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Quelle: Wikimedia, Leila Paul |
Andreas Mölzer ist mit Sicherheit eine der auffälligsten Persönlichkeiten innerhalb der FPÖ. Spitzenkandidat der FPÖ für die Wahl des EU-Parlaments und Herausgeber der rechtsradikalen Zeitschrift “Zur Zeit”, die mit dem Vergleich der Anti-WKR-Ball-Proteste mit der “Reichskristallnacht” wieder einmal im Rampenlicht stand. Auch mit dem Verharmlosen von NS-Kriegsverbrechen hat sich die Zeitschrift “hervorgetan”.
Dadurch, dass sich aber ausgerechnet Mölzer erlaubt, die EU mit dem Dritten Reich zu vergleichen, sinkt das Niveau der FPÖ - sofern das überhaupt noch möglich ist - sicherlich auf einen neuen Tiefpunkt. Bedenkt man, dass es in der NS-Zeit zur industriellen Vernichtung von sechs Millionen JüdInnen und Juden und Millionen weiterer Menschen kam und um die 55 Millionen durch den Zweiten Weltkrieg den Tod fanden.
Herr Mölzer, wenn Sie nur einen Funken Anstand besäßen, wären Sie schon längst zurückgetreten, denn Ihr Rücktritt ist schon längst überfällig. Und wenn Ihre Partei mitträgt, was Sie in die Welt speien, ist es für die WählerInnen dringend an der Zeit, Ihre Intentionen endlich als das zu erkennen, was sie offensichtlich sind und daraus die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen: Die FPÖ dorthin zu schicken, wo sie hingehört: Unter die Drei-Prozent-Marke!
Wir leben in einer Demokratie und stehen zur freien Meinungsäußerung, aber derartige Vergleiche sind in jeder Hinsicht abzulehnen und einer demokratisch gewählten Partei unwürdig.
Der FPÖ- Politiker begründet seine Ansicht damit, dass es im Dritten Reich "sicher nicht so viele Regeln und Vorschriften, Gebote und Verbote" gegeben habe. Bezogen auf die "Überreglementierung" und das "Alltagsleben" habe er Ähnliches schon mehrfach in Reden gesagt.Anlass für Konsequenzen sieht Mölzer nicht. Er sage immer wieder, dass die EU mit ihren "130.000 Verboten, Geboten und Vorschriften" drohe, eine bürokratische Diktatur zu werden. "Das betrifft in keinster Weise den menschenverachtenden Charakter der totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts", sagte Mölzer.Laut "SZ- Magazin" habe er zuletzt auch gemeint, die EU müsse sich fragen, ob sie ein "von einer Bande von Lobbyisten beherrschtes Negerkonglomerat" sei. Diese Worte bestritt Mölzer am Freitag. Die Veranstaltung am 18. Februar, im Zuge derer die Aussagen gefallen sein sollen, war eine Podiumsdiskussion rund um das Buch "Wie das Projekt EU Europa zerstört", geschrieben von der FPÖ- Abgeordneten Barbara Rosenkranz.ÖVP-Spitzenkandidat Othmar Karas bezeichnete seinen FPÖ-Gegenspieler bei den EU- Wahlen als "Wolf im Schafspelz". Die zitierten Wortmeldungen seien "nicht tolerabel" und würden "Mölzer und Gleichgesinnte" für das EU-Parlament disqualifizieren. Karas erinnerte auch daran, dass in der von Mölzer herausgegebenen Zeitschrift "Zur Zeit" vor wenigen Wochen eine "geschmacklose Kristallnacht- Karikatur" veröffentlicht wurde.Auch SPÖ- Spitzenkandidat Eugen Freund kritisierte Mölzer scharf. Er twitterte, Mölzers Vergleich der EU mit dem Dritten Reich "macht klar, in welcher Ideologie er stecken geblieben ist. Das ist inakzeptabel, empörend!"Quelle: http://www.krone.at/Oesterreich/FP-Moelzer_verglich_EU-Diktatur_mit_Drittem_Reich-Ueberreglementiert-Story-397874