Man begegnet immer wieder eigenartigen Gestalten in der FPÖ Niederösterreich. Mal ist es ein Landesparteiobmann, welcher Asylwerber als “Höhlenmenschen” oder Muslime gleich als “Tiere” bezeichnet (Christian Höbart), nun ein Spitzenkandidat der FPÖ Niederösterreich für Achau, welcher offenbar fordert, dass Politiker am Galgen landen sollten.
Doch ein wenig zurück in der Geschichte. Es gibt auf Facebook die Seite “Stimme für Menschlichkeit”. Diese postet seit mehreren Monaten Zitate von berühmten Persönlichkeiten, aber auch von Lesern, die vom Thema Menschlichkeit handeln.
Als Gegenpol gründete sich auf Facebook eine geschlossene Gruppe, der dieses Konzept etwas gegen den Strich ging - mit dem treffenden Namen “STIMME für ÖSTERREICH”.
In dieser Gruppe wurden wir rasch auf einen Herrn Helmut Purzner aus Achau aufmerksam, seines Zeichens Spitzenkandidat der dortigen FPÖ.
Eines der Mitglieder der Facebook-Gruppe “STIMME für ÖSTERREICH” berichtete von einer Diskussion mit einer Landtagsabgeordneten aus NÖ, welche er offenbar via Facebook führte.
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Helmut Purzner gab etwas unterhalb seinen Vorschlag, was man denn mit den Politikern von Rot und Schwarz machen sollte. Dass er selbst für ein politisches Amt kandidieren würde, zog er zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht in Betracht.
Screenshot / (C) Facebook Inc.
In einer weiteren Diskussion wurde über PEGIDA geschrieben.
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Dort stellte er dann zum ersten Mal für uns sichtbar seine mutmaßlichen Wunschvorstellungen zur Schau:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
In der Hitze der Live-Berichterstattung über Paris kommentierte er aber dann immer schärfer…
Screenshot / (C) Facebook Inc.
So forderte er dann auf einmal, alle Muslime auszuweisen. Ungeniert sprach er von einer “Karnickelgeneration” der “Eingebürgerten”...
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Dass er wenige Kommentare weiter anfängt, den Islam mit der NS-Ideologie zu vergleichen, zeigt sein Verständnis von einer staatlich anerkannten Religionsgemeinschaft:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Spätestens an dieser Stelle wird es nun immer radikaler…
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Doch auch an anderen Stellen wurden wir fündig. Nicht unter den Kommentaren, sondern unter den Likes auf Kommentaren anderer - so gefunden auf der Seite der FPÖ Heidenreichstein …
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Die Aussage, “Steckt sämtliche Moscheen in Europa in Brand. Tod allen Museln.” hat Herr Purzner nämlich mit einem “Gefällt mir” markiert:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Normalerweise verhalten sich Funktionäre eher so, dass sie, je näher die Wahlen kommen, immer ruhiger und gesitteter werden. Nicht so Herr Purzner. So kommentierte er in der Gruppe “STIMME für ÖSTERREICH” ein von “Pegida” geteiltes Foto mit folgendem Statement:
Etwas später wurde er darauf aufmerksam gemacht, dass Mitglieder der Facebook-Gruppe “AK Deutsch für FPÖ Wähler” einen Screenshot angefertigt hatten und kommentiert wie folgt:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Damit da jetzt nicht der Eindruck entsteht, Herr Purzner wäre nur irgendeine Nebenfigur auf der politischen Bühne:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Abschließend: Witze können geschmackvoll, aber auch genauso geschmacklos. Mit Satire verhält es sich ebenso. Interessant wird es nur, was für eine Art Satire offenbar Herrn Purzner gefällt:
Screenshot / (C) Facebook Inc.
Diese hat er nämlich in der Facebook-Gruppe “STIMME für ÖSTERREICH” mit einem “Gefällt mir” markiert.
An die FPÖ Niederösterreich möchten wir an dieser Stelle folgende Frage richten:
Überprüfen Sie Ihre Kandidaten nicht? Sie haben Personen in Ihrer Partei, welche sich in rechtsradikalen Facebook-Gruppen aufgehalten haben oder noch immer aktiv sind. Komisch, dass es ausgerechnet die Landespartei NÖ ist, über das eine bundesweite Organisation wie HoH permanent berichten darf, oder?