Samstag, 2. Juli 2016

Identitär und anonym - die Identitäre Bewegung im DarkWeb

Frage: Sind Sie Egogoogler? Mehr als 50% der Internetuser haben ihren eigenen Namen mindestens einmal in einer Suchmaschine eingegeben. Meistens scheint dann der Link zum Facebook-Profil auf, oder eine Amazon-Bewertung. 

Ihr Bankaccount scheint nicht auf? Oder Ihr Gmail-Postfach? Das hat auch einen einfachen Grund - diese Seiten sind nicht indiziert, können (und sollen gar) nicht von den Suchmaschinen gefunden werden. Und damit sind Sie selbst schon Teil des sogenannten Deep Web.

deepweb.jpg

Alles, was sich googlen lässt ist Teil des Visible Webs - alles, was nicht von Google und anderen Suchmaschinen gefunden wird ist das Deep Web - dazu zählen auch Datenbanken (zB. der Nasa) oder auch Ihre private Cloud.
 Das Verhältnis 4:96 ist weitestgehend aktuell, tatsächliche Zahlen sind grobe Schätzungen. Die letzte, glaubwürdige Einschätzung des Deep Web wurde 2013 veröffentlicht - 7,9 Zettabytes, oder 8 482 560 409,6 Terabytes - 8 Milliarden 482 Millionen 560 Tausend 409 komma 6 Terabytes.

Ein kleiner Teil dieses Deep Web ist das DarkWeb - bekannt durch illegale Drogen- und Waffenmärkte, illegale Pornographie und ein Sammelsurium an Psychopathen, die sich dort tummeln. Vorweg - ja, das alles gibt es wirklich im DarkWeb, wenn man es sucht. Die grundlegende Idee des DarkWeb war allerdings, eine anonyme Kommunikation für Regimekritiker und Journalisten zu ermöglichen - viele Dissidenten sind vom DarkWeb abhängig, um mit der westlichen Welt zu kommunizieren ohne eine Verfolgung durch regimetreue Mächte fürchten zu müssen.
Die Anonymität im DarkWeb ist Fluch und Segen zugleich - Fluch, da der Verfasser einer Nachricht nicht ermittelt werden kann - Segen, da der Verfasser einer Nachricht nicht ermittelt werden kann (Sie verstehen, was wir meinen). 

FunFact - auch Facebook ist über das DarkWeb erreichbar - seit Januar 2016 ist Facebook über das DarkWeb erreichbar, bereits im April diesen Jahres registrierte man mehr als 1 Mio. Zugriffe über das DarkWeb - sollten Sie es versuchen wollen werden Sie ihr Konto mittels Sicherheitsabfrage entsperren müssen, da Facebook Ihren Standort nicht kennt, und der Browser "seltsam" erscheint - aber kaum eingestiegen sehen Sie keinerlei Unterschiede.
Nun begeben wir uns zu einer anderen, beliebten Seite im DarkWeb - eine von zig Diskussionsplattformen.
deepweb header.png

“Deutschland im Deep Web” ist ein deutschsprachiges Forum, das wir regelmäßig durchforsten auf der Suche nach Hinweisen. Seit Mai 2016 kommentiert und postet dort ein Profil namens “Identitäre Bewegung”. Das erste Posting des Profils liest sich wie ein typischer Identitären-Flyer, auch die Kontaktdaten sind gleich.

idis text 1.png

Wie eingangs erwähnt - im DarkWeb ist eine Feststellung der Identität kaum möglich, der Verfasser bzw. Schreiber hinter dem Profil scheint aber ein Anhänger der IB zu sein.
Der zweite Artikel des Profils lässt uns ein wenig aufhorchen, da dieser wenig mit der proklamierten ethno-kulturellen Identitätssicherung zu tun hat - “dem jüdischen Rassismus ein Ende machen: Multi-Kulti für Israel”.

jüdischer rassismus.png


Offenbar hat der Verfassungsschutz doch recht, und die Identitäre Bewegung ist dem rechten Gedankengut näher, als sie es uns glaubhaft machen will  - wir suchen weiter, und kommen zum nächsten Artikel des Profils, der sich da nennt  “Brief an die weiße Rasse”. 
 idis brief an die weissen.png

Diesen Beitrag kennen wir von anderen Seiten - 2008 auf dem Blog “VoiceOfReason” veröffentlicht, dann übersetzt und auf jedem erdenklichen, rechtsgerichteten Blog veröffentlicht (wie zB. DerHonigmannsagt.wordpress, Nordlicht.wordpress oder BRD-Schwindel.org).

Fehlt ja nur mehr Geschichtsrevisionismus, aber das werden sich die Identitären doch nicht erlauben, oder? ODER? Im “Forum für objektive Geschichtsaufarbeitung: DEUTSCHLAND” werden wir fündig.

Wir wollen Ihnen den Text an sich ersparen, die Vorwegnahme hat uns schon gereicht:

Vorwegnahme
Mir ist bewusst, dass dieses Thema mit sehr viel Emotion beladen ist und bei vielen Menschen im Kopf schon festgeschrieben ist und steht! Doch was ist, wenn es doch ganz anders war, als man es uns heute erzählt?
Es soll ausschließlich auf Mittel der Wissenschaft und der Daten und Fakten der Zeit der Geschichtsabschnitte zurück gegriffen werden, da viele Quellen die nach 1945 erstellt wurden sehr manipulativ formuliert wurden und sind, um ein gewisses Bild des Deutschen zu suggerieren.
Was nicht bestritten werden kann oder soll, ist die Frage der so genannten Rassentrennung und der Rassenreinhaltung, denn diese Tatsache ist mannigfach durch Zeitdokumente belegt! Es soll auf die Aussagen von so genannten Zeitzeugen verzichtet werden, denn die Kenntnis geschichtlicher Ereignisse hängt nicht von den lebenden Zeitzeugen ab, sondern erweist sich gerade dort als zuverlässig, wo sie ohne diese Zeugen auskommt!

Ja, Sie haben richtig gelesen - Aussagen von Zeitzeugen sollen nicht gehört werden, um ein “reales” Geschichtsbild zu gewinnen. Welche Quellen sonst herangezogen werden sollen bleibt offen. Wir ersparen uns hier weitere Kommentare, denn bei so einer Behauptung objektiv zu bleiben ist uns beinahe unmöglich. 

geschichtsrevision.png

So, wie das Profil “Identitäre Bewegung” auf Zeitzeugen verzichten will, so verzichten wir (zumindest vorerst) auf weitere Beschäftigung mit diesem Profil, und kehren zurück ins Visible Web, die Identitären dort reichen uns auch schon.