Andreas Giezinger (FPÖ Zell am See) ist ein richtiger “Herzeigefunktionär” der FPÖ. Immer ein offenes Ohr für das Volk, freundlich und partylustig. Vor allem wird er nicht müde zu betonen, dass die FPÖ keineswegs eine fremdenfeindliche Partei ist, wie von den bösen linkslinken Medien immer behauptet wird, man müsse nur den Kontext richtig verstehen.
Zum Zweck der allgemeinen Aufklärung findet sich unter Anderem auch ein Video auf Giezingers Facebook-Seite mit der Frage aller Fragen: “Hasst Strache alle Ausländer?”
Screenshot / (C) Facebook Inc.
In ganz weltoffener Gestik sind im ersten Drittel des Videos zu beruhigender Bluesmusik verschiedene Titel zu lesen, die klarmachen, dass das fremdenfeindliche Bild der FPÖ nur durch links- und grüngesteuerte Medien künstlich erzeugt wird, aber das ist nicht die Wahrheit, man solle doch zumindest so fair sein und zuhören, was “er” zu sagen hat, Schnitt, Blende.
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Dann endlich ist es soweit: “ER”, nämlich der große HC Strache himself, spricht vor Menschen gefüllter Halle “die Wahrheit” und nichts als “die Wahrheit”. “Ich bin ein Inländerfreund”, ertönt aus den Lautsprecherboxen, “ich bin kein Ausländerfeind”. Man schätze alle Menschen jeder Herkunft, jedes Kulturkreises und jeder Religion und bringe ihnen großen Respekt entgegen. Es geht ja nur um “die Verbrecher” - “die Asylbetrüger”, “kriminelle Ausländer” und “radikale Islamisten”. Dann ist das Juwel der Filmgeschichte auch schon wieder zu Ende mit einem letzten Titel, der eingeblendet wird: “Noch Fragen ?”.
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Nein, da bleiben selbstverständlich keine Fragen mehr offen, jetzt ergibt plötzlich alles einen Sinn. Tatsächlich: so mit dem Wort “Inländerfreund” wird einem die Partei der Menschenfreunde gleich noch viel sympathischer. Obwohl, - die fleißigen Leser unserer Seite ahnen es schon - im Fall von Herrn Giezinger gibt es da ein paar “Ungereimtheiten”, die wir auf diesem Wege gerne erörtern würden.
Da ist zum einen mal diese Sache mit den Burkaträgerinnen, da kann sich der kulturoffene Inländerfreund Giezinger so gar nicht damit anfreunden. Verfasste er doch zu diesem Thema entrüstet einen Thread auf seiner Facebook-Seite mit Fotos von arabischen Gästen, die in Zell am See Urlaub machen und ...bedrohliche Musik ertönt ...BURKA TRAGEN! “Aufamol Hunderte von de Mistsackln !”, so Giezinger. Ein Sturm brach auf Giezingers Seite los und wie es der linksgesteuerte Zufall so will: Die FPÖ-kritische Facebook-Seite “Kann Kater Felix mehr Fans haben als Susanne Winter?” fertigte einen Screenshot der Unterhaltung an und gab der Öffentlichkeit (und natürlich auch dem Tourismusverband) die Gelegenheit, sich selbst ein Bild über die Partei der Kulturfreunde zu machen.
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Da unser Inländerfreund ja kein Ausländerfeind ist und ihm das völlig verzerrte und aus dem Zusammenhang gerissene Bild so gar nicht gefiel, löschte er daraufhin den besagten Thread von seiner Seite und gab zu verstehen, dass er eben nicht so sei, wie mancher das vielleicht aufgefasst hat. Todesmutig wagte er sich sogar in die Höhle des Löwen um auch der linkslinken Jadggesellschaft klarzumachen, dass es sogar bei einem Freund der Inländer äußerst selten vorkommen kann, dass er an einem schlechten Tag eine unüberlegte Wortwahl trifft, aber das kommt natürlich nie wieder vor.
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Aber - unsere Leser ahnen es natürlich bereits wieder - die nächste kleine Unstimmigkeit in Sachen Burkaträgerinnen ließ nicht lange auf sich warten. Der Inländerfreund glaubt nämlich aus unerfindlichen Gründen, dass Burkatragen in Österreich jetzt (grüne) Pflicht sei. Er findet nämlich “unsere Frauen” sowieso viel zu hübsch, um sie zu verstecken. Deswegen sollen sich die fanatischen Muslime doch nicht in unserem Land niederlassen (der Tourismusverband zittert bereits wieder):
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Die “Burkaweiber””sollen sich hintern Ofen verkriechen” oder “mit dem Zug oder Bus Heim fahren”. Bald haben “die uns längst überollt wie die Heuschrecken”, darum muss eine “Burkafreie Zone” her.
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Um die Verkehrssicherheit geht es dem FPÖler: “Die kunnt ma in da Nocht leicht überfohren”.
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Kurz gesagt: Andreas Giezinger ist natürlich kein Ausländerfeind, aber eben auch kein Burkafreund - ist ja nicht so schlimm bei der FPÖ.
Was das Thema Asylwerber betrifft, wissen wir ja nun seit dem oben gezeigten Aufklärungsvideo: Die FPÖ hat selbstverständlich Verständnis für Menschen, vor deren Augen möglicherweise die halbe Familie ermordet wurde, die Gewalt, Folter und/oder Vergewaltigung ausgesetzt waren, die überstürzt ihr komplettes Hab und Gut zurücklassen mussten und außer ihrem nackten Überleben absolut nichts mehr besitzen. Solchen Menschen bietet laut eigener Aussage auch die FPÖ Fluchtmöglichkeit und die Aussicht auf ein neues Leben. Die Partei hat lediglich etwas gegen “Asylbetrüger” und “Scheinasylanten”, da gibt es kein Pardon.
Nun ist das Thema Unterkunft etwa für die Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die vor den Schlächtern der Terrormiliz IS fliehen, ein leidiges Thema geworden. Man kann sicherlich über die Organisation, Bereitschaft der Länder/Gemeinden und über die vielleicht mangelnde Kommunikation mit den Bürgern diskutieren. Aber ein Faktum ist indiskutabel: Diese Menschen sind mit Sicherheit weder “Asylbetrüger” noch “Scheinasylanten”!
Mit dieser Tatsache hat unser Inländerfreund Giezinger aber so seine Problemchen: “Fassungslos” postet er einen Zeitungsausschnitt, der von ungeheuerlichen Zuständen berichtet, wonach Turnsäle zu Asyl-Quartieren umfunktioniert werden und sage und schreibe 40 Personen aus Kriegsgebieten vorübergehend versorgt werden:
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Den Startschuss macht der obligatorische “Gsindl”-Kommentar, gleich darauf der ebenfalls sehr beliebte “wenn wir das bei denen machen”-Sager. Zur Info, Herr Giezinger: 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge werden derzeit in der Türkei versorgt (ein vorwiegend von Moslems bewohntes Land). Den dritten Platz belegt ebenfalls ein großartig formulierter “Gsindl”-Kommentar:
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Eine Userin nutzt die Gunst der Stunde und erklärt, dass die 40 Personen in dem Eisenstädter Turnsaal für Ausländerfeindlichkeit verwantwortlich sein (sie hat wohl den Aufklärungsfilm des “Inländerfreundes” noch nicht gesehen):
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Das toppt Giezinger mit einem sogenannten “Ebola”-Sager (leider den falschen Kontinent erwischt, aber solche Fakten stammen im Zweifelfall aus den linkslinken Medien)
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Bruno H. ein altbekannter FPÖ-Fan der ersten Stunde und guter Facebook-Freund Giezingers, der sich auch schon für den einen oder anderen Sager am äußerst rechten Rand der Legalität nicht zu schade war, ist ein Mann der Taten und schlägt eifrig eine Stinkbombenattacke für die Kriegsflüchtlinge als “Willkommensgeschenk” vor, gefolgt von “Todeswellen wie bei Zunami”.
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Das gefällt natürlich unserem Inländerfreund:
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Weiter geht es mit üblichen Beschwichtigungen, wenn man bemerkt, dass man mit der Inländerfreundlichkeit womöglich ein wenig über das Ziel hinaus geschossen ist. Es gäbe sie schon, “die total armen die wirklich Hilfe brauchen”, aber nur halt ganz sicher nicht aktuell. Und die Steuern, denkt denn keiner an die Steuern?
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Die Beschwichtigung hat erneut motiviert - Sofort legt ein User nach mit der alten FPÖ-”Schmarotzer”-Weisheit: “So unangenehm wie nur möglich machen”, “verachten und es sie spühren lassen”. Ein perfekter Blauplan, der üblicherweise weder vor Frauen noch vor Kindern unter den Flüchtlingen halt macht:
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Und das freut den Inländerfreund natürlich wieder:
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Um für Abwechslung zu sorgen, schnell eine aus der Luft gegriffene Schuldzuweisung her - die Gutmenschen würden den letzten Vorschlag nicht zulassen und sind eben einfach schuld, klarer Fall!
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Der Untergang Österrereichs scheint besiegelt: Es sollen noch 40 Flüchtlinge in einem weiteren Turnsaal vorübergehend unterkommen, da würgt es den Inländerfreund schon länger:
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Die Krönung bildet eine Prise Unsinn von irgendwelchen utopischen Geldflüssen zu Flüchtlingen, deren Gegenbeweise üblicherweise der linkslinken Systempresse zugeschrieben werden. Als Verabschiedung eine Portion “Heimathass (ich schäme mich ein Österreicher zu sein)”, der in den inländerfreundlichen FPÖ-nahen Kreisen ebenfalls stets den linkslinken Gutmenschen vorgeworfen wird.
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Was soll man dazu sagen? Vielleicht kann uns ja Herr Giezinger selbst die Frage beantworten, ob das wirklich so mit dem Thema “großem Respekt vor allen Menschen jeder Herkunft, jedes Kulturkreises und jeder Religion” vereinbar ist, die sich die FPÖ da so ausdrucksstark auf die Fahnen heftet?
Als kleine Info und Entscheidungshilfe wollen wir Ihnen, Herr Inländerfreund Giezinger, noch folgende Vergleichsbilder auf den Weg mitgeben (wir nehmen an, sie tun sich mit Bildern leichter als mit Text), vor allem um ihren Kommentar zu verdeutlichen, was denn wäre, wenn man in “arabischen oder islamischen Ländern um Asyl ansucht”:
So sehen Flüchtlingslager z.Z. in der Türkei aus . . .
. . . so im Irak . . .
. . . und so beispielsweise in Jordanien.
Und Sie sehen den Untergang Österreichs in diesem Bild?