Wir schreiben das Jahr 2014 – einhundert Jahre ist es her, dass im Ersten Weltkrieg mehrere Millionen Menschen aufgrund des nationalistischen Größenwahns damals Herrschender in den Tod getrieben wurden. Noch heute finden sich - wie etwa rechtsextreme PolitikerInnen und deren AnhängerInnen tagtäglich aufs Neue und auf stets widerliche Weise belegen - Nationalismus und Chauvinismus in so manchem Gehirn. Thomas Hüttner, Bezirksrat der FPÖ in Wien-Donaustadt, Chefredakteur der vom DÖW als “durch revanchistische und ausländerfeindliche Inhalte gekennzeichnet” beschriebenen Zeitschrift “Eckart” und Mitglied der deutschnationalen Burschenschaft “Ghibellinia Wien”, veröffentlichte kürzlich auf Facebook ein Propaganda-Sujet, das im Ersten Weltkrieg die “deutsche” Bevölkerung auf den Krieg fürs Vaterland einstimmen und die Ressentiments gegen den Kriegsgegner (in diesem Fall Frankreich) schüren sollte: „Der Deutsche grüsst Grüss Gott! Guten Tag! Lebe wohl! Auf Wiedersehn! Fort mit dem französ.[ischen] Adieu!“ ist da zu lesen - der Spruch ist mit den Farben des Deutschen Reiches – schwarz-weiß-rot - untermalt. Es handelt sich um eine sogenannte „Verschlussmarke“, eine Propagandamarke, die auf Postsendungen aufgeklebt werden konnte. Sogenannte nationalistische Sprachreiniger wollten mit Mitteln wie diesen die „Sprache des Feindes“ aus den Köpfen der Menschen vertreiben.
Zum Vergleich:
Und nicht nur der genannte Lokalfunktionär der FPÖ findet an derlei deutschtümelndem Propaganda- und Kriegstreibereimittel, das schon längst auf dem Misthaufen der Geschichte gelandet sein sollte, Gefallen. Auch Christian Höbart, blauer Nationalratsabgeordneter und freilich ebenso schlagender Burschenschafter (“Tauriska zu Baden”), drückt - wie auf obigem Screenshot ersichtlich - auf Facebook „gefällt mir“.
Damit ist er nicht alleine, die illustre Runde wird nämlich komplettiert durch einen gewissen Klaus-Siegfried J., ehemaliges Mitglied von Gottfried Küssels VAPO und 1995 wegen Wiederbetätigung verurteilt.
Fazit: In diesem Jahr jährt sich der Beginn eines der grausamsten Kapitel der Weltgeschichte (des Ersten Weltkriegs) zum hundertsten Mal. Auf der ganzen Welt wird der Schrecknisse des Krieges, seiner Ursachen und seiner Auswirkungen gedacht - dem gegenüber stehen Menschen, die noch immer an der Kriegshetze dieser Zeit Gefallen finden und diese verbreiten. Manche davon sitzen sogar im Parlament.