Dienstag, 13. Mai 2014

Die Querverbindungen von Roman Leljak und der FPÖ …

Am 11. Mai 2014 wurde über die diversen Kanäle der FPÖ und einzelner Medien in Österreich und Slowenien eine Story lanciert, die es in sich hat: Eugen Freund, Spitzenkandidat der SPÖ, soll angeblich in den 70er Jahren für den jugoslawischen Geheimdienst tätig gewesen sein. 

Ob diese Behauptung stimmt, können wir nicht überprüfen, sehr wohl jedoch auf ein kleines Detail hinweisen: Es wird immer wieder der Forscher Roman Leljak zitiert (der diese Behauptung mittlerweile abgeschwächt hat und sogar zugegeben hat, dass er eine bezahlte Spionagetätigkeit Freunds nicht beweisen kann). 

Wenn man sich diesen Herrn genauer ansieht, stößt man sehr schnell auf starke Verbindungen zur FPÖ. Er ist auf Facebook mit Andreas Ajdic befreundet, der wiederum exzellente Kontakte zur FPÖ-Parteispitze unterhält. Außerdem ist Andreas Ajdic Obmann des “Verbandes der Kulturvereine der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien” und Obmann des “Deutscher Kulturverein Cilli an der Sann.” (Quelle) Unter den Freunden von Andreas Ajdic sind unter anderem Heinz-Christian Strache, Anneliese Kitzmüller, Elmar Podgorschek und Barbara Rosenkranz.




Ein weiterer interessanter Aspekt bei Andreas Ajdic ist, dass entgegen der üblichen Facebook-Friendlists FPÖ-naher Personen die Funktionäre auf Bezirks- und Gemeindeebene eher in der Minderzahl sind.

Folgende Details finden sich auf Andreas A. Facebook-Seite:

Screenshot / © Facebook Inc




Beim Historiker Roman Leljak selbst finden sich ebenfalls direkte Verbindungen zur FPÖ:

Screenshot / © Facebook Inc



Zitat von Leljak:

LELJAK: Mit meinem Verein zur Erforschung der jüngeren Geschichte Sloweniens möchte ich auf die Diskrepanz hinweisen - zwischen dem, was in der Schule heute noch als Geschichte gelehrt wird und dem, was die Zeitzeugen sich getrauen, nur hinter vorgehaltener Hand zu erzählen. Gelehrt wird, dass die Deutschen im Zweiten Weltkrieg die Täter waren und die Slowenen die Opfer. Dabei wird zu gerne verschwiegen, dass es durchaus auch umgekehrt war. Wir leben seit vielen Jahrzehnten mit dieser Lüge.
Quelle: http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/3269339/roman-leljak-slowenen-waren-nicht-nur-opfer.story


Eine weitere Bewertung der Vorwürfe nehmen wir wegen mangelnder Datenlage (noch) nicht vor. Jedoch weisen wir darauf hin, dass auch der Spitzenkandidat der FPÖ Harald Vilimsky mutmaßlich Kontakt zu einem ausländischen, und zwar zum kasachischen, Geheimdienst hatte, wie die Kleine Zeitung und auch der Standard berichteten (als diese Geschichte publik wurde, war übrigens nicht Wahlkampfzeit).

Heute übrigens im Standard:


Quelle: https://www.facebook.com/derStandardat/photos/a.219658601962.164276.122737471962/10152401310076963/?type=1&theater


Erfrischendes Detail am Rande:

Eugen Freund hat sich nicht nur klar von den Vorwürfen distanziert, was sowieso gängige Praxis bei derartigen Vorwürfen ist, sondern mehrfach klar gesagt, dass die Geschichte von vorne bis hinten erfunden ist und dabei mehrmals das Wort "Lüge" verwendet - ein Begriff, der in politischen Diskussionen gerne, warum auch immer, gemieden wird.