Dienstag, 5. August 2014

Alles nur gefälscht

Wir haben am 2.8.2014 über eine Morddrohung berichtet, welche vom FPÖ Gemeinderat aus Waidhofen, Wilfried Scherner, mit einem “Gefällt mir” markiert wurde. 

Dieser lustige Zeitgenosse, schrieb nach unserer Veröffentlichung auf unserer Seite:
Screenshot / (C) Facebook Inc.


Doch wir sehen gerne noch ein zweites Mal hin, wenn wir einen Artikel veröffentlichen. Denn all zu oft werden Postings und Kommentare, die strafrechtlich relevant sind, lange nicht gelöscht. Und so haben wir auch in diesem Fall - knapp 7 Stunden nach der Veröffentlichung des Artikels und 6 Stunden nach dem Vorwurf, dass wir Daten fälschen würden, nochmals nachgesehen. Welch eine Überraschung, der Kommentar war immer noch in der Gruppe “Zurück zum Schilling” auffindbar und - noch viel überraschender - Herr Gemeinderat Scherner hat es nicht einmal der Mühe wert gefunden, das “Gefällt mir” wieder wegzunehmen.

Jetzt kurz zum technischen Teil:

Jede(r), der/die auf Facebook ein Profil besitzt, bekommt von Facebook eine eindeutige Identifikationsnummer (ID) für sein Profil zugewiesen. Diese ID bleibt gleich, auch wenn man seinen Account umbenennt - aber sie ist, wenn man zwei Profile mit gleichen Namen besitzt, unterschiedlich. Und die ID ist selbstverständlich auch unterschiedlich, wenn jemand eine Kopie eines Profils - auch mit gleichen Namen anlegt - und potentiell jemanden einen gefakten Eintrag unterschieben möchte. Um soetwas vorzubeugen - überprüfen wir stets die Identifikationsnummern.

Öffnet man das Profil, welches auf unserer Seite kommentiert hat und lässt sich die Daten anzeigen, erhält man folgendes Ergebnis:


Surprise Surprise: Wenn man sich das Profil ansieht, mit welchem das “Gefällt mir” hinterlassen wurde, erhält man folgendes Ergebnis:


Man kann also zweifelsfrei belegen, dass die Likes eindeutig vom Facebook-Account von Wilfried Scherner stammen und von keinem anderen.

Manch einer kommt dann noch auf die bei Susanne Winter berühmt gewordene Ausrede, dass ihr Account gehackt worden sei und fremde Verschwörer die Likes gesetzt hätten. Aber auch diese Ausrede ist in Herrn Scherners Fall nicht sehr glaubwürdig, denn dass er eben gerade in dem Zeitrahmen, wo das besagte Posting in der Gruppe “Zurück zum Schilling” und der Kommentar darunter verfasst wurden, auf Facebook aktiv war, belegt ein Posting auf seiner eigenen Facebook-Seite, in dem es ausgerechnet um Ehrlichkeit geht. 

(Das Posting in der Gruppe “Zurück zum Schilling” wurde um 21:09 abgesetzt, der Kommentar darunter um 21:20)


Screenshot / (C) Facebook Inc.

Da kann man nur sagen: 

Uups. Dumm gelaufen. Und besonders dann, wenn man sich auf seinem Profil darüber auslässt, wie böse und gemein denn “Heimat ohne Hass” wäre:


Screenshot / (C) Facebook Inc.


Auch ein zweites Posting findet sich auf seiner Timeline, unter welchem dann von diversen Personen kommentiert wurde. 


Screenshot / (C) Facebook Inc.


Dazu eine kleine Nachricht an eben diesen FPÖ Politiker: Herr Scherner, rechtliche Schritte kann man nur gegen andere unternehmen - nicht jedoch gegen sich selbst. 

Doch interessant wurde es bei den folgenden Kommentaren:


Screenshot / (C) Facebook Inc.

Da ja so manche Namen auf unserem Blog fallen, hier eine kleine Übersicht:



Skurril wird es allerdings im zweiten Teil der Diskussion, wo sich Herr Scherner noch für die “tröstenden Worte” bedankt und sagt, dass die FPÖ offenbar auf dem richtigen Weg sei.



Herr Stadtrat Germ hat es übrigens bis jetzt nicht der Mühe wert gefunden, seinen Pflichten als Administrator der Gruppe “Zurück zum Schilling” nachzukommen. Der Kommentar mit der Morddrohung steht zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels seit mehr als 6 Tagen in seiner Gruppe.

Und abschließend - nachdem es sich um eine öffentliche Gruppe handelt - man kann sich öffentlich davon überzeugen, dass doch etwas mehr daran ist, als nur “leere” Screenshots ohne jeden Wahrheitsbeweis:


Wie lange das Like, der Kommentar oder das Posting einsehbar sind, dazu können wir nur sagen: je kürzer desto besser.

Fazit:

Wilfried Scherner versucht es mit der Flucht nach vorne. Er sei das arme Opfer einer Fälschung. Ach, wie oft haben wir dies bereits gehört und gelesen. Nur: Wenn man offenbar nicht einmal gewillt ist seine Spuren zu verwischen und eine Morddrohung weiter mit einem “Gefällt mir” markiert lässt, dann wäre es eigentlich an der Zeit, das Handtuch zu werfen und sich aus der Politik zurückzuziehen. Und jeder, der so etwas toleriert und vielleicht gar noch deckt, sollte sich aus einer Partei, die vorgibt, sich an rechtstaatliche Prinzipien zu halten, sofort zurückziehen.