Er ist ein
unauffälliger, stiller, ruhiger Mann. Hat zwei entzückende Kinder, eine
freundliche, herzliche Frau. Grüßt ganz leise, fast unmerklich, unhörbar. Im
Smalltalk ist er freundlich unverbindlich, wenn er denn mit einem spricht.
Und doch ist es
wie bei Reinhard Mey´s Lied „Bei Hempels unterm Bett“.
Vor einigen
Tagen, da war er in der Zeitung, der stille, unauffällige Mann. In vielen
Zeitungen. Zum Beispiel im Kurier…
Screenshot Kurier
Wer sind das
denn nun die „Grauen Wölfe“? Das kann man gerne auf Wikipedia nachlesen (zum Wikipedia-Artikel
) oder auch in einem Beitrag des Bündnisses Linz gegen Rechts ( zum Artikel
).
Die Reaktion des
unauffälligen, stillen Mannes war dann die, die man sich von einem strammen
Rechten Recken erwartet, er wurde missinterpretiert.
Screenshot
Facebook
Manche Ausdrücke
seien ihm verziehen, kann nicht jeder mit der Sprache sehr gut umgehen, wie wir
von den besorgten BürgerInnen jeden Tag aufs Neue bewiesen bekommen. Die
letzten beiden Absätze jedoch, die sind hanebüchen. Sieht man doch auf seiner
Facebook Timeline sehr viele kurdenfeindliche Einträge. Und ob es bereits im
sechsten Jahrhundert tatsächlich den türkischen Wolfsgruß mit der heutigen
Bedeutung gab, das ließ sich trotz intensivster Recherche nicht eruieren, aber
auch nicht widerlegen. Es wirkt jedoch sehr unglaubwürdig.
Die
Unglaubwürdigkeit seiner Distanzierung wird noch verstärkt durch derartige
fotografische Bildnisse auf ebenseiner Timeline
Wir sind uns
sicher, dass der Herr rechts im Bild nur die Höhe des Gebäudes anzeigen will
Der Herr links
im Bild ist der Obmann des Vereins, also der „Vorgesetzte“ unseres
Protagonisten
(Screenshots Facebook)
Dies sind nur
ein paar Beispiele die sich auf dem öffentlich einsehbarem Teil seines
Facebookprofiles befinden. Wolfsgrüße und die türkische Fahne mit drei
Halbmonden zuhauf.
Wir wissen
schon, dass es ein schmaler Grat ist, zwischen dem Pflegen seiner Wurzeln,
seiner Identität und dem Abrutschen ins faschistisch, nationalistische Eck. Was
wir nicht verstehen, wenn jemand so dermaßen in Liebe zu seinem Land entbrannt
ist, warum geht er dann in die Emigration. Das wäre ja dasselbe, wenn die
besorgten Bürger und Pegidöre in die Türkei auswandern. Und eigentlich haben
wir mit unseren eigenen Nazileins schon genug zu tun.
Und zum
Abschluss möchten wir der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass der Linzer
Bürgermeister vielleicht endlich sein allzu amikales Verhältnis zu diesem
Verein ein wenig kritischer hinterfragt als bisher.