Wir erinnern uns, vor einigen Wochen geriet die Facebook-Gruppe “I mog Wels nimma” in den Fokus der Öffentlichkeit, da in ihr eine Fülle an rassistischen Postings getätigt und Personen, allen voran der Welser Bürgermeister Peter Koits, beleidigt und bedroht wurden. Nachzulesen kann man das etwa hier und hier.
Die Gruppe gibt es immer noch, mit aktuell 225 Mitgliedern. Admin ist unter anderem der vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands als rechtsextrem eingestufte Ludwig Reinthaler (siehe etwa hier).
Langsam scheint der mediale Druck erste Wirkung zu zeigen. Irena S. (die mutmaßliche Verfasserin der Bombendrohung) ist inzwischen aus der Gruppe ausgetreten und behauptet auch, ihr Verhalten zu bereuen, wie die Tageszeitung Österreich berichtet.
Auch einem der Admins wird der Job zu heiß und er hört auf, wie er hier schreibt:
Screenshot / (C) Facebook Inc. |
Wir sagen: Gute Entscheidung: in der Organisation von Spenden für Kinder ist die Energie sicherlich besser verwendet als in der Moderation einer rassistischen Facebook-Gruppe.
Andere wiederum fühlen sich wohl auch etwas unter Druck gesetzt, können dem aber nur in recht unzivilisierter Weise Ausdruck verleihen:
Screenshot / (C) Facebook Inc. |
Herr A., es freut uns, wenn wir einen dermaßen starken Eindruck bei Ihnen hinterlassen haben. Selbstverständlich werden wir Ihre weitere Facebookkarriere mitverfolgen.
Traurig, dass sich in Ihnen eine derartige Wut aufgestaut hat, vielleicht sollten Sie dem Beispiel Ihres Admins folgen und sich auch eine sinnvollere Beschäftigung suchen, als im Internet Ihren Unflat abzuladen.
Aber da uns dieser Herr unangenehm auffiel, haben wir uns einmal seine Pinnwand (die zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Textes öffentlich war), etwas genauer angesehen und konnten noch einige unschöne Details ausmachen:
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Mit Irena S. (der jungen Frau, die mutmaßlich die Bombendrohung gegen den Welser Bürgermeister formulierte) ist er befreundet und teilt mit ihr folgendes Lied:
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Die Band “Heiliger Krieg” ist die Nachfolge-Band von “Race War”, da diese wegen diverser (rechtsradikaler) Verbrechen verboten wurde (Wikipedia).
Auch kommt wieder ein Bild auf der Zeitleiste von Andreas A. zum Vorschein, über welches bereits NEWS und Heimat ohne Hass berichtet hat.
Nun hat auch Andreas A. von uns etwas Zeit gewidmet bekommen, und zwar in Form einer sauber formulierten und recherchierten Sachverhaltsdarstellung. Denn nicht nur sein Profil gehen weit über das Legale hinaus, auch diverse geteilte Inhalte und Postings auf diversen Seiten und anderen Gruppen.
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Einer Bitte werden wir jedoch keinesfalls nachkommen, nämlich der, unsere Aktivitäten einzustellen und die Gruppe in Ruhe zu lassen.
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Interessant ist zu beobachten, wie unsere Arbeit den Verfolgungswahn am Narrensaum so weit steigert, dass jede/r der über die Berichterstattung schreibt, automatisch als Spitzel bezeichnet wird.
Auch gibt es scheinbar Neues von den offiziellen Ermittlungen. Einer der Admins der Gruppe berichtet, dass eine weitere Person wegen eines Vergehens gegen das Verbotsgesetz befragt wurde. Der Wahrheitsgehalt lässt sich davon nicht verfizieren. Auch Irena Sa berichtete in der Gruppe von einer Hausdurchsuchung, obwohl diese erst Tage später stattfand.
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Auch Ludwig Reinthaler kann es nicht lassen, die Gruppe weiter aufzustacheln und damit zu weiteren Straftaten zu verleiten.
Auch wurde darüber diskutiert, die Gruppe zu schließen, weil sie den ursprünglich angedachten Zweck nicht mehr entsprach. Dass das so manchen Rechten nicht passt, scheint klar zu sein.
Jetzt werden sich sicherlich einige unserer Leser fragen: was hat dies mit der FPÖ zu tun?
Ganz einfach…
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“Stoppt die Rechten” schreiben dazu folgendes, inkl. einem Zitat aus Breiviks Manifest:
Die Geschichte hat sich bis nach Norwegen herumgesprochen: In Wiener Kindergärten wäre der Nikolo aus Rücksichtnahme auf muslimische Kinder verboten worden.
Eine glatte Erfindung ohne Substanz. Ein Bild jedoch, dass stark genug ist, um vom Attentäter von Oslo in seine Begründung für den Massenmord vom 22. Juli 2011 aufgenommen zu werden. Auf Seite 550 seines mehr als 1500 Seiten langen „Manifest“ des Hasses und der Unmenschlichkeit schreibt er:
„In Vienna, Austria[90] in December 2006, Santa Claus was removed from kindergartens. Municipal officials insisted that the sight of a strange bearded figure at the door would evoke fear in kids, but many observers accused them of kowtowing to a growing Muslim population.“
Sachlichen Hintergrund hat die Behauptung nicht: Selbstverständlich werden in Wiener Kindergärten am 6. Dezember jeden Jahres Nikolo-Feiern abgehalten. Und selbstverständlich werden dabei Geschenke und Süßigkeiten verteilt; in der Regel von einer mit einem weißen Bart verkleideten Person.