirol” aktiv ist und darüber hinaus die Gruppe titels "Asylflut stoppen - auch in Tirol" betreibt.
Dort rotten sich 325 Mitglieder, die nahezu ununterbrochen hoch aggressive Meldungen posten. Administriert wird die Gruppe offenbar nicht - oder es steckt, wie bei zahllosen anderen blauen Hetz-Gruppen, nichts als die Absicht dahinter, auf primitivstem Niveau Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen.
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Bei einem Schiffs-Ausflug Ende Mai 2015 wurde sie offenbar dreier Reisegäste ansichtig, die ihre Weltwahrnehmung störten. Dass es sich dabei um Touristen handeln könnte, kommt der heimattreuen Abgeordneten überhaupt nicht in den Sinn, vielmehr fragt sie:
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Ihre Saat geht, wie nachfolgend zu lesen ist, auf:
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An anderer Stelle versucht sie, politische Übersicht zu zeigen: “”Für die Linke sind unsere Gesetze eh schon zu streng. Die Schwarzen haben nicht den Mumm sie zu ändern. Die einzigen, die den Mut hätten, die entsprechenden Gesetze zu ändern, sind die Freiheitlichen. Aber die werden ausgegrenzt. Wen wundert’s?” - (Gute Frage.) Dass es daraufhin einer der Getreuen wagt, HC Strache, Kickl und die “Buberlpartie” zu kritisieren, wird erstaunlicherweise hingenommen, unter dem Hinweis auf deren “Diplomatiefähigkeit”.- Sie zögert allerdings auch nicht, Begriffe wie „Bürgerkrieg“ einfließen zu lassen.
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Die Facebook-Gefolgschaft von Schwaiger gibt sich umgehend kampfbereit und bezieht im Weiteren auch gleich Merkel, Faymann, Fischer und Gauck in ihre Tiraden mit ein. An Ideen, wie mit „Systemkritikern“ umgegangen werden sollte, mangelt es nicht, es seien „keine feinen Methoden“, wie ein User kryptisch wissen lässt.
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Umsichtig, wie eine Landtagsabgeordnete denken muss, teilt Schwaiger auch gerne ihre Ansichten zu „von Asylwerbern eingeschleppten Krankheiten“. Ob ihr Lösungsansatz dazu in Richtung „Ausländer wie Hunde und Katzen chipen“ zu verstehen ist?
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Andernorts sorgt Schwaiger sich besonders um Lokalitäten in München, in denen Rechte ihre Treffen abhalten wollen, indem sie einen Post von Michael Stürzenberger (Bundesvorsitzender der
rechtspopulistischen Kleinpartei „
Die Freiheit“ und regelmäßiger Autor im
islamfeindlichenBlogPolitically Incorrect) teilt. Demnach würden Gastwirte, die solche Zusammenkünfte unterstützten, von der Stadtregierung massiv unter Druck gesetzt. Dass die Rechten auch in Innsbruck derart fies behandelt würden, wird im selben Text auch gleich beklagt.
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Dann tendieren die ihre eigenen Ängste und die Hetze wiederum ins Allgemeine:
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Wie so viele Blaue liest Schwaiger auch gerne Mitteilungen des als rechts-esoterisch bekannten, teilweise abstruse Verschwörungstheorien verbreitenden Kopp-Verlages. Auch damit gelingt ihr wieder primitives Aufhussen:
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Woher sie ihr Wissen über Flüchtlinge aus Albanien bezieht, ist aus nachstehendem Facebook-Kommentar nicht abzulesen. Auf einen kurzen Anfall von scheinbarem Mitgefühl folgt allerdings sofort wieder eine eindeutige Zuordnung: Aus Albanien flüchten Frau Schwaigers Ansicht nach nämlich nur „sexuelle Minderheiten und Zigeuner“.
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Das bei Blauen nahezu durchgängige Opfer- und Neidverhalten zeigt sich beim Posten eines weit verteilten Hetz-Bildes:
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Schwaiger hat auch wahrlich ein Herz für Kinder – natürlich nur für jene von „anständigen PatriotInnen“ – deren Bildungsumfeld ist ihr ein großes Anliegen. Wenn man die orthographischen Fähigkeiten von durchschnittlichen Blau-Wählern dabei mitdenkt, bleibt die Frage offen, ob lernwillige Flüchtlingskinder durch ihre Teilnahme am Unterricht tatsächlich Schaden anrichten können oder ob es nicht viel mehr so wäre, dass österreichische Kinder die Chance erhalten, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen und damit vielleicht ein Stück weit weltoffener aufwachsen könnten als welche mit verbohrten FPÖ-anhängenden Eltern.
Im Weiteren fallen die üblichen Begriffe wie „Gutmenschen“ , „Sozialschmarotzer“, „Einbrecher“, „Zigeuner“, „illegale Prostituierte“, „Drogendealer“, „Bettler“ und „Arbeitslose“ wie gewohnt in denselben Topf wie immer. Schwaiger beherrscht die Klaviatur von Hass und Hetze perfekt.
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Verständnis und viel Sympathie hingegen bringt sie für Ungarn und seine zunehmend fremdenfeindliche, rigide Politik auf. Geradezu verzweifelt mutet ihr Ruf „hätten wir doch auch so starke Staatsmänner!“ an.
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Im Verlauf dieses Threads teilt Schwaiger ihre Gedanken dazu mit, wie sie Flüchtlingen gerne helfen würde: mit Brennsuppe, Haferbrei, Zwieback und Wasser. Den „Freunden“ gefällt das, sie haben auch noch andere, ekelhafte Ideen zur Verköstigung von Vertriebenen:
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Dass Kriegs- mit Wirtschaftsflüchlingen gleichgesetzt werden, scheint inneres FPÖ-Gesetz zu sein. Die Ohnmacht gegenüber dieser gefühlten Ausländer-Welle, die Österreich angeblich überflutet, führt wie immer zu rigorosen Ansätzen: „Zu Andreas Hofers Zeiten meine lieben Damen und Herren wurde kurzer Prozess gemacht… ran an die gewehre und mist gabeln das ist das einzige was heut no hilft leider“. (sic!)
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Offenbar ist Hildegard Schwaiger ja der katholischen Kirche zugetan, wie ihr Posting zu Christi Himmelfahrt vermuten lässt. Dass sie die Grünen zur Hölle wünscht, ist die eine Sache – die andere wäre: Wie vereinbart sie christliche Nächstenliebe mit Aussagen wie oben?
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
Neben Sympathiebezeugungen für die Politik von Victor Orbán findet sich – welch Überraschung - auch eine Huldigung der französischen rechtsextremen Frontfrau Marine LePen in Schwaigers Postings.
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
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Auch verlinkt sie zum “Honigmann” aus Deutschland. Ein Imker, der nicht umsonst in Deutschland wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt wurde. (
https://www.psiram.com/ge/index.php/Ernst_K%C3%B6wing)
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Quelle: Screenshot / © Facebook.Inc. |
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Und sie verteilt auch gerne das Märchen von PI-News, wonach angeblich 800 Millionen Afrikaner nach Europa übersiedeln wollen.
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Was nach Durchsicht all dieser Aussagen bleibt, ist die Gewissheit, dass Hildegard Schwaiger, wohlgemerkt: eine Landtagsabgeordnete im Land Tirol, so gut wie kein Thema auslässt, um Fremdenhass und Ängste zu schüren. Mittels Recherche in differenzierter arbeitenden Medien als den oben genannten sowie durch eigene seriösere Aussagen ließen sich Panikanstieg sowie zunehmende Kampfbereitschaft in ihrem Gefolge wohl vermeiden oder zumindest minimieren. Aber darum geht es Hildegard Schwaiger nicht. Darum geht es niemandem in der FPÖ.