Freitag, 20. September 2013
Die Dichte an Einzelfällen in den letzten Wochen hat sehr stark zugenommen. Sie werden immer dreister und offener in der Zurschaustellung ihrer Weltanschauung. Und wer dies kritisiert und hinterfragt, wird für psychisch krank erklärt, vom Herrn Kickl, der da eine ausgewachsene Paranoia erkennen will. Das Rezept ist so simpel wie wirksam, je mehr sie sich diese "Ausrutscher" leisten, desto normaler werden sie für die Masse der Menschen, desto mehr wird uns, die wir uns dagegen auflehnen und dagegen aufschreien, gesagt, wir sollen doch mit dem Gesudere aufhören. Tun wir aber nicht!
Immer wieder stößt man bei Beschäftigung mit der FPÖ auf den Kühnengruß (siehe auch die Erklärung weiter unten). Das wohl bekannteste Beispiel ist Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache, von dem ein Foto (siehe Bild) aus dem Jahr 1994 existiert, auf dem er laut Zeugen den österreichischen Neonazi Franz Radl jun. mit dem Kühnengruß begrüßt. Strache und seine beiden Generalsekretäre Kickl und Vilimsky haben die Geste zunächst als „burschenschaftliche Tradition“ ausgegeben, danach als „Gruß der Südtiroler Freiheitskämpfer“ und schließlich als Bestellung von 3 Bier oder Gespritzten. Was hätte dieser Eiertanz wohl für einen Sinn gehabt, wenn die Geste tatsächlich unverfänglich gewesen wäre?
Im Jahr 2009 wiederum tauchte auf der Homepage der Freiheitlichen ein Foto auf, auf dem eine Musikgruppe wiederum die gleiche Geste machte. Das Foto stammt übrigens von einem FPÖ-Parteitag.
Und zuletzt wurde auf der Homepage von HC Strache ein Foto von FPÖ-Bundesgeschäftsführer Hans Weixelbaum veröffentlicht, das nach der Fernsehkonfrontation Faymann-Strache in einem ORF-Studio aufgenommen wurde und auf dem er wieder die gleiche Geste macht. Generalsekretär Kickls Erklärung diesmal (wohl, weil im Studio keine Möglichkeit für eine Bierbestellung bestand): das Victory-Zeichen.
http://derstandard.at/1379291319775/Debatte-um-moeglichen-Kuehnengruss-von-FPOe-Geschaeftsfuehrer
Zur Erklärung:
Der Kühnengruß ist eine Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes. Dabei wird der rechte Arm gestreckt und Daumen, Zeige- und Mittelfinger abgespreizt, die anderen Finger bleiben angewinkelt. Es entsteht ein „W“ für „Widerstand“. Oft wird jedoch auch nur der Daumen abgespreizt.Der Kühnengruß trat im Zusammenhang mit der neonazistischen Bewegung erstmals in den 1970ern unter der Bezeichnung „Widerstandsgruß“ auf. Vermutlich wurde er 1970 von der „Aktion Widerstand“ erfunden. Die Abwandlung sollte das Hitlergruß-Verbot umgehen. 1992 wurde der Widerstandsgruß nach Michael Kühnen (1955-1991), der ab 1977 als Neonazi-Führer fungierte, umbenannt. Kühnen hat übrigens kurz vor seinem Tod Gottfried Küssel als seinen Nachfolger eingesetzt.
In Österreich ist der Kühnengruß im Gegensatz zu Deutschland nicht strafbar.
Quellen: Wikipedia, Hans-Henning Scharsach: Strache – Im braunen Sumpf, kurier.at, derstandard.at
Fotonachweis: (1) bawekoll.wordpress.com, (2) kleinezeitung.at, (3) hcstrache.at (Screenshot)
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug" (Stefan Zweig)
Die Dichte an Einzelfällen in den letzten Wochen hat sehr stark zugenommen. Sie werden immer dreister und offener in der Zurschaustellung ihrer Weltanschauung. Und wer dies kritisiert und hinterfragt, wird für psychisch krank erklärt, vom Herrn Kickl, der da eine ausgewachsene Paranoia erkennen will. Das Rezept ist so simpel wie wirksam, je mehr sie sich diese "Ausrutscher" leisten, desto normaler werden sie für die Masse der Menschen, desto mehr wird uns, die wir uns dagegen auflehnen und dagegen aufschreien, gesagt, wir sollen doch mit dem Gesudere aufhören. Tun wir aber nicht!
Immer wieder stößt man bei Beschäftigung mit der FPÖ auf den Kühnengruß (siehe auch die Erklärung weiter unten). Das wohl bekannteste Beispiel ist Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache, von dem ein Foto (siehe Bild) aus dem Jahr 1994 existiert, auf dem er laut Zeugen den österreichischen Neonazi Franz Radl jun. mit dem Kühnengruß begrüßt. Strache und seine beiden Generalsekretäre Kickl und Vilimsky haben die Geste zunächst als „burschenschaftliche Tradition“ ausgegeben, danach als „Gruß der Südtiroler Freiheitskämpfer“ und schließlich als Bestellung von 3 Bier oder Gespritzten. Was hätte dieser Eiertanz wohl für einen Sinn gehabt, wenn die Geste tatsächlich unverfänglich gewesen wäre?
Im Jahr 2009 wiederum tauchte auf der Homepage der Freiheitlichen ein Foto auf, auf dem eine Musikgruppe wiederum die gleiche Geste machte. Das Foto stammt übrigens von einem FPÖ-Parteitag.
Und zuletzt wurde auf der Homepage von HC Strache ein Foto von FPÖ-Bundesgeschäftsführer Hans Weixelbaum veröffentlicht, das nach der Fernsehkonfrontation Faymann-Strache in einem ORF-Studio aufgenommen wurde und auf dem er wieder die gleiche Geste macht. Generalsekretär Kickls Erklärung diesmal (wohl, weil im Studio keine Möglichkeit für eine Bierbestellung bestand): das Victory-Zeichen.
http://derstandard.at/1379291319775/Debatte-um-moeglichen-Kuehnengruss-von-FPOe-Geschaeftsfuehrer
Zur Erklärung:
Der Kühnengruß ist eine Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes. Dabei wird der rechte Arm gestreckt und Daumen, Zeige- und Mittelfinger abgespreizt, die anderen Finger bleiben angewinkelt. Es entsteht ein „W“ für „Widerstand“. Oft wird jedoch auch nur der Daumen abgespreizt.Der Kühnengruß trat im Zusammenhang mit der neonazistischen Bewegung erstmals in den 1970ern unter der Bezeichnung „Widerstandsgruß“ auf. Vermutlich wurde er 1970 von der „Aktion Widerstand“ erfunden. Die Abwandlung sollte das Hitlergruß-Verbot umgehen. 1992 wurde der Widerstandsgruß nach Michael Kühnen (1955-1991), der ab 1977 als Neonazi-Führer fungierte, umbenannt. Kühnen hat übrigens kurz vor seinem Tod Gottfried Küssel als seinen Nachfolger eingesetzt.
In Österreich ist der Kühnengruß im Gegensatz zu Deutschland nicht strafbar.
Quellen: Wikipedia, Hans-Henning Scharsach: Strache – Im braunen Sumpf, kurier.at, derstandard.at
Fotonachweis: (1) bawekoll.wordpress.com, (2) kleinezeitung.at, (3) hcstrache.at (Screenshot)