Dienstag, 10. September 2013

Zur "Austria Defence League" und dem Verfassungsschutz. Ein Gastkommentar von Uwe Sailer


Was wurde aus Austria Defence League? 

Die Seite ist noch immer online, zwar etwas zurückhaltender, aber die Zielorientierung ist dieselbe geblieben. Die Anzeige habe ich am 05. August 2013 an die STA Linz eingebracht und am 09.August 2013 nachgesetzt. Die Tageszeitung "Kurier" brachte am 12. August 2013 einen großen Artikel dabei wurde auch "Heimat ohne Hass" erstmals vorgestellt. 



Was geschah bisher mit der Anzeige?
Die Staatsanwaltschaft Linz übermittelte meine Sachverhaltsdarstellung augenblicklich an die Polizei, wo sie zwei Tage später beim LV-OÖ (Verfassungsschutz) landete. Und was passierte? NIX. Kurier fragte nach, der Leiter des LV-OÖ gab an, dass noch überlegt werde, eine Besprechung mit der Staatsanwaltschaft stattfinden werde, eine Hausdurchsuchung beantragt werde und man so gegen Ende August 2013 zuschlagen werde. Der Kurier möge bis dahin mit der Berichterstattung zuwarten. Und was passierte: NIX



Am Freitag den 07.September 2013 wurde mir, so hinter versteckter Hand mitgeteilt, es ist noch immer NIX passiert, aber eine Hausdurchsuchung sei weiterhin angedacht. Die Sache mit der Bombe sei ja doch arg , so mit "Wir zünden auch eine Bombe inmitten der Moslems !!!" [siehe link


Jeder vernünftige Bürger fragt sich den stereotypen Satz: 

"Muss erst etwas passieren, damit was passiert beim LV-OÖ". Angeblich herrsche Personalmangel beim LV-OÖ. Aber das sage ich ja schon seit 2009 wo sie von 5 Mitarbeitern auf 3 Mitarbeiter "absysthematisiert" haben, weil - eh schon wissen - es gibt ja keinen Rechtsextremismus in Österreich. Bin gespannt, wann bei ADL was passiert. Der Kurier wird berichten.

Uwe Sailer, Linz 09.09.2013





Im Brotberuf versieht Uwe Sailer heute seinen Dienst als einfacher Beamter. Doch daneben hält er privat seit Jahren die Neonazi-Szene mit Anzeigen auf Trab. Dabei hätte er einst als gelernter Tischler den Betrieb des Onkels übernehmen sollen. "Aber es gab einen lustigen Kriminalbeamten im Freundeskreis, da hab ich gedacht, ich bewerbe mich dort", sagt der 56-Jährige dem Standard. 1978 begann er mit 22 in seiner Heimatstadt Linz bei der Polizei. Im zweiten Bildungsweg machte der Kripobeamte Matura und die Ausbildung zum Datenforensiker. Datenforensik ist digitale Spurensuche im Internet und auf Datenträgern. 2003 wurde Sailer Österreichs erster Sachverständige für Datenforensik und gründete die Firma datenforensik.at, die er mit seiner Frau betreibt. "Wir arbeiten ausschließlich fürs Gericht", betont er. Die Kripo Linz erlaubte Sailer die Nebentätigkeit unter der Bedingung, dass man ihn auch konsultieren dürfe. 2009 betrieb die FPÖ im Zusammenhang mit Recherchen Sailers über Rechtsextreme seine Suspendierung und brachte ihn als "Spitzel" vor einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Sailer wurde voll rehabilitiert. Auch über 50 Anzeigen gegen ihn verliefen für die FPÖ erfolglos. 2011 sagte er im Standard, man könne die Betreiber der Neonazi-Site Alpen-Donau.Info längst dingfest machen, doch der Verfassungsschutz ignoriere Hinweise. 2013 bekam Sailer den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage. "Mein Vater wollte kein Kanonenfutter für Hitler sein, die Oma wurde von den Nazis in den Suizid getrieben", sagt er, "das prägt." (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 24.4.2013)