Donnerstag, 28. November 2013

Und wieder einmal die Kronenzeitung...


Heute Morgen wurde auf Krone.at ein Artikel über die Nichterfüllung von Asylquoten publiziert. Im Grunde ein sehr neutraler Artikel, in dem es prinzipiell darum geht, welche Bundesländer die Quoten einhalten oder eben nicht.


Der Anreißertext des Artikels (link):

Die meisten Bundesländer sind weiter säumig, was die Unterbringung von Flüchtlingen angeht. Laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums erfüllen lediglich Wien und das Burgenland die Vorgaben aus der Grundversorgungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern. Besonders weit zurück sind mit Salzburg und Tirol überraschenderweise zwei Länder, bei denen die Grünen für diesen Bereich zuständig sind.

Erschreckend wird es, wenn man sich die Kommentare durchliest. Wenn man sich die Kommentare im Detail ansieht, erahnt aus welcher politischen Ecke die Argumente und Meinungen so hergekommen.

Wer die Krone als “Linkes Medium” verkauft, der sollte sich eventuell einmal eine sehr gut recherchierte wissenschaftliche Arbeit von René Rusch aus dem Jahr 2007 durchlesen (http://othes.univie.ac.at/2048/1/Kronischer_Rassismus_inkl._Anhang.pdf)


Diese Arbeit bringt es auf Seite 147 unter “Die Krone als Rohmaterial” sehr gut auf den Punkt:




Diese Ausführungen werden durch die aktuellen Kommentare gestützt:

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at


Was bedeutet es, so eine Tageszeitung in Österreich zu haben, die auch derartige Kommentare auf ihrer Website zulässt? Und woher kommen diese Meinungen, die über eine der schwächsten Bevölkerungsgruppen in Österreich herrschen?

Ein weiterer Artikel auf Krone.at von heute Morgen heizt den Volkszorn gleich noch besser an:

Screenshot / (C) Krone.at



Da sollte man nun mal dazu sagen, dass jedes Jahr eine große Anzahl von Personen aus diesem Land bei uns um Asyl ansucht. Da stößt dann das Verständnis der ÖsterreicherInnen an die Grenzen. Zuerst mokiert man sich über die Zustände in diesen Ländern, aber Asyl möchte man natürlich auch keines gewähren.

Auch dabei sind wieder die Kommentare teils sogar strafrechtlich relevant…

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at

Screenshot / (C) Krone.at


Als AutorIn stellt man sich nun folgende Fragen:
Bildet die Meinung der ÖsterreicherInnen den Stil der Krone oder der Stil der Krone die österreichische Meinung?
Müssen wir es uns im Sinne der Meinungsfreiheit gefallen lassen, regelmäßig solche menschenverachtenden Feststellungen im Kommentarteil der Krone zu lesen?
Warum richtet sich der Hass der Armen in Österreich so stark auf die noch Ärmeren, die nichts dafür können, anstatt Verantwortung von denjenigen einzufordern, die für die Zustände verantwortlich sind?



Wer übrigens einen Hang zu wissenschaftlichen Arbeiten hat, findet in der Arbeit von René Rusch eine tolle Basis mit sehr guten Quellen.


Link: Der „Ausländer“-Diskurs der Kronen Zeitung 2005
Gibt es einen „kronischen“ Rassismus
http://othes.univie.ac.at/2048/1/Kronischer_Rassismus_inkl._Anhang.pdf