Wir haben versprochen, uns die Zeitung “Zur Zeit” einmal etwas näher anzusehen, die Fundstücke daraus werden wir die nächsten Tage auf unserer Seite etwas näher betrachten.
Zum ersten wäre da ein Bericht über den Tod des Kriegsverbrechers (!) Erich Priebke. Dessen Verbrechen werden einfach mal unter einem Hochkomma etwas - sagen wir mal - gelindert präsentiert. Es wird die Erschießung von 335 Zivilisten in den Ardeatinischen Höhlen am 23.03.1944 damit relativiert und gerechtfertigt, dass es sich damals nicht um ein “Kriegsverbrechen” handelte. Auch die Ermordung von Millionen von Menschen war nach deutschem Recht damals nicht illegal, trotzdem ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und viele Täter wurden nach dem Ende des 2. Weltkrieges zu Recht bestraft.
(Quelle: Ausgabe 43-44/2013, Seite 7)
Wikipedia schreibt zu seiner Tat (Quelle):
Im besetzten Rom verübte eine Gruppe der Resistenza am 23. März 1944 ein Attentat auf deutsche Soldaten des SS-Polizeiregiments „Bozen“ in der Via Rasella. Eine ferngezündete Bombe tötete 33 Soldaten sowie zwei unbeteiligte italienische Passanten. Auf Vorschlag Kapplers beschloss die deutsche Armeeführung in Italien, für jeden getöteten Deutschen 10 Geiseln zu erschießen. Am 24. März 1944 überstellte die italienische Kommandantur auf Anforderung der Deutschen 335 Zivilisten, die in den Ardeatinischen Höhlen (Fosse Ardeatine), einem unbenutzten Steinbruchgelände nahe Rom, erschossen wurden. Einer der Beteiligten war Erich Priebke. Die höheren Offiziere der SS, darunter auch Priebke, bildeten die Erschießungskommandos und erschossen die ersten zwölf Opfer eigenhändig. Priebke führte anschließend wahrscheinlich die Liste, von der die „Todeskandidaten“ nach ihrer Erschießung gestrichen wurden. Nach der Erschießung der Geiseln in Fünfergruppen stellte Priebke fest, dass fünf Zivilisten mehr als beabsichtigt erschossen worden waren.
Weshalb die Zeitschrift “Zur Zeit”, deren Herausgeber damals FPÖ Europaabgeordneter Andreas Mölzer war, einen derartigen Artikel verfasst und damit mutmaßlich versucht die Erschießung von Menschen zu rechtfertigen, das möchten wir nicht laut aussprechen - denken tun wir es uns aber.