Donnerstag, 5. Februar 2015

Wenn PEGIDA die Schatten voraus wirft...

“Freies Österreich” ist eine Seite, die mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem deutschnationalen Umfeld einer Burschenschaft aus Wien betrieben wird. Nicht ohne Grund wird die gleichnamige Webseite nicht in Österreich gehostet, sondern in Russland. Auf der Webseite finden sich zuhauf strafrechtlich relevante Inhalte (verfassungsfeindlich, geschichtsrevisionistisch).

Screenshot / (C) Facebook Inc


Linz wäre so eine Gelegenheit, ihm einmal handfest zu danken. (Gerüchten zufolge waren einige Hools ordentlich sauer, warum die Blockade in Wien von der Polizei nicht aufgelöst wurde; wer weiß, was den Menschen alles einfällt)

Doch alleine diese subtile Drohung ist nicht genug, auch die Adresse von Uwe Sailer wird unter dem Link offen genannt.

Auch einen Konnex zur FPÖ gibt es dabei. Die Co-Administratorin Renate J. der Gruppe “Wir stehen zur FPÖ”, “Gegen Trolle, Denunzianten und Psychopathen”, “AKTIV GEGEN ROT-GRÜN - Wien wehrt sich mit der FPÖ!” und anderer Gruppen teilte das Posting nach kurzer Zeit in diversen FPÖ-Gruppen mit ihrem Fake “Rita Meister”

Screenshot / (C) Facebook Inc


Anmerkung: der oberste Kommentar wurde von einem Mann hinterlassen, der eine (noch nicht rechtskräftige) rechtskräftige *1) Verurteilung durch die Zeugenaussage von Uwe Sailer wegen Verhetzung ausgefasst hat.
Screenshot / (C) Facebook Inc


Erhard Brunner ist übrigens FPÖ Gemeinderat in Maria Lanzendorf, und war bereits Thema auf unserem Blog.

Wie weit ist diese Partei FPÖ bereits gesunken, dass sie es unwidersprochen billigt, dass Drohungen gegen Antifaschisten in deren Fan-Gruppen gepostet werden, und diese dann noch von Funktionären mit einem “Gefällt mir” unterstützt werden?

Was bedeutet es, wenn die Bewegung PEGIDA aus dem deutschnationalen Umfeld Wiens heraus betrieben wird, aus dem gleichen Umfeld Antifaschisten subtil bedroht werden - und diese Drohung dann in von FPÖ Funktionären administrierten Gruppen verteilt wird?

Update 11.02.2015 15:15

*1) Die Verurteilung ist nach Angaben der abgebildeten Personen mittlerweile rechtskräftig.

Dienstag, 3. Februar 2015

Eine versuchte False-Flag-Aktion oder ein dümmlicher Versuch zu provozieren

Während des “Akademiker”-Balls 2015 haben sich ein paar Mitglieder bzw. Freunde der “Identitären Bewegung” darin versucht, mit einer sehr zweifelhaften Aktion auch etwas Aufmerksamkeit im Windschatten der Veranstaltung zu ergattern.

Zuerst zum Umfeld:

“Blockflöte spielen gegen Rechts” war ein von den Kabarettisten “Gebrüder Moped” initiiertes Event auf Facebook, das dazu aufrief, dem Ball keine Aufmerksamkeit zu schenken und stattdessen lieber daheim Blockflöte zu spielen.

Auf dieser Seite wurde am Abend des Balls von einem Privatprofil ein Foto der Landespolizeidirektion Wien von beschlagnahmten Gegenständen aus einem tschechischen Reisebus, dessen Passagiere offenbar zur Demonstration unterwegs gewesen waren, gepostet. Darauf abgebildet waren neben einem Schlagring auch andere Objekte, welche auf einer Demo nichts zu suchen haben. Obwohl von der Polizei bis dato nicht klargestellt wurde, welchem politischen Lager die bewaffneten Insassen des Reisebusses angehörten, wurde dieses Bild mit dem Kommentar “Ballbesucherabstechen gegen Rechts” übertitelt.



Screenshot / (C) Facebook Inc.



Unter diesem Bild folgten in rascher Abfolge weitere Kommentare die in eine ähnliche Richtung zielten:
Screenshot / (C) Facebook Inc



Es dauerte dann etwas, bis das etwas eigenartige Treiben in der Gruppe von anderen UserInnen bemerkt wurde. Dann jedoch folgte die zu erwartende Reaktion:



Screenshot / (C) Facebook Inc.

Der Autor des ersten Postings antwortete sofort:


Screenshot / (C) Facebook Inc.

Die Diskussion erstreckte sich dann über mehrere Seiten, drehte sich jedoch im Wesentlichen immer um das Gleiche. Bezeichnend dabei ist die Aussage von Martin Sellner:


Screenshot / (C) Facebook Inc


Tatsächlich handelt es sich - die einleitenden Worte und die Erwähnung von Martin Sellner weisen ja schon darauf hin - bei den Kommentierenden nicht um gewaltbereite “Linke” (was auch immer man darunter verstehen soll), sondern um Mitglieder der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands als rechtsextrem eingestuften “Identitären Bewegung”.

Über die Identitäre Bewegung haben wir schon an anderer Stelle recht ausführlich berichtet. Es handelt sich dabei um eine Bewegung der sogenannten “neuen Rechten” mit Kontakten zur FPÖ, aber auch zum Umfeld einschlägig vorbestrafter Neonazis. Bereits in der Vergangenheit ist diese Bewegung durch andere geschmacklose Störaktionen aufgefallen, etwa durch eine nachgestellte Enthauptung am Wiener Stephansplatz und durch die Besetzung des Landtags in Dresden.

Was bleibt von dieser Aktion? Ein Eindruck über offenbar bis weit hinein ins Erwachsenenalter pubertierende Rechte, die mit allen Mitteln versuchen, in einem Facebook-Event zu provozieren, und die am Tag des “Akademiker”-Balls ohnehin schon angespannte Stimmung weiter aufzuladen. Aber die Masche, den “Agent Provocateur” zu spielen, wurde ihnen mangels Resonanz einfach vermasselt.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass diese Bewegung weiterhin versucht, durch ebenso derbe wie geschmacklose Aktionen aufzufallen, mutmaßlich um ihren Geltungsdrang auszuleben und ihre überschüssige Freizeit zu befüllen.

Als politischen Player ernst nehmen kann man diese Gruppe nicht, aufmerksam beobachten sollte man sie aber weiterhin.