Donnerstag, 27. März 2014

Die Lernresistenz so mancher Hetzseite

Wie einigen unserer LeserInnen wohl noch in Erinnerung ist, haben wir über die Seite “Ja!! zu: Österreich ohne Minarette!!!” bereits berichtet (siehe hier). Unsere Hoffnung war natürlich, dass die Betreiber dadurch umdenken und stärker darauf achten, was ihre UserInnen so an Gewaltphantasien, Verhetzung und anderen Abscheulichkeiten von sich geben und diese rigoros löschen.

Und tatsächlich kam es zu einer Reaktion:

Screenshot / (C) Facebook Inc




Gewalt und Extremismus wird also abgelehnt, auch wenn sich der zweite Teil (wie in vielen anderen Artikeln auch) mit der Behauptung, der Islam stünde als Ganzes für Mord und Unterdrückung, selbst schon wieder in gefährliche Nähe von Verhetzung begibt.

Interessant ist, ob die Seitenadmins aus der Vergangenheit gelernt haben und ihre Moderationsfunktion insofern ernster nehmen, als sie hetzerische Postings und mutmaßlich strafrechtlich Relevantes rigoros löschen. Leider müssen wir feststellen, dass es sich beim obigen Bekenntnis gegen Gewalt und Extremismus nur um ein Lippenbekenntnis handelt, wie die folgenden Kommentare belegen:

Da haben wir die- fast schon obligatorischen- Beleidigungen:

Screenshot / (C) Facebook Inc


Da wird von der Religion auf Charaktereigenschaften geschlossen und damit primitivster Rassismus ausgelebt, indem die Vermutung geäußert wird, Muslime seien insgesamt minderbemittelt (Anmerkung: Bei dem angesprochenen Herrn handelt es sich um einen Seitenkritiker mit ausländisch klingendem Namen):


Screenshot / (C) Facebook Inc



Da wird in Gewaltphantasien geschwelgt:


Screenshot / (C) Facebook Inc



Da werden die Familien von Muslimen beleidigt:


Screenshot / (C) Facebook Inc



Oder ein Religionsstifter als Kinderschänder tituliert (nur zur Erinnerung: Wegen der gleichen Aussage wurde FPÖ-NR Abgeordnete Susanne Winter wegen Verhetzung verurteilt) (auf die Ironie, dass sich dieser Geistesriese auf die Menschenrechte berufen möchte, gehen wir mal lieber gar nicht ein):


Screenshot / (C) Facebook Inc



Wenns mal nicht Muslime sind, geht der Hass auch gegen andere Minderheiten (die in dem Posting vom 10. März noch als bequemes Argument gegen den Islam dienen durften):


Screenshot / (C) Facebook Inc



Und es wird aktiv zu Tätlichkeiten gegen muslimische MitbürgerInnen und ihre Einrichtungen aufgerufen:


Screenshot / (C) Facebook Inc

Screenshot / (C) Facebook Inc


Fazit:

Die Seite “ja zu Österreich ohne Minarette” will sich - trotz gegenteiliger Behauptung - nicht bessern und lässt weiterhin höchst bedenkliche Inhalte verbreiten.

Es scheint hier so, als bliebe tatsächlich nur der Weg über die Behörden dafür zu sorgen, dass diese Seite die Gesetze des österreichischen Staates einhält. Wir fordern an dieser Stelle auch die zuständigen Behörden auf, endlich aktiv zu werden und dafür zu sorgen, dass alle österreichischen und ausländischen MitbürgerInnen in Ruhe und unbehelligt von HetzerInnen aller Art ihr Leben leben können!