Wir wollten wirklich nicht - wir haben aber trotzdem. Gemeint ist die Lektüre der Bürgerkanzlerrede, die wir partout nicht nochmals goutieren wollten. Wir haben’s aber dennoch getan.
Grund war eine aufmerksame Leserin, die meinte in einzelnen Textpassagen eine alte Hoaxmeldung des australischen Premiereministers John Howard zu lesen. Die Meldung stammte aus 2008, und wurde kurz nach ihrer Veröffentlichung als Fälschung entlarvt, sie findet sich aber immer wieder in patriotischen Netzwerken. Die ursprüngliche Meldung lesen Sie hier. (UPDATE: Danke an unseren Leser Markus F. - das Original kommt von einem amerikanischen Veteranen, den Text finden Sie hier
Sollte der Verfasser des Postings tatsächlich Anleihen genommen haben? Der Bürgerkanzler der Worte, der niemals nicht eine Kopie sein möchte? Wir legen die Texte nebeneinander:
Am Bildschirm wird es schwer zu erkennen sein, aber man sieht sofort - Straches Text ist um einiges länger… und nicht ganz so aggressiv in der Wortwahl.. aber einzelne Absätze…
Schauen wir mal auf Passagen mit gleichem Wording - die ähnlichen bis gleichen Passagen sind nun in Farbe gesetzt:
Strache hat noch auf Fülltexte gesetzt, und einzelne Punkte etwas genauer umschrieben. Wenn wir nun diese Fülltexte herausnehmen, und zwei Zeilen aus dem Strache-Text nach oben schieben, dann sieht das Ganze so aus:
Zwei Teile aus dem australischen Hoaxtext passen nicht zu Straches Text, nämlich die Zeilen:
“Aber der Staub der Angriffe hat sich kaum gesetzt, werden bereits Stimmen ‘politisch korrekter’ Kreise laut, die befürchten, unser Patriotismus könnte andere beleidigen.”
sowie
“Es gibt aber ein paar Dinge, die sich Neuankömmlinge, und offenbar auch hier Geborene, unbedingt hinter die Ohren schreiben sollten. Die Idee von Australien als multikultureller Gemeinschaft hat bisher nur eine ziemliche Verwässerung unserer Souveränität und unserer nationalen Identität geführt.”
Wäre für Straches gemäßigten Auftritt auch nicht dienlich.
Was bleibt nun übrig?
Zwei Passagen vom australischen Text weg, und jede Menge Fülltext von Straches Posting rausnehmen (Sie können gerne selbst entscheiden, ob es wirklich nur Erläuterungen zu den Hauptargumenten waren, oder ob wir irgendeinen wesentlichen Teil herausgelassen haben, und so seinen Text “aus dem Zusammenhang gerissen haben”.
Und es sieht somit SO aus:
Die oben beschriebenen Textstellen in einer Tabelle zum direkten Vergleich
aus dem Hoax von Strache
Einwanderer, nicht Australier sollen sich anpassen
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EINWANDERER - NICHT ÖSTERREICHER - MÜSSEN SICH INTEGRIEREN UND ANPASSEN.
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Ich bin es leid, zu erleben, wie diese Nation sich Gedanken macht darüber, ob wir irgendein Individuum oder seine Kultur beleidigen könnten.
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Ich nehme nicht hin, dass wir Österreicher uns ständig Sorgen machen müssen, ob wir einige zugewanderte Gruppen oder ihren Lebensstil mit Taten oder Worten beleidigen könnten.
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Seit den Terroranschlägen in Bali haben wir bei der Mehrheit der Australier eine große Welle von Patriotismus erfahren.
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Nicht erst seit den grausamen terroristisch-islamistischen Anschlägen in vielen Ländern Europas spüren wir eine zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung – wir haben sie schon zuvor gespürt und wir haben sie schon zuvor geteilt!
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Versteht das bitte nicht falsch, ich bin keineswegs gegen Einwanderung; die meisten von uns kamen nach Australien, weil sie sich hier ein besseres Leben erhofften.
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Die meisten der Zuwanderer sind mit vielen Hoffnungen und guten Absichten zu uns gekommen, das weiß ich, und ich wünsche diesen, dass ihnen ein positiver Neuanfang bei uns gelingen möge.
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Als Australier haben wir unsere eigene Kultur, unsere eigene Gesellschaftsordnung, unsere eigene Sprache und unseren eigenen Lebensstil. Diese Kultur hat sich während zweier Jahrhunderte entwickelt aus Kämpfen, Versuchen und Siegen von Millionen Männern und Frauen, die Freiheit suchten.
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Österreich! Ein wunderbares, lebenswertes, theoretisch kerngesundes Land. Mit einer Kultur, die über fast tausend Jahre gewachsen ist, geprägt von vielen Kriegen, dem Humanismus, der Aufklärung, Krisen, von dunklen wie auch von ruhmvollen Zeiten, von Opfern, Leid und Erfolgen von Millionen von Frauen und Männern, die alle Frieden, Demokratie, Freiheit und Heimat gesucht, gewollt und erkämpft haben.
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Wir sprechen hier ENGLISCH, nicht Spanisch, Libanesisch, Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, oder irgend eine andere Sprache. Wenn Sie also Teil unserer Gesellschaft werden wollen, dann lernen Sie gefälligst die Sprache!
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In Österreich sprechen wir in erster Linie DEUTSCH, nicht Arabisch, Türkisch oder andere Sprachen. Daher ist Grundvoraussetzung für den Aufenthalt in unserem Land - als Teil einer gelebten Integration
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“In God We Trust” (bei uns “in Gott vertrauen wir”) ist unser nationales Motto. Das ist nicht irgendein politischer Slogan des rechten Flügels.
Wir haben dieses Motto angenommen, weil christliche Männer und Frauen diesen Staat nach christlichen Prinzipien gegründet haben, und es steht so in unserer Verfassung. Es ist also auch nicht abwegig, dies an den Wänden unserer Schulen zu manifestieren.
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In Österreich stehen wir für Religionsfreiheit und für Humanismus. Aber die meisten Österreicher glauben an einen christlichen Gott. Es sind nicht etwa ein paar Christen unterschiedlicher Konfessionen, es gibt keinen sogenannten rechten oder linken Flügel, es ist kein politisch motivierter Zwang - nein, es ist eine Tatsache. Christliche Frauen und Männer, mit christlich-europäischen Werten, haben unser österreichisches Heimatland - im Herzen Europas – geprägt.
Es ist daher mehr als angemessen, dies im Sinne des Konkordats an den Wänden unserer Schulen mit dem Kreuz zum Ausdruck zu bringen.
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Wenn Sie sich durch Gott beleidigt fühlen, dann schlage ich vor, Sie wählen einen anderen Ort auf der Welt als Ihren neuen Wohnsitz, denn Gott ist nun mal Teil unserer Kultur.
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Wenn unser Gott oder unsere Bademoden oder unsere Comics oder unsere Ernährungsgewohnheiten Sie beleidigen, dann schlage ich Ihnen vor, einen anderen Teil dieser Welt als Ihre neue Heimat zu betrachten.Ob Einzelne von uns gläubig sein mögen oder nicht, der christliche Gott ist ein Teil unserer Kultur und unserer Werte.
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Wenn Sie das Kreuz des Südens empört, oder wenn Ihnen “A Fair Go” (Buch “Eine Chance für alle” von John Curtin, einem ehem. Premier Australiens) nicht gefällt, dann sollten Sie ernsthaft erwägen, in einen anderen Teil dieses Planeten zu ziehen.
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Aber wir verlangen, dass Sie unseren Glauben, unsere Lebenssitten, unsere Gebräuche und Gesetze akzeptieren, respektieren und in Harmonie, Frieden und Freude mit uns leben wollen. Sonst sind Sie hier im falschen Land. Ich glaube, dann sind Sie sogar auf dem falschen Kontinent.
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Wir sind hier glücklich und zufrieden mit unserer Kultur und haben nicht den geringsten Wunsch, uns groß zu verändern; und es ist uns auch völlig egal, wie die Dinge dort liefen, wo Sie herkamen.
Dies ist UNSER STAAT, UNSER LAND, und UNSERE LEBENSART, und wir gönnen Ihnen gerne jede Möglichkeit, dies alles mit uns zu genießen.
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Wir haben eine harmonische Gesellschaft aufgebaut, wir leben in einem wirtschaftlich stabilen Land. Wir räumen Ihnen, den gesetzlich korrekten Zuwanderern (nicht illegalen Zuwanderern), jede Möglichkeit ein, alle diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen. Grundvoraussetzung dafür ist, alle unsere Werte als Gäste oder in Folge als integrierte Mitbürger zu respektieren, zu tolerieren und zu akzeptieren.
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Aber wenn Sie nichts anderes tun als reklamieren, stöhnen und schimpfen über unsere Fahne, unser Gelöbnis, unser nationales Motto oder unseren Lebensstil, dann möchte ich Sie ganz dringend ermutigen, von einer anderen, großartigen australischen Freiheit Gebrauch zu machen, nämlich vom
“RECHT UNS ZU VERLASSEN, WENN ES IHNEN NICHT PASST!”
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Wenn ihr Euch ständig beschwert, Mitleid sucht, unsere Fahnen verbrennt, unseren Glauben verurteilt, unsere christlichen Werte missachtet, unseren europäischen Lebensstil verachtet,... Also ermutige ich diejenigen unter Euch, die unser Land als Selbstbedienungsladen ansehen, einen weiteren Vorteil unseres österreichischen Rechtsstaates zu nutzen, nämlich:
DEM RECHT UND DER FREIHEIT ZU FOLGEN - UND UNSER LAND SOFORT ZU VERLASSEN!
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Wenn Sie hier nicht glücklich sind, so wie es ist, dann hauen Sie ab! Wir haben Sie nicht gezwungen, herzukommen. Sie haben uns darum gebeten, hier bleiben zu dürfen. Also akzeptieren Sie gefälligst das Land, das SIE akzeptiert hat.
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Wenn Ihr hier nicht glücklich seid, bedauern wir dies und raten Euch: GEHT!
Wir haben Euch nicht gezwungen, hierher zu kommen. Ihr habt gebeten, hier sein zu dürfen. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung unserer Gesetze und Regeln.
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Wir wollen - sein christlicher Gott bewahre - ihm nicht vorwerfen, er habe einige (oder viele) Anleihen an einem gefälschten Text aus 2008 übernommen - wir wollen nur höflich drauf hinweisen, dass es eine seltsame Ansammlung von zufällig gleich lautenden Passagen in den Texten gibt - quasi ZUR INFO!