Wir sind bei Gott keine Freunde der “Identitären Bewegung”. Jeder, der die Aktivitäten von Heimat ohne Hass verfolgt, weiß, dass wir rechtsradikale Bewegungen zutiefst ablehnen. Aber dennoch würde es uns nicht in den Sinn kommen, unbescholtene Bürger absichtlich wider besseres Wissen an den Pranger zu stellen. Dass ausgerechnet eine Facebook-Seite, deren Co-Administratorin Andrea Kellner ist, den Sohn von ÖVP-Politiker Reinhold Lopatka in der Öffentlichkeit bloßstellt, zeigt, wie es mit dem Zusammenhalt in deren Partei sowie deren “Satelliten”-Bewegungen aussieht. Könnte es der eigenen Partei Vorteile bringen, so werden Personen an den virtuellen Pranger gestellt.
Die Administratorin der Facebook-Seite “Der blaue Stammtisch”, Andrea Kellner, ist Gemeinderätin aus Bad Fischau und noch immer Administratorin der Facebook-Seite “Wir stehen zur FPÖ!”, um die es sich nach wie vor zu kümmern gilt.
Screenshot / (C) Facebook Inc. |
Nur als kleine Anmerkung: Die Verpixelung wurde von HoH vorgenommen, im ursprünglichen Bild waren nur die Personen im Hintergrund unkenntlich gemacht.
Trotz dieser moralisch zweifelhaften Bloßstellung fragen wir uns: Was macht der Sohn eines der hochrangigsten ÖVP-Politiker des Landes bei einer unter anderem vom DÖW als rechtsextrem eingestuften Bewegung? Einer Bewegung, in jener Martin Sellner (Identitäre Bewegung Österreich) eine tragende Rolle spielt, der in der Vergangenheit bei einem Totengedenken gemeinsam mit Gottfried Küssel aufmarschierte? Und vor allem: Wie stark sind die Verbindungen zwischen der ÖVP, der FPÖ und deren Narrensaum?
http://kurier.at/politik/inland/fpoe-haeme-identitaere-lopatka-sohn-ging-bei-rechter-demo-mit/68.544.306
@Update 02.06.2014, 16:45
Mittlerweile hat Reinhold Lopatka sich zu Wort gemeldet:http://kurier.at/politik/inland/fpoe-haeme-identitaere-lopatka-sohn-ging-bei-rechter-demo-mit/68.544.306
Eine Statusmeldung der FPÖ-nahen Facebook-Seite "Der Blaue Stammtisch" sorgt für Verwunderung: Darin wird der jüngste, 20-jährige Sohn von ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka als Teilnehmer der Demo der rechten "Identitären" am 17. Mai in Wien mit einem Bild bekannt gemacht. "Was da wohl der ,schwarze‘ Vater sagt?", wird das Foto hämisch kommentiert.
Der Angesprochene, ÖVP-Klubobmann Lopatka, sagte zum KURIER: "Mein Sohn Lukas war bei der Kundgebung der Identitären Bewegung in Wien und wollte sich das mit ein paar Freunden anschauen, wie er mir im Nachhinein versichert hat. Ich wusste nichts von seiner Teilnahme. Das ist für mich alles andere als erfreulich."
Als Vater habe er sich "natürlich Sorgen gemacht. Jeder Vater und jede Mutter versteht, was es bedeutet, wenn man so ein Bild sieht."
Sein Sohn sei offenbar über Fußballfans von Sturm Graz mit dieser Gruppe bekannt geworden. Dem VP-Klubchef ist auch bekannt, dass sein Sohn ein Fan von "Rechtsrock"-Gruppen wie "frei.wild" ist. "Da war er sogar auf einem Konzert."
Die vom deutschen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Bewegung lehnt Lopatka ab: "Ich halte die Anliegen dieser Bewegung für absolut falsch. Wir brauchen das Gegenteil davon, nämlich Zusammenarbeit und Miteinander statt Ausgrenzung und Gegeneinander. Seit meinem Engagement in der Jugendpolitik habe ich das Gegenteil unterstützt: Völkerverständigung, Toleranz und Offenheit."