Samstag, 21. Juni 2014

21. Juni - Todestag von Georg Danzer

Heute, am 21. Juni, jährt sich der Todestag eines der größten österreichischen Liedermachers und glühenden Antifaschisten Georg Danzer zum siebten mal.


Danzer schrieb und komponierte viele der größten Austropop-Hits und verarbeitete in seinen Liedern auch sehr oft sozialkritische und politische Botschaften. Dabei bewies Danzer mit Texten wie „I bin a Kniera“ (1978), „Ich bin dagegen“ (1978), “Der alte Wessely“ (1980), und „Die Bürgerwehr“ (1982), mit denen er sich gegen den kleinbürgerlichen Autoritarismus wandte, einen guten Riecher für jene gesellschaftlichen Tendenzen, die ab 1986 zum Aufstieg der FPÖ als einer der stärksten rechtspopulistischen Parteien Europas führen sollten.

Georg Danzer war maßgeblich an der Organisation des „Lichtermeeres“ 1993 in Wien beteiligt, das mit rund 300.000 Menschen bis heute als die größte Demonstration der zweiten Republik gilt. Diese Demonstration war als Protest gegen das „Österreich-zuerst“-Volksbegehren (von Kritikern oft auch als „Anti-Ausländer“-Volksbegehren bezeichnet) der FPÖ gedacht. Veranstalter war die Organisation SOS-Mitmensch, deren Vorsitz Georg Danzer später für zwei Jahre übernahm.

Zum Gedenken an Georg Danzer empfehlen wir heute bewusst eines der weniger bekannten Lieder „Die Türken“ (1983), in dem er offenbar an die Zeit in Österreich, wo es bereits im März 1938 (noch vor den Novemberpogromen 1938), zu Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung kam, erinnert. Damals gehörte es zum täglichen Bild, wie jüdische, von SA-Männern verhaftete Wiener unter Beteiligung der Bevölkerung gezwungen wurden, in "Reibpartien" pro-österreichische Slogans von den Gehsteigen zu putzen. Er befürchtete offenbar bereits damals, dass es in Österreich wieder zu solchen Gräueltaten gegen Randgruppen wie einst unter dem NS-Regime kommen könnte.

https://www.youtube.com/watch?v=Xl2BCuAW3zU


Quellen und Infos: