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Quelle: pers. Blog |
Nichtwissende könnten hinter diesem doch sehr harmlos klingenden Namen eine feierliche Tanzveranstaltung der Wiener Universitäten vermuten. Doch weit gefehlt! Der Akademikerball der FPÖ Wien ist nichts anderes als die Weiterführung des umstrittenen ehemaligen WKR-Balls des Wiener Korporationsringes.
Der Wolf im Schafspelz
Die Mitglieder der rechten und national gesinnten schlagenden Hochschulverbindungen, auch Burschenschaften genannt, nutzen diesen Abend, um sich mit ihresgleichen und nur mit ihresgleichen zu vernetzen. Nach außen hin versucht man den Schein einer klassischen Wiener Ballveranstaltung zu mimen, welche in der Faschingszeit Hochsaison haben. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass es sich hier keineswegs um eine harmlose Tanzveranstaltung in der Wiener Hofburg handelt.
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Burschenschafter und rechtsextreme Politiker aus ganz Europa nutzen den "Akademikerball" um gegenseitig ihre Fechtwunden zu beweienen. (Bild: kleineZeitung.at) |
Alleine ein Blick auf die Gästeliste des letzten Jahres zeigt, welcher Gesinnung dieser Ball nahesteht. Europas extreme politische Rechte fordert sich hier gegenseitig zum Tanz. „Front-National“ Chefin Marine Le Pen, Filip Dewinter vom rechten belgischen „Vlaams Belang“ und der wegen Volksverhetzung verurteilte NPD-Funktionär Jörg Hähne sind nur ein Bruchteil jener umstrittenen Ballgäste der letzten Jahre.
Die Mitglieder der Festgemeinschaft bezeichneten sich dabei selber als die „wahren demokratischen Leistungsträger“ und zogen über die “antidemokratischen Gewalttäter”, welche ihnen, lautstark demonstrierend, das rechte Ballvergnügen madig machen wollten, her. Trauriger Höhepunkt dieser Ballnacht waren die Aussagen von FPÖ-Vorsitzenden Heinz Strache, welche unter dem Titelsatz „Wir sind die neuen Juden“ am Tag drauf durchgängig in der österreichischen Medienlandschaft zu hören und zu lesen waren.
Dem rechten Spuk ein Ende setzen
Auch in diesem Jahr lässt die FPÖ Wien wieder das „who is who“ der politischen Rechten wieder zum Rechtswalzer antanzen. Dies sorgt auch heuer wieder zu massiven Protesten und Demonstrationen im Vorfeld des Balls. In einem offenen Brief fordern sechs Überlebende des Holocaust die Verantwortlichen der Hofburg Betriebsges. m. b.H und die VertreterInnen der Republik Österreich auf, dem rechten Spuk Einhalt zu gebieten. Eine Absage des Akademikerballes durch die Hofburg Betriebsgesellschaft fordert auch SPÖ- Nationalratspräsidentin Barbara Prammer: „Derartige Bälle sind schon ein Anlass der Provokation” und man sollte “auf die Überlebenden hören”, zitiert sie die Tageszeitung Kurier.
Dieser Ball heißt Vertreter von Vereinen willkommen, welche immer wieder Holocaustleugnern eine Bühne geboten haben, um die Opfer des Nationalsozialismus zu verhöhnen. Dieser Ball bietet Menschen, welche die demokratischen und antifaschistischen Grundwerte Österreichs mit Füßen treten, eine Plattform um ihre rechte Gesinnung zu feiern. Als bekennende (Sozial-)Demokratin und Antifaschistin ist es meine Pflicht, gegen solche Veranstaltungen einzutreten und aufzuzeigen, dass diese ewig gestrige Gesinnung in unserem Land keinen Platz hat!
Kein Fußbreit den Faschisten!