Samstag, 3. September 2016

Des "Kanzlers" neue Schreiber

Wir wollten wirklich nicht - wir haben aber trotzdem. Gemeint ist die Lektüre der Bürgerkanzlerrede, die wir partout nicht nochmals goutieren wollten. Wir haben’s aber dennoch getan.
Grund war eine aufmerksame Leserin, die meinte in einzelnen Textpassagen eine alte Hoaxmeldung des australischen Premiereministers John Howard zu lesen. Die Meldung stammte aus 2008, und wurde kurz nach ihrer Veröffentlichung als Fälschung entlarvt, sie findet sich aber immer wieder in patriotischen Netzwerken. Die ursprüngliche Meldung lesen Sie hier.  (UPDATE: Danke an unseren Leser Markus F. - das Original kommt von einem amerikanischen Veteranen, den Text finden Sie hier

Sollte der Verfasser des Postings tatsächlich Anleihen genommen haben? Der Bürgerkanzler der Worte, der niemals nicht eine Kopie sein möchte? Wir legen die Texte nebeneinander:
kleiner.png
Am Bildschirm wird es schwer zu erkennen sein, aber man sieht sofort - Straches Text ist um einiges länger… und nicht ganz so aggressiv in der Wortwahl.. aber einzelne Absätze…
Schauen wir mal auf Passagen mit gleichem Wording - die ähnlichen bis gleichen Passagen sind nun in Farbe gesetzt:kleiner2.png
Strache hat noch auf Fülltexte gesetzt, und einzelne Punkte etwas genauer umschrieben. Wenn wir nun diese Fülltexte herausnehmen, und zwei Zeilen aus dem Strache-Text nach oben schieben, dann sieht das Ganze so aus:
kleiner3.png
Zwei Teile aus dem australischen Hoaxtext passen nicht zu Straches Text, nämlich die Zeilen:
“Aber der Staub der Angriffe hat sich kaum gesetzt, werden bereits Stimmen ‘politisch korrekter’ Kreise laut, die befürchten, unser Patriotismus könnte andere beleidigen.”
sowie
“Es gibt aber ein paar Dinge, die sich Neuankömmlinge, und offenbar auch hier Geborene, unbedingt hinter die Ohren schreiben sollten. Die Idee von Australien als multikultureller Gemeinschaft hat bisher nur eine ziemliche Verwässerung unserer Souveränität und unserer nationalen Identität geführt.”
Wäre für Straches gemäßigten Auftritt auch nicht dienlich.
Was bleibt nun übrig?
Zwei Passagen vom australischen Text weg, und jede Menge Fülltext von Straches Posting rausnehmen (Sie können gerne selbst entscheiden, ob es wirklich nur Erläuterungen zu den Hauptargumenten waren, oder ob wir irgendeinen wesentlichen Teil herausgelassen haben, und so seinen Text “aus dem Zusammenhang gerissen haben”.
Und es sieht somit SO aus:
kleiner4.png
Die oben beschriebenen Textstellen in einer Tabelle zum direkten Vergleich

aus dem Hoax                                                      von Strache
Einwanderer, nicht Australier sollen sich         anpassen
EINWANDERER - NICHT ÖSTERREICHER - MÜSSEN SICH INTEGRIEREN UND ANPASSEN.
Ich bin es leid, zu erleben, wie diese Nation sich Gedanken macht darüber, ob wir irgendein Individuum oder seine Kultur beleidigen könnten.
Ich nehme nicht hin, dass wir Österreicher uns ständig Sorgen machen müssen, ob wir einige zugewanderte Gruppen oder ihren Lebensstil mit Taten oder Worten beleidigen könnten.
Seit den Terroranschlägen in Bali haben wir bei der Mehrheit der Australier eine große Welle von Patriotismus erfahren.
Nicht erst seit den grausamen terroristisch-islamistischen Anschlägen in vielen Ländern Europas spüren wir eine zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung – wir haben sie schon zuvor gespürt und wir haben sie schon zuvor geteilt!
Versteht das bitte nicht falsch, ich bin keineswegs gegen Einwanderung; die meisten von uns kamen nach Australien, weil sie sich hier ein besseres Leben erhofften.
Die meisten der Zuwanderer sind mit vielen Hoffnungen und guten Absichten zu uns gekommen, das weiß ich, und ich wünsche diesen, dass ihnen ein positiver Neuanfang bei uns gelingen möge.
Als Australier haben wir unsere eigene Kultur, unsere eigene Gesellschaftsordnung, unsere eigene Sprache und unseren eigenen Lebensstil. Diese Kultur hat sich während zweier Jahrhunderte entwickelt aus Kämpfen, Versuchen und Siegen von Millionen Männern und Frauen, die Freiheit suchten.
Österreich! Ein wunderbares, lebenswertes, theoretisch kerngesundes Land. Mit einer Kultur, die über fast tausend Jahre gewachsen ist, geprägt von vielen Kriegen, dem Humanismus, der Aufklärung, Krisen, von dunklen wie auch von ruhmvollen Zeiten, von Opfern, Leid und Erfolgen von Millionen von Frauen und Männern, die alle Frieden, Demokratie, Freiheit und Heimat gesucht, gewollt und erkämpft haben.

Wir sprechen hier ENGLISCH, nicht Spanisch, Libanesisch, Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, oder irgend eine andere Sprache. Wenn Sie also Teil unserer Gesellschaft werden wollen, dann lernen Sie gefälligst die Sprache!
In Österreich sprechen wir in erster Linie DEUTSCH, nicht Arabisch, Türkisch oder andere Sprachen. Daher ist Grundvoraussetzung für den Aufenthalt in unserem Land - als Teil einer gelebten Integration
“In God We Trust” (bei uns “in Gott vertrauen wir”) ist unser nationales Motto. Das ist nicht irgendein politischer Slogan des rechten Flügels.

Wir haben dieses Motto angenommen, weil christliche Männer und Frauen diesen Staat nach christlichen Prinzipien gegründet haben, und es steht so in unserer Verfassung. Es ist also auch nicht abwegig, dies an den Wänden unserer Schulen zu manifestieren.
In Österreich stehen wir für Religionsfreiheit und für Humanismus. Aber die meisten Österreicher glauben an einen christlichen Gott. Es sind nicht etwa ein paar Christen unterschiedlicher Konfessionen, es gibt keinen sogenannten rechten oder linken Flügel, es ist kein politisch motivierter Zwang - nein, es ist eine Tatsache. Christliche Frauen und Männer, mit christlich-europäischen Werten, haben unser österreichisches Heimatland - im Herzen Europas – geprägt.
Es ist daher mehr als angemessen, dies im Sinne des Konkordats an den Wänden unserer Schulen mit dem Kreuz zum Ausdruck zu bringen.
Wenn Sie sich durch Gott beleidigt fühlen, dann schlage ich vor, Sie wählen einen anderen Ort auf der Welt als Ihren neuen Wohnsitz, denn Gott ist nun mal Teil unserer Kultur.
Wenn unser Gott oder unsere Bademoden oder unsere Comics oder unsere Ernährungsgewohnheiten Sie beleidigen, dann schlage ich Ihnen vor, einen anderen Teil dieser Welt als Ihre neue Heimat zu betrachten.Ob Einzelne von uns gläubig sein mögen oder nicht, der christliche Gott ist ein Teil unserer Kultur und unserer Werte.
Wenn Sie das Kreuz des Südens empört, oder wenn Ihnen “A Fair Go” (Buch “Eine Chance für alle” von John Curtin, einem ehem. Premier Australiens) nicht gefällt, dann sollten Sie ernsthaft erwägen, in einen anderen Teil dieses Planeten zu ziehen.
Aber wir verlangen, dass Sie unseren Glauben, unsere Lebenssitten, unsere Gebräuche und Gesetze akzeptieren, respektieren und in Harmonie, Frieden und Freude mit uns leben wollen. Sonst sind Sie hier im falschen Land. Ich glaube, dann sind Sie sogar auf dem falschen Kontinent.
Wir sind hier glücklich und zufrieden mit unserer Kultur und haben nicht den geringsten Wunsch, uns groß zu verändern; und es ist uns auch völlig egal, wie die Dinge dort liefen, wo Sie herkamen.
Dies ist UNSER STAAT, UNSER LAND, und UNSERE LEBENSART, und wir gönnen Ihnen gerne jede Möglichkeit, dies alles mit uns zu genießen.
Wir haben eine harmonische Gesellschaft aufgebaut, wir leben in einem wirtschaftlich stabilen Land. Wir räumen Ihnen, den gesetzlich korrekten Zuwanderern (nicht illegalen Zuwanderern), jede Möglichkeit ein, alle diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen. Grundvoraussetzung dafür ist, alle unsere Werte als Gäste oder in Folge als integrierte Mitbürger zu respektieren, zu tolerieren und zu akzeptieren.
Aber wenn Sie nichts anderes tun als reklamieren, stöhnen und schimpfen über unsere Fahne, unser Gelöbnis, unser nationales Motto oder unseren Lebensstil, dann möchte ich Sie ganz dringend ermutigen, von einer anderen, großartigen australischen Freiheit Gebrauch zu machen, nämlich vom
“RECHT UNS ZU VERLASSEN, WENN ES IHNEN NICHT PASST!”
Wenn ihr Euch ständig beschwert, Mitleid sucht, unsere Fahnen verbrennt, unseren Glauben verurteilt, unsere christlichen Werte missachtet, unseren europäischen Lebensstil verachtet,... Also ermutige ich diejenigen unter Euch, die unser Land als Selbstbedienungsladen ansehen, einen weiteren Vorteil unseres österreichischen Rechtsstaates zu nutzen, nämlich:

DEM RECHT UND DER FREIHEIT ZU FOLGEN - UND UNSER LAND SOFORT ZU VERLASSEN!
Wenn Sie hier nicht glücklich sind, so wie es ist, dann hauen Sie ab! Wir haben Sie nicht gezwungen, herzukommen. Sie haben uns darum gebeten, hier bleiben zu dürfen. Also akzeptieren Sie gefälligst das Land, das SIE akzeptiert hat.
Wenn Ihr hier nicht glücklich seid, bedauern wir dies und raten Euch: GEHT!

Wir haben Euch nicht gezwungen, hierher zu kommen. Ihr habt gebeten, hier sein zu dürfen. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung unserer Gesetze und Regeln.

Wir wollen - sein christlicher Gott bewahre - ihm nicht vorwerfen, er habe einige (oder viele) Anleihen an einem gefälschten Text aus 2008 übernommen - wir wollen nur höflich drauf hinweisen, dass es eine seltsame Ansammlung von zufällig gleich lautenden Passagen in den Texten gibt - quasi ZUR INFO!
Donnerstag, 1. September 2016

Heimat bist du schräger Töne...

Herr Strache,
wir fühlen uns mit der Tür ins Haus fallend genötigt, Ihre “Rede zur Lage der Nation” ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Hierzu werden wir Ihren Text in blau zitieren und unsere Anmerkungen in schwarz dazu beifügen:

“Liebe Österreicher, Freunde und User!
Ich falle gleich mit der Tür ins Haus, denn das Thema wird drängender und drängender:
Muslime, die unter dem "Islamischen Gesetz der Scharia" leben wollen, ersuchen wir höflich, Österreich umgehend zu verlassen. Wir sehen in ihnen radikale Islamisten, nicht mehr und nicht weniger. Sie sind nicht dazu bereit, nach unseren westlich-demokratischen Rechtsstandards, nach unseren Gesetzen und nach unserer österreichischen Verfassung zu leben. Sich die Scharia als Gesetzgebung zu wünschen oder sie auch nur zu akzeptieren, ist unvereinbar mit der österreichischen Staatsbürgerschaft und mit dem Verweilen in unserem Land.”

Wie wir bereits mehrfach erläutern durften - wir verurteilen jedwede Form von Gewalt und die Freiheit des Individuums ist ein unantastbares Grundgesetz. Solange eine Person aber einen Wunsch hegt, und den nicht als Forderung laut kundtut, ist es seine persönliche Meinung. Vergleichbar mit Österreichern, die sich wünschen, das KZ Mauthausen solle wieder aufgesperrt oder das Verbotsgesetz außer Kraft gesetzt werden. Die Blauäugigkeit “das wird man doch noch sagen dürfen”, wie es viele FB-User betreiben, ist falsch und muss weiterhin unter Strafe stehen. Aber was sich eine Person wünscht, auf das hat auch kein Bürgerkanzler Einfluss.

Nicht alle Muslime, die sich die Scharia herbeiwünschen, werden in unserem Land oder sonst irgendwo in Europa Terroranschläge vorbereiten wollen – aber einige sehr wohl und diese, ob es zwei sind oder zwanzig oder zweihundert oder gar mehr, sind schon zu viele!

Nicht alle Neonazis oder rechtsgerichteten Personen, die dem dritten Reich nachtrauern, werden einen Anschlag in Europa durchführen - aber Breivik und Fuchs waren auch schon zu viele.

Alle polizeilichen, juristischen und geheimdienstlichen Aktivitäten zur Beobachtung verdächtiger Moscheen bzw. islamistischer Vereine und ihrer islamistischen Hassprediger und radikalen Aktivisten in unserem Land müssen unterstützt und konsequent vorangetrieben werden. Die Auflösung (und das Verbot) all dieser radikal-islamischen Vereine, Kindergärten und Schulen und die konsequente Abschiebung aller Islamisten werde ich als Kanzler umsetzen. Es muss ein Verbotsgesetz für radikal-islamistische Ideologie geben!

“werde ich als Kanzler umsetzen.” ?!?!?!? Wie wir bereits wissen, halten Sie wenig von Umfragen - und noch weniger von Wahlergebnissen (Siehe Wahlanfechtung!), aber die letzten Umfragen haben ein anderes Bild gezeigt. Doch wünschen darf man noch, deshalb weiter in Ihrem Text.
Warum meinte dann die frühere BP-Kandidatin Rosenkranz, das NS-Verbotsgesetz gehöre abgeschafft? Ebenfalls menschenverachtend, ebenfalls eine kranke Ideologie. Und dennoch:
rosenkranz ns.png


Ich nehme nicht hin, dass wir Österreicher uns ständig Sorgen machen müssen, ob wir einige zugewanderte Gruppen oder ihren Lebensstil mit Taten oder Worten beleidigen könnten. Wir akzeptieren den Glauben anderer, solange er nicht in Gewalt, Hass oder Indoktrination umschlägt, aber darüber geht unsere Toleranz nicht hinaus.

Wir hoffen, es reicht hierzu eine exemplarische Schlagzeile Ihrer Toleranz - das gesamte “Daham statt Islam”-Konvolut ihrer Fraktion spränge diesen Beitrag:

strache.png





Wir leben auf dem Kontinent des Humanismus und der Freiheit. Keine Kultur, keine Religion ist stärker oder besser als die Freiheit, keine Gesellschaftsordnung ist in einer freien Gesellschaft überlegen. Eine freie Gesellschaft jedoch, die sich gegen Angriffe durch Kriminalität und Terror nicht wehrt, bringt sich in Gefahr, ihre Freiheit zu verlieren. Daher gilt für uns: Wer unsere Gesetze bricht, hat unser Land sofort zu verlassen!

Sie sprechen in Rätseln, Herr Strache. Wer nun? Straffällige Asylanwerber, straffällige Menschen mit Migrationshintergrund, oder einfach jeder? Aber der Fisch fängt ja bekanntlich am Kopf zu stinken an, deshalb schauen wir mal auf Verurteilungen der politischen Oberhäupter - und was sehen wir da?
FireShot Screen Capture #025 - 'Politiker' - schmutzigepolitik_at.png



Nicht erst seit den grausamen terroristisch-islamistischen Anschlägen in vielen Ländern Europas spüren wir eine zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung – wir haben sie schon zuvor gespürt und wir haben sie schon zuvor geteilt! Denn sie besteht zu Recht! Diese Verunsicherung hat unsere rot-schwarze Regierung gemeinsam mit der „politischen Amokläuferin“ Angela Merkel durch ihre falsche und unverantwortliche "Migrations- und Willkommenspolitik" erst ermöglicht und verursacht!

Die Verunsicherung können Sie partiell als Ihren Verdienst ansehen - denn nur Ihre Fraktion hat die offiziellen Aussagen der deutschen Polizei zu dem Münchner Amokläufer angezweifelt und für politisches Kleingeld verwendet!

FireShot Screen Capture #026 - 'FPÖ bezweifelt Amoklauf ohne IS-Bezug' - www_oe24_at_oesterreich_politik_FPOe-bezweifelt-Amoklauf-ohne-IS-Bezug_244699.png


Aber im Gegensatz zu unseren politischen Mitbewerbern merken wir auch, dass unsere Bevölkerung genau wie wir diese Fehlentwicklungen korrigieren und gegensteuern will. Österreich kann nämlich nicht nur stolz auf seine Geschichte sein, auf seine Bauwerke, seine Leistungen, sondern auch auf seine Menschen sein. Wir Österreicher sind wache Menschen, wir fühlen, wenn etwas schief läuft! Wir alle tragen Verantwortung für unsere Gesellschaft, für kommende Generationen und wir laufen vor dieser Verantwortung nicht davon!

WIR Österreicher (und da zählen alle dazu) stehen nicht geschlossen hinter Ihrer Fraktion. Umfragewerte dazu? Ach, die interessieren Sie ja sowieso nicht. (P.S.: Bundeskanzler Kern führt in der Kanzlerfrage - zur Info)

Österreich! Ein wunderbares, lebenswertes, theoretisch kerngesundes Land. Mit einer Kultur, die über fast tausend Jahre gewachsen ist, geprägt von vielen Kriegen, dem Humanismus, der Aufklärung, Krisen, von dunklen wie auch von ruhmvollen Zeiten, von Opfern, Leid und Erfolgen von Millionen von Frauen und Männern, die alle Frieden, Demokratie, Freiheit und Heimat gesucht, gewollt und erkämpft haben. Diese unsere Werte, diese unsere Heimat gilt es zu schützen und zu verteidigen!
In Österreich sprechen wir in erster Linie DEUTSCH, nicht Arabisch, Türkisch oder andere Sprachen. Daher ist Grundvoraussetzung für den Aufenthalt in unserem Land - als Teil einer gelebten Integration - das Erlernen unserer Sprache und zwar schnell und nicht erst nächstes Jahr oder gar erst in zwanzig Jahren! Wie kann es sein, dass es in Wien Bezirke gibt, in denen Zuwanderer aus der Türkei leben, die vor Jahrzehnten zu uns gekommen sind und bis heute kaum ein Wort Deutsch gelernt haben?


In Österreich sprechen wir Deutsch als Amtssprache - und wir haben auch anerkannte Minderheitensprachen laut Volksgruppengesetz von 1976. Wie Sie oben erwähnt haben - man hat sich an unsere Gesetze zu halten, also bitte nicht diese Sprachen vergessen. Warum Sie Serbokroatisch nicht genannt haben? Wollen Sie ihre Wähler in der serbischen Community nicht verärgern?






















Aber natürlich geben wir Ihnen in einem Punkt recht - Deutsch ist als Hauptkommunikationsmittel sehr wichtig. Wie steht Ihre Partei dazu? Wir googeln mal…


Wir wollen begrenzt notleidenden Menschen die Hand reichen (sind aber nicht das Sozialamt der Welt!), aber sie müssen sie auch ergreifen! Und sie zeigen uns dies durch das umgehende Erlernen der deutschen Sprache. Hier ist die Regierung - aber auch der Zuwanderer - gefordert! Gibt es genügend Sprachkurse und klare Vorgaben unserer Integrationsforderungen? Werden finanzielle Zuwendungen an Flüchtlinge an Forderungen wie Fortschritte beim Spracherwerb, etc., gebunden?

Jetzt stehen wir an - wir finden keine Integrationsforderung der FPÖ - nur die Erklärungen, Integration sei gescheitert und sie sei eine Bringschuld. Und das müssen Sie uns jetzt erläutern. Zwei Schweinsbratenrezepte und Bier mit Schaumkrone richtig einschenken? Wir sind gespannt auf Ihre Antwort, da unser Suchergebnis schon ein sehr eindeutiges Bild aufzeigt.

In Österreich stehen wir für Religionsfreiheit und für Humanismus. Aber die meisten Österreicher glauben an einen christlichen Gott. Es sind nicht etwa ein paar Christen unterschiedlicher Konfessionen, es gibt keinen sogenannten rechten oder linken Flügel, es ist kein politisch motivierter Zwang - nein, es ist eine Tatsache. Christliche Frauen und Männer, mit christlich-europäischen Werten, haben unser österreichisches Heimatland - im Herzen Europas – geprägt.
Es ist daher mehr als angemessen, dies im Sinne des Konkordats an den Wänden unserer Schulen mit dem Kreuz zum Ausdruck zu bringen.

Ja? Was hindert Sie daran, den Schulen Kreuze zu spenden? Bereits 2011 wurde der Erlass gegen Kreuze aufgehoben. Aber genau wie mit dem angeblichen Schweinefleischverbot an Schulen und dem Nikoloverbotsmärchen wollen Sie scheinbar auch hier den Eindruck erwecken, Kreuze seien in Schulen verboten. Aber - genau wie bei den beiden anderen Geschichten - wäre eine Klärung der Situation mit einer einfachen Recherche erledigt.

FireShot Screen Capture #004 - 'Straßburger Urteil_ Gericht hebt Kruzifix-Verbot an Schulen auf - SPIEGEL ONLINE' - www_spiegel_de_schulspiegel_strass.png
Leider scheint Ihre Hilfsbereitschaft nach der populistischen Verwertung der Angelegenheit abrupt zu enden - so wissen Sie immer wieder auf die Obdachlosen in Österreich hinzuweisen, aber eine Spendenaktion Ihrerseits wurde bislang nicht ins Leben gerufen - schlimmer noch, der blaue, nicht-amtsführende Vizebürgermeister will noch härter gegen Bettelei vorgehen. Dabei ist er selbst seinem Versprechen, er werde Ombudsmann für die Anliegen der Wiener sein, noch nicht einmal nachgekommen.  



EINWANDERER - NICHT ÖSTERREICHER - MÜSSEN SICH INTEGRIEREN UND ANPASSEN. SIE MÜSSEN SICH AN UNSERE REGELN UND GESETZE HALTEN.
Liebe Gäste und Zuwanderer! Wir hoffen, dass Sie sich bei uns wohl fühlen und unser Land aktiv und positiv mitgestalten wollen und werden. Wir haben aber auch ein paar konsequente Bitten an Sie. Wir bitten Sie nicht um viel. Wir bitten Sie nur darum: Akzeptieren Sie unsere Gesetze, unsere Kultur, unsere Werte, unsere Traditionen, unsere Bräuche und die Grundpfeiler unserer Gesellschaft, etwa die Gleichwertigkeit von Frau und Mann oder das Recht auf jedermanns individuelle Entscheidung, wie er oder sie seine Sexualität leben möchte. Wenn Ihnen etwas davon widerstrebt, verlassen Sie unser Land bitte umgehend. Das wird für beide Seiten besser sein.

Na, jetzt haben Sie aber den Vogel abgeschossen! Wie oben erwähnt, ist das angebliche Nikoloverbot eine unwahre Geschichte! Betreffend Tradition - Österreich (und im besonderen Wien) ist bekannt für die Kaffeehauskultur, nicht Schweinsbraten und Bier! Und was die Wiener Wirte von Ihrer eintönigen Küche halten, das lesen Sie am besten hier nach.

Schon befremdlicher sehen wir Ihre Ansicht der Gleichwertigkeit von Frau und Mann - denn gerade Ihre Fraktion zeigt ein etwas “befremdliches” Bild der Frau. Ihren Sujets folgend tragen Frauen ausschließlich Dirndln oder sind von Natur aus nur nackt anzutreffen (gelegentlich auch in Fahnen gehüllt, je nach Grafiker). Hier nur ein kleiner Auszug:

frauen.png

Ihre nun dargestellte Akzeptanz, Sexualität sei die freie Entscheidung des Einzelnen, grenzt schon an Chuzpe! Dazu dürfen wir aus Ihrem Parteiprogramm zitieren:

Die Familie, geprägt durch die Verantwortung der Partner und der Generationen
füreinander, ist Grundlage unserer Gesellschaft. Die Lebensgemeinschaft von Mann und Frau
wird durch das Kind zur Familie. Wer alleinerziehend Verantwortung übernimmt, bildet mit
den Kindern eine Familie.
Wir bekennen uns zur Vorrangstellung der Ehe zwischen Mann und Frau als besondere Form
des Schutzes des Kindeswohls. Nur die Partnerschaft von Mann und Frau ermöglicht unserer
Gesellschaft Kinderreichtum. Ein eigenes Rechtsinstitut für gleichgeschlechtliche
Beziehungen lehnen wir ab.

Was bedeutet das? Homosexualität ist für Sie in Ordnung, man darf sich aber keine Gleichstellung erwarten?
Was sagt Mölzer junior? Dieser will elternlose (oder den Eltern entzogene) Kinder lieber ins Heim schicken, als sie als Pflegekinder in gleichgeschlechtliche Familien zu geben. Denn, so sagt er: "Gleichgeschlechtliche Elternschaft ist anatürlich." - den gesamten Standard-Artikel finden Sie hier.
Und Gudenus’ peinlichen Auftritt in Russland, wo er über EU und die “Homo-Lobby” herzuziehen wusste, wollen wir nicht erneut thematisieren.

In Österreich zu leben, ist ziemlich angenehm, ja ein Privileg, das haben Sie sicher auch schon festgestellt, sonst wären Sie nicht hier. Unsere Heimat ist ein sicherer Hafen für Österreicher und auch Zufluchtsort für Gäste und auch Notleidende (Asyl auf Zeit), ein Land mit Geschichte, Tradition, Kultur, Werten, Sitten, Gebräuchen, aber auch mit rechtsstaatlich-demokratischen Gesetzen, die es einzuhalten gilt. Wir selbst entscheiden, wer bei uns einreisen und auf Dauer hier leben darf – und wer eben nicht.

Wir entscheiden - also das Volk, nicht die FPÖ oder die 35% der Wähler Ihrer Fraktion. Vergessen Sie das bitte nicht in Ihren Ausführungen!

Wenn unser Gott oder unsere Bademoden oder unsere Comics oder unsere Ernährungsgewohnheiten Sie beleidigen, dann schlage ich Ihnen vor, einen anderen Teil dieser Welt als Ihre neue Heimat zu betrachten und aufzusuchen oder in Ihre alte Heimat zurückzukehren. Ob Einzelne von uns gläubig sein mögen oder nicht, der christliche Gott ist ein Teil unserer Kultur und unserer Werte. Und was wir essen, wie unsere Frauen sich kleiden und welche Witze wir worüber auch immer machen, das ist unsere Sache, das ist unsere Freiheit, und diese Freiheit haben frühere Generationen für uns erkämpft. Wir werden sie uns nicht nehmen lassen!

Jetzt sprechen Sie wieder in Rätseln - Sie wollen einen Gott, Bademoden und Comics unter einen Hut bringen? Gut. Niemand verbietet Ihnen ihren Gott. Sie wollen im Gegenzug den Burkini verbieten lassen - welche Bademoden für Frauen entsprechen denn dem blauen Weltbild? Dirndl oder FKK? Sie wollen Verbote durchsetzen!

Zu Ihrem Verständnis von Humor und Comics können wir nur den Kopf schütteln.
Das soll witzig sein?
FireShot Screen Capture #005 - 'FPÖ-Comic mit NS-Bezug - Wiener Politik - derStandard_at › Inland' - derstandard_at_1285199483224_Medienbericht-FPOe-C.png
oder das?
fpoecomic_steinschleuder_gegen_mustafa_comic20100925160211.png
Das hier ist dann allerdings beleidigend, und es muß sofort geklagt werden?
FireShot Screen Capture #006 - 'Kopftuchverkauf auf h_' - derstandard_at_2000029901354_Strache-zeigt-Betreiber-von-Kopftuchverkauf-auf-HC-Stracheat-an.png

Aber - um Ihrem Comic doch noch etwas Lustiges abzugewinnen - wir dürfen annehmen, dass der Comic zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung spielen soll, also um 1683. Die vom (natürlich blonden) Buben gewünschte Burenwurst wurde allerdings erst im 19. Jahrhundert erfunden.
Jetzt aber der Brüller! Die Burenwurst ist eine Abwandlung der Klobasse - dieser Name kommt vom slawischen “klobása”, welches sich vom osttürkischen kül bassï (‚gegrilltes Kotelett‘), dieses wiederum vom türkischen kül bastï ableitet! Wären Sie doch nur beim Schweinsbraten geblieben, der kommt garantiert nicht aus dem osmanischen Reich.

Wir hingegen werden Ihre Glaubensrichtungen akzeptieren und nicht in Frage stellen. Aber wir verlangen, dass Sie unseren Glauben, unsere Lebenssitten, unsere Gebräuche und Gesetze akzeptieren, respektieren und in Harmonie, Frieden und Freude mit uns leben wollen. Sonst sind Sie hier im falschen Land. Ich glaube, dann sind Sie sogar auf dem falschen Kontinent.

"Wir hingegen werden Ihre Glaubensrichtungen akzeptieren und nicht in Frage stellen"?? Haben wir das jetzt wirklich gelesen?  Sollen wir nochmals Ihre Aussage posten? Bitteschön!

strache.png



Wir haben eine harmonische Gesellschaft aufgebaut, wir leben in einem wirtschaftlich stabilen Land. Wir räumen Ihnen, den gesetzlich korrekten Zuwanderern (nicht illegalen Zuwanderern), jede Möglichkeit ein, alle diese Errungenschaften mit uns zu genießen und zu teilen. Grundvoraussetzung dafür ist, alle unsere Werte als Gäste oder in Folge als integrierte Mitbürger zu respektieren, zu tolerieren und zu akzeptieren.

Harmonie und Toleranz scheint für Sie schon in homöopathischer Dosis ausreichend zu sein. Immerhin wusste Ihr Wiener Vizebürgermeister die Harmonie und Toleranz klar zu definieren:

FireShot Screen Capture #007 - 'Neuer Vizebürgermeister_ Best of Johann Gudenus « wienerin_at' - wienerin_at_home_leben_4843378_Neuer-Vizeburgermeiste.png



Die meisten der Zuwanderer sind mit vielen Hoffnungen und guten Absichten zu uns gekommen, das weiß ich, und ich wünsche diesen, dass ihnen ein positiver Neuanfang bei uns gelingen möge. Aber an die anderen, an die, die uns und unsere Werte nicht respektieren, an die habe ich eine Nachricht! Und ich hoffe, Ihr versteht, dass sie ernst gemeint ist!
Hört mir bitte zu:
Das fällt uns mittlerweile schwer, aber wir geben unser Bestes.

Wenn ihr Euch ständig beschwert, Mitleid sucht, unsere Fahnen verbrennt, unseren Glauben verurteilt, unsere christlichen Werte missachtet, unseren europäischen Lebensstil verachtet, unseren Sozialstaat ausnützt, unsere Frauen und Kinder als Freiwild betrachtet, unsere Gesetze missachtet und unsere Lebensweise bedroht, dann haben wir Probleme. Und das bedeutet, Ihr werdet mit uns Probleme bekommen. Wir wollen hier aber keine Probleme, wir Österreicher sind sehr gemütlich, solange man uns nicht reizt. Also ermutige ich diejenigen unter Euch, die unser Land als Selbstbedienungsladen ansehen, einen weiteren Vorteil unseres österreichischen Rechtsstaates zu nutzen, nämlich:
DEM RECHT UND DER FREIHEIT ZU FOLGEN - UND UNSER LAND SOFORT ZU VERLASSEN!

Ui, da haben wir jetzt wirklich eine Frage. Bei jedem Beitrag der Ihnen nahestehenden Seite www.unzensuriert.at findet sich folgender Link:

FireShot Screen Capture #008 - 'Norwegen schließt _Fahrradroute_- Schengen-Außeng_' - www_unzensuriert_at_content_0021658-Norwegen-schliesst-Fahrradro.png

Dieser Link führt zu einem etwas seltsam wirkenden Angebot, sein Glück in Panama zu suchen. Natürlich wegen eines drohenden Bürgerkriegs in Europa. Nur - dieses Medium spricht definitiv nicht Migranten oder Asylwerber an, dieses Medium ist mit seinen deutschnationalen Inhalten gerade für die “Patrioten” gedacht, für die Sie Österreich wieder sicher machen wollen. Sie verstehen sicherlich unsere Verwunderung hierüber.

Wenn Ihr hier nicht glücklich seid, bedauern wir dies und raten Euch: GEHT!
Wir haben Euch nicht gezwungen, hierher zu kommen. Ihr habt gebeten, hier sein zu dürfen. Voraussetzung dafür ist die Einhaltung unserer Gesetze und Regeln.
Unter diesen Voraussetzungen haben wir den Willen, Integration und eine gedeihliche Gemeinschaft zu leben!
Ob Österreicher, ob Europäer, ob Zuwanderer aus anderen Erdteilen: Teilt diese Zeilen, damit mehr Menschen den Mut und ihr Bewusstsein finden, für ihre Meinung einzustehen und etwas Positives für das Land beizutragen, das wir lieben.
Euer HC Strache

Herr Strache - mit diesem Pamphlet ist Ihnen tatsächlich etwas gelungen. Sie sind wieder für mehrere Tage in den Medien. Aber um Ihren Worten etwas Gutes abgewinnen zu können - wir brauchen Sie nicht nochmal zu lesen.
heimatliebend und hasslos,
HoH