Mittwoch, 1. August 2018

Strache und der Schießbefehl


Als die FPÖ in Opposition war haben wir regelmäßig darüber berichtet, wie Strache seinen Facebook-Auftritt 
nutzt um regelmäßig die niedrigsten Gefühle seiner Anhängerschaft anzustacheln und wie dort über 
Tage schlimmste menschenverachtende Aussagen unwidersprochen stehenbleiben dürfen. 

Wir hatten gedacht dies würde sich nun, nachdem Strache ein Vertreter des öffentlichen Österreichs ist, 
ändern, aber weit gefehlt.

Konkret geht es um einen Artikel über eine gewaltsame Stürmung eines Grenzzauns durch Flüchtlinge in
Spanien. Eins vorweg, wir heißen einen solchen gewaltsamen Überblick natürlich keinesfalls gut, 
aber wie Strache damit auf seiner Facebook-Seite umgeht, das ist mehr als bedenklich.
Zunächst teilt er er nicht den Beitrag eines seriösen Mediums (in dem der Vorfall auch verhandelt wurde), 
sondern von Wochenblick einem Onlinemagazin, dem nicht nur gute Verbindungen zur FPÖ, sondern 
auch in die rechtsextreme Szene nachgesagt werden



Flüchtlinge nennt er dabei natürlich nicht als solche, sondern entmenschlicht sie als “Illegale”.
Und es passiert was passieren muss: Der Mob entlädt seine Wut. Trotz der sehr überschaubaren Anzahl von 
nur 64 Kommentaren, bleiben zigfache Mordaufrufe und dumpfer Rassismus tagelang unbeanstandet stehen:

Da werden Affenvergleiche bemüht...



Flüchtlinge als Monster entmenschlicht, die man in Käfige sperren müsse…


Es wird das alte Klischee vom Krankheiten übertragenden Afrikaner unwidersprochen verbreitet, garniert 
mit ein bisschen Bashing gegen die angeblich schuldige Merkel...


Und es wird vielfach dazu aufgerufen, die Menschen doch einfach zu erschießen:


Welche früheren Zeiten dieser Herr meint, in denen noch erschossen wurde, können wir nur ahnen…


Bei diesem ist die positive Bezugnahme auf den Nationalsozialismus hingegen schon deutlicher:


Besonders aufgefallen ist uns noch dieses Like:


Michael Schwendlinger likt nicht nur die Tötungsphantasien, er äußert sich auch selber dementsprechend:


Besonders interessant ist das deshalb, da Herr Schwendlinger Gemeinderat in Kalsdorf bei Graz ist, 
hier aber fleißig den Pöbel weiter aufheizt. Wir finden: So jemanden ist rücktrittsreif!
Doch eigentlich gilt das auch für Hei-Chri Strache, der als Vizekanzler und damit offizieller Repräsentant 
der Republik Österreich solche Auswüchse auf seiner Seite zulässt und sie mutmaßlich mit der 
Artikelauswahl sogar noch befeuert.
Wenn Strache schon nicht den Anstand hat, hier zum Wohle Österreichs zu handeln und den Hut zu nehmen, 
läge es eigentlich an Kanzler Kurz ein Machtwort zu sprechen. Doch solange es keine weiteren
 Routen zu schließen gibt, spielt dieser wohl lieber weiter den Schweigekanzler.